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Di, 19:19 Uhr
23.02.2016
Einzigartiges Projekt

Nordhäuser Schulhandballprojekt erhielt Ehrenpokal

Der Handballsport hat im Landkreis Nordhausen eine lange und erfolgreiche Tradition. Und immer schon dabei war eine wichtige Säule des Erfolgs das gute Zusammenspiel der Vereine mit Schulen, was seit der Wende sogar noch intensiver wurde...

Tolles Projekt (Foto: Uwe Tittel) Tolles Projekt (Foto: Uwe Tittel)
Auf rein ehrenamtlicher Tätigkeit war das auf Dauer mit dem erforderlichen Zeitaufwand aber nicht mehr zu realisieren.

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Und so wurde unter Leistung von Alfons Jarmuszewski unter dem Dach des Nordhäuser Sportvereins und in enger Zusammenarbeit mit dem Kreissportbund und der Agentur für Arbeit 2004 das Projekt „Kinder von der Straße - Kommt wir spielen Handball!“ gegründet. Seit dem werden an den meisten Grundschulen der Stadt und des Landkreises durch hauptamtliche und ehrenamtliche Mitarbeiter des Projekt in jeder Woche für jede Klassenstufe an den Schulen ein Trainingsnachmittag angeboten.

Derzeit sind elf Schulen, darunter alle sechs Nordhäuser Grundschulen, Ellrich, Heringen, Bleicherode, Niedersachswerfen und Klettenberg, im Projekt vereint. Rund 420 Mädchen und Jungen von der 1. bis zur 4. Klasse wird Woche für Woche Freude am Sporttreiben vermittelt und das Handball-ABC beigebracht. Und da Training auf Dauer allein nicht befriedigt, man sein Können auch unter Beweis stellen und sich mit anderen messen möchte wurde ein Wettkampfsystem mit dem Höhepunkt Schulkreismeisterschaft entwickelt.

Die Schulmannschaften sind zugleich die Grundlage für die Nachwuchsmannschaften des Nordhäuser SV und inzwischen auch des SV Glückauf Bleicherode. Dieses in seiner Reichweite in Thüringen beispiellose und auch für ganz Deutschland beispielhafte Projekt erfuhr schon viele verdiente Ehrungen. Jugendförderpreis des Landes Thüringen, das Grüne Band von Dresdner Bank und DOSB und schon dreimal den Sportförderpreis des Nordhäuser Lions Club für hervorragende Jugendarbeit.

Pokal überreicht (Foto: Uwe Tittel) Pokal überreicht (Foto: Uwe Tittel)
Nun gab es eine weitere, eigentlich längst überfällige Auszeichnung. Da es sich ja um ein Schulprojekt handelt würdigte nun auch das Nordthüringer Schulamt gemeinsam mit dem Landratsamt Nordhausen die Arbeit. Schulsportkoordinator Werner Hütcher übergab am Sonnabend vor dem Vorrundenturnier zur Kreismeisterschaft der 3. und 4. Klassen an Siegfried Jaudzims (Bild), der vor einem Jahr die Projektleitung von Alfons Jarmuszewski übernommen hatte, einen Ehrenpokal für dieses großartige Projekt.
Uwe Tittel
Autor: red

Kommentare
Bodo Schwarzberg
23.02.2016, 19.48 Uhr
Spartakiaden der DDR vergessen???
Ich habe Herrn Jarmuszewski für meine "Menschenbilder"-Bücher interviewen dürfen und ich finde sein Engagement für den Kinder- und Jugendsport beeindruckend. Vergessen werden sollte aber nicht, dass dieser begnadete Handballtrainer vor allem auf Grund seiner Erfahrungen aus dem DDR-Sport so erfolgreich und engagiert ist. Im Vergleich zu damals haben wir heute eine viel zu geringe Sportförderung im Breitenbereich. Der bundesrepublikanische und dazu noch antiquiert föderal organisierte Schulsport führt im Vergleich zur DDR ein Schattendasein und die grundlegenden koordinativen körperlichen Fähigkeiten der Schüler sind vielfach ein Graus - hörte ich immer wieder von DDR-Trainern. Die Folgen kennen wir: 15 % der Kinder sind fett. Aus Altersdiabetes ist es teils ein Jugenddiabetes geworden. No sports, ist vielfach die einzige Jugendbewegung. Der obige Beitrag weist leider nicht aus, dass es ähnliche Wettkämpfe wie dort genannt, also zwischen den Mannschaften von Schulen bis hin zu Bezirks- und Republikebene, einst "Spartakiaden" gerufen, jahrzehntelang gab. Nun wurde das Fahrrad dank des nimmermüden, ehrenamtlichen Herrn Jarmuszewski im Handball wieder erfunden - eben, weil es sich damals bewährt hat.
Die Ehrung für das Projekt ist mehr als gerechtfertigt. Sie vertuscht aber, dass auf dem Gebiet des Kinder- und Jugendsports, dessen Organisation und vor allem Förderung durch die öffentliche Hand vieles auf der Strecke geblieben ist. Wenigstens scheint das wunderbare Projekt trotz des Ausscheidens von Herrn Jarmuszewski lokal eine Zukunft zu haben. Bleibt zu wünschen, dass es auch überregional im wahrsten Wortsinne Schule macht. Denn der Mensch ist von Natur aus für Bewegung gemacht und nicht für PC, Smartphone und Diabetes. Und man hätte im obigen Beitrag ruhig erwähnen können, dass der Kinder- und Jugendsportbereich, abzüglich Doping, in der DDR beispielhaft war.
D. D.
24.02.2016, 11.33 Uhr
Bodo Schwarzberg ...
... DDR ist ja nun vergangen, ( und so toll war es ja damals auch nicht als Sportler! ... war ja jeder Freiwillig dabei (Lach)..)
Sie dürfen gerne im Hier und Jetzt leben.

Darüber hinaus möchte ich Sie in Kenntnis setzten, dass Herr Jarmuzweski nach wie vor AKTIV im Projekt tätig ist!

mfG
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