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Fr, 13:14 Uhr
19.08.2016
Helfen, wo Hilfe nötig ist

"Hätte es früher merken müssen..."

Der Helferinnenkreis “Sternschnuppe”, der im Nordhäuser Mehrgenerationenhaus der LIFT gGmbH sein Zuhause hat, sucht ehrenamtliche Mitarbeiter. Sie sollen gemeinsam mit sieben anderen Frauen Familien begleiten und entlasten, die sich um einen an Demenz erkrankten Angehörigen kümmern. Ein Beispiel dazu ist Familie H. aus Nordhausen...


Marta H. (Name geändert) und ihr Mann hatten viel vor. “Wenn wir einmal Rentner sind, dann können wir das Leben genießen, können ins Theater gehen, Urlaubsreisen unternehmen, die Kinder besuchen”, erzählt Marta H. Doch es sollte anders kommen. Ihr Mann erkrankte an Demenz, beide waren da noch nicht einmal im Rentenalter. “Wenn ich zurückblicke - ich hätte es früher merken müssen, denn die Kinder, die ihren Vater länger nicht gesehen hatten, bemerkten seine Veränderungen.

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Mein Mann interessierte sich nicht mehr für seinen geliebten Garten, kleinere Reparaturen am Haus waren ein großes Problem. Ich dachte über eine Urlaubsreise nach, gemeinsam wollte ich am Abend mit ihm darüber reden, aber mein Mann interessierte sich weder für die Reisepläne noch für das Urlaubsziel. Im Hotel fand er sich kaum zurecht, hatte große Orientierungsschwierigkeiten, was letztlich zu Streitigkeiten zwischen uns führte. Meist war er müde, beteiligte sich nicht an Gesprächen, ich war sehr traurig. Zu Hause das gleiche, kaum noch Gespräche, er versuchte seine Defizite zu überspielen.”

Dann die Diagnose: Demenz. Quälende Fragen: Was tun? Wer hilft uns? wie wird die Krankheit unser Leben verändern? “Durch einen Flyer erfuhren wir, dass es im Mehrgenerationenhaus einen Lehrgang für Angehörige von an Demenz erkrankten Angehörigen gibt. Die dort geführten Gespräche taten gut, ich erfuhr auch von dem Projekt “Sternschnuppe”, vom Helferinnenkreis.

Das war vor vier Jahren. Seitdem besuchen Marta H. und ihr Mann regelmäßig die Gruppe. Herr H. wird dort für Stunden umsorgt und beschäftigt und seine Frau hat Zeit zum Durchatmen, zum Luftholen. Die ehrenamtlichen Helferinnen engagieren sich auch bei den zu betreuenden Personen Zuhause. “Ich will an dieser Stelle betonen, dass wir keine Pflege übernehmen, sondern eher unterstützend zur Seite stehen. Wir schaffen eine temporäre Entlastung für die pflegenden Angehörigen”, berichtet Projektleiterin Stephanie Schüler, die gemeinsam mit der medizinisch ausgebildeten Fachkraft Erika Tschirr das Projekt betreut.

Die Erfolge der Unterstützung von Familien und Angehörigen haben sich in und um Nordhausen herum mittlerweile herumgesprochen. Die Nachfrage ist höher als es die personellen Möglichkeiten des Helferinnenkreises hergeben. Deshalb sucht das Projekt “Sternschnuppe” nach weiteren ehrenamtlichen Helfern. Wer sich für eine Mitarbeit interessiert, der kann sich jederzeit an Erika Tschirr wenden.

Hier der Kontakt: 03631/694415/megeha@lift-nordhausen.de
Autor: nnz

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