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Mi, 06:18 Uhr
11.05.2016
Viele Zuhörer im Tabakspeicher

Geschichte der Mühlen im Landkreis Nordhausen

Hervorragend und wissenswert gestaltete der Referent des Abends im Tabakspeicher Erwin Höche seinen Vortrag „Mühlen im Kreis Nordhausen – ein Streifzug durch die Mühlengeschichte“. Das Thema stieß auf großes Interesse einer breiten Zuhörerschaft. So folgten rund 55 Gäste der Einladung des Geschichts- und Altertumsvereins...

Interessanter Abend des des Geschichts- und Altertumsvereins (Foto: Marie-Luis Zahradnik) Interessanter Abend des des Geschichts- und Altertumsvereins (Foto: Marie-Luis Zahradnik)
Die Mühlengeschichte nahm bei den Römern vor fast 2000 Jahren ihren Anfang und durchlief viele Entwicklungsstufen der technischen Optimierung. Das Mahlen von Getreide mit Körperkraft wurde durch die Nutzung von Wasser- und Windkraft abgelöst – ein Meilenstein in der Entwicklung des Mühlenbaus und der mengenmäßig größeren Zubereitung von Nahrungsmitteln aus verschiedenen Rohstoffen.

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Der Referent gab mit Fotos aus der Vogelperspektive einen geologischen und geografischen Überblick über die Standorte und Standortbedingungen von Mühlen, z. B. in Stöckey, Limlingerode, Mackenrode, Klettenberg, Schiedungen, Pützlingen, Sundhausen und Leimbach sowie in Bösenrode. So gilt als ein typisches Merkmal von Mühlgräben der Wuchs von Kopfweiden, wie sie auch in Stöckey vorkommen. In Nordhausen und in der Umgebung war das Wasser eine wichtige Standortbedingung für den Bau eines Mühlenwerkes.

Flüsse und Mühlgräben wurden ausgebaut und nutzbar gemacht. So wurde in Neuhof bei Klettenberg ein Mühlgraben an der Uffe (auch Sachsengraben genannt) extra angelegt, damit 6 Wassermühlen aus dem Wasser ihre Energie ziehen konnten. Das Anlegen und Ausschachten des Mühlgrabens war auch für die hochgelegene Mühle in Schiedungen Voraussetzung. Zudem waren die Bauern, deren Land an den Mühlgraben angrenzte, dazu angehalten, den Graben sauber zu halten. Allein die Anstrengung einen Mühlgraben zu legen, zeugt davon, wie existenziell wichtig die Arbeit der Mühle in der Vergangenheit war, damit der Mensch Rohstoffe weiterverarbeiten konnte.

Auch in Nordhausen an der Salza gab es drei Mühlen und an der Zorge gab es elf Mühlen. So gab es die Hammermühle am Mühlgraben, der heute verfüllt ist. Aus dem Zusammentragen von Standorten und Quellen von einstigen Mühlen wurde erkenntlich, dass die Mühlenkunst eine Rarität aus einer vergangen Zeit geworden ist.

Noch viel mehr wurde aus den gezeigten Filmsequenzen von einer Mühlenbesichtigung und einem Zeitzeugengespräch im Vortrag deutlich, dass die Geschichte der Mühle mit den Menschen, die sie betreiben oder auch wiederaufbauen und für Interessierte zugänglich machen, eng verbunden ist. So folgten nach dem Vortrag nicht nur Fragen an den Referenten, sondern einige Gäste ließen die Besucher an ihren Erinnerungen zu Mühlen in der Region und an ihren Erlebnissen teilhaben.

Zum nächsten Vortragsabend am 14. Juni 2016 spricht Dr. Hans Christian Rieger über „Die Schlaraffia-Loge in Nordhausen von 1906 bis 1937 und in der DDR-Zeit“ im Museum Tabakspeicher um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei. Gäste sind herzlich willkommen.

Ebenfalls am 14. Juni wird vor dem Vortrag die Ausstellung „150 Jahre Halle-Kasseler Eisenbahn“ im Tabakspeicher um 18.00 Uhr eröffnet. Zum Rahmenprogramm dieser Ausstellung wird Paul Lauerwald über „150 Jahre Eisenbahn in Nordhausen“ referieren. Dieser Vortragsabend wird einen Monat später am 12. Juli um 19.30 Uhr in Tabakspeicher stattfinden.

Aktuell stehen noch weitere Termine des Vereins an.
Am 21. Mai 2016 in den Nachmittagsstunden findet die Jahreshauptversammlung statt. Treffpunkt ist die Gaststätte „Schwarzer Adler“, Am Markt 10 in Ellrich.
Zu empfehlen ist der Vortragsabend „Alt-Nordhausen“ am 24. Mai 2016 um 17.00 Uhr in der FLOHBURG | Das Nordhausen Museum. Das stadtgeschichtlich versierte sowie engagierte Vereinsmitglied Thomas Kopf wird anhand der Fotos über die Nordhäuser Stadtgeschichte sprechen.

Wer mehr über den Nordhäuser Geschichts- und Altertumsverein und das Jahresprogramm erfahren möchte, kann sich unter www.nordhaeuser-geschichtsverein.de informieren.
Marie-Luis Zahradnik
Interessanter Abend des des Geschichts- und Altertumsvereins (Foto: Marie-Luis Zahradnik)
Interessanter Abend des des Geschichts- und Altertumsvereins (Foto: Marie-Luis Zahradnik)
Interessanter Abend des des Geschichts- und Altertumsvereins (Foto: Marie-Luis Zahradnik)
Interessanter Abend des des Geschichts- und Altertumsvereins (Foto: Marie-Luis Zahradnik)
Autor: red

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