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Mo, 15:15 Uhr
01.02.2016
Glück...

Es verdoppelt sich, wenn man es teilt

Das Glück ist das einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt. Einige Randbemerkungen zur Eröffnung der „Glück-Ausstellung“ in der nnz von Dr. Wolfgang R. Pientka...

Glück(s)-Cartoon (Foto: privat) Glück(s)-Cartoon (Foto: privat)

Es ist viel geschrieben worden – vor und nach der Eröffnung der aktuellen Ausstellung „Glück im Kunsthaus“. Und als ich als Vertreter des KUNSTHAUS MEYENBURG Fördervereins noch am Abend via FACEBOOK gefragt wurde, ‚wie denn die Vernissage so gelaufen sei‘, schrieb ich als erste Reaktion: „Es war in mehrfacher Hinsicht ein glücklicher Abend!"

Das Kunsthaus voller glücklich aussehender Besucher; der ausstellende Künstler und seine Frau auch sehr zufrieden über sehr glücklich dreinschauende Menschen; Herr Rose vom Buchhaus sicher nicht unglücklich über den Verkauf vieler glücklich machender Bücher; der Kunsthaus Förderverein auch glücklich über das Ergebnis der zahlreichen werbenden Beiträge in der Presse; glücklich auch über den Beitrag im MDR Thüringen Journal.... Man könnte weiter aufzählen. Aber - man sollte ja das Glück nicht überstrapazieren oder herausfordern!“ Es gibt viele Sprüche zu und über das Glück. „Das Glück ist teilbar“ oder wie es Albert Schweitzer sehr schön ausdrückte: „Das Glück ist das einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt“.

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Und wenn man diese Aussage wörtlich nimmt, dann hat sich an diesem Abend das Glück nicht nur verdoppelt, sondern vervielfacht. Die Besucher standen geduldig Schlange an dem Verkaufsstand der „Glück“-Bücher, danach weiter zum Signieren; fast alle, die sich die Cartoons anschauten, hatten mindestens ein Schmunzeln im Gesicht, ab und an auch ein offenes Lachen. Aber still und fast einsam stand Frau Glück abseits der Schar der Besucher, gewissermaßen wartend auf ein Gespräch, ein aufmerksames Hinwenden an sie, die zum ersten Mal in Nordhausen zu Besuch war.

Nach einem suchenden, aber leider nicht erfolgreichen Blick auf einen anwesenden Vertreter der Stadt-Information oder des Tourismusverbandes bot ich ihr eine Führung durch das Kunsthaus an – nicht durch die Ausstellung, sondern durch das Haus an sich, durch dessen Geschichte, zu seiner Stellung in dieser geschichtlich bedeutsamen Stadt. Es wurde ein in jeder Weise schönes Gespräch! Privat - auch ihre Eltern kamen aus Ostpreußen, nur wenige Kilometer entfernt wohnend von meinen Großeltern; identisch die Anzahl der Ehejahre; das Rauchen als bestehendes oder abgelegtes Laster, die ‚68er‘ in West- und Ostdeutschland. Geschichtlich - die Stadt, ihre Museen, das Leid im Krieg, die Produktion der „Wunderwaffen“ und das Elend der Häftlinge im und vor dem Berg.

Finanziell - ähnliche Problemlage bezüglich der Finanzierung der Museumslandschaft in Kassel wie in Nordhausen. Es war ein großer Bogen – von der Ausstellung zu Ehren des 70. Geburtstages von Gerhard Glück im Museum im Schloss auf der Wilhelmshöhe Kassel in 2014 bis hin zum Panorama-Museum in Bad Frankenhausen. Und als unser achtjähriger Enkel – zufällig zu Besuch aus Coswig bei Dresden – mit dem selbst ausgewählten Buch „Das große Fabelbuch“ mit Illustrationen von Gerhard Glück kam, strahlte auch der Künstler: “Ein Liebhaber etwas ernsterer Literatur“ und signierte mit „Viel Spass“. Und dieser Spaß kam beim Blättern – nicht zu Unrecht in der Kritik als ein „Fabel-Schatz für die ganze Familie“ bezeichnet.

Man kann Prof. Dr. Bernd Küster als dem Direktor der Museumslandschaft Hessen Kassel (MHK) nur zustimmen, wenn er die „bestechende Qualität“, die „Perfektion im kleinen Format“ von Glücks Arbeiten rühmt. Sicher wird in den nächsten Wochen über diese Ausstellung noch viel geschrieben werden. Freuen kann man sich schon jetzt auf die Führungen und die Veranstaltungen im Kunsthaus, die alle umrahmt werden von der glücklich machenden ‚Komischen Kunst‘ Gerhard Glücks. Aber selbst in der Illustration der Fabeln ist viel Komik und Hintersinn zu finden – bei Aesops „Der Wolf und der Wachhund“ liegt der Hund vollgefressen neben dem fast geleerten Weinglas; bei La Fontaine „Der Wolf als Schäfer“ die Schafe, die beim Geheul des als Schäfer verkleideten Wolfs die Flucht ergreifen.

Vielleicht hält das Glück an, um bei diesem Bild zu bleiben, denn es wurde ein Tauschgeschäft angebahnt: In Kassel ein Vortrag über die Zerstörung von Nordhausen und hier eine Führung durch die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten, vielleicht auch mit Schwenk zum Panorama-Museum. Das gegenseitige Interesse ist groß. Mindestens ebenso groß ist die Termindichte im Kalender von Gerhard Glück. Ob diese schöne Vorstellung also in Erfüllung gehen wird – schauen wir mal!
Dr. Wolfgang R. Pientka, Vorsitzender des Kunsthaus Meyenburg Fördervereins
Autor: red

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