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Fr, 09:54 Uhr
27.11.2015
16. Stadtratssitzung in Bleicherode

Die Polizei, das Bad, die Bäume

Im Bleicheröder Stadtrat wurden gestern gleich mehrere Gäste begrüßt. Neben der Badesaison und dem Stadtwald ging es auch um die Sicherheitslage in der Stadt. Wie die aussieht erklärte der Leiter des Nordhäuser Inspektionsdienstes, Ronny Groos, dem Stadtrat und zahlreich erschienen Bürgern...

Inspektionsleiter Ronny Groos zu Gast im Bleicheröder Stadtrat (Foto: Angelo Glashagel) Inspektionsleiter Ronny Groos zu Gast im Bleicheröder Stadtrat (Foto: Angelo Glashagel)

Die Sicherheitslage

Was die Zahlen angehe, sagte Groos, bewege man sich "seitwärts", also auf etwa gleichbleibendem Niveau, eine Gefährdungssituation gebe es nicht. Deswegen sei er auch eher gekommen um Rede und Antwort zu stehen. Eingeladen hatte ihn der Sicherheitsausschuss der Stadt.

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Man habe es vor allem mit gewöhnlicher Kleinkriminalität zu tun, erst in der vorangegangenen Nacht war in das Bleicheröder Freibad eingebrochen worden obwohl dort nach der Saison schlicht nichts zu holen ist. "Wir können Kriminalität nicht ganz verhindern", sagte Groos, "wir können sie bekämpfen". 135 Beamte habe der Inspektionsdienst zur Zeit, wobei der Einsatz- und Streifendienst nur einen Teil ausmache. In Bleicherode gebe es zwei Kontaktbeamte, im ganzen Landkreis sind es insgesamt acht. Man reagiere mehr als man agiere, erklärte Groos. Auf die Frage, wie viele Polizeibeamte man mehr bräuchte, antwortete Groos ausweichend. Bei der Polizei sehe man das nicht betriebswirtschaftlich, natürlich dürften es ein paar mehr sein, man müsse aber die Mitte waren. Mehr Beamte wäre nicht gleichbedeutend mit einer höheren Aufklärungsquote.

Die sehe im Landkreis mit 64,3% sehr gut aus, auch wenn die reinen Zahlen nichts über die gefühlte Sicherheit aussagen. Damit kam man zum Kern des Bleicheröder Problems, "einige wenige stiften Unfrieden", sagte Groos. Gemeint war "eine bestimmte Person", die nicht namentlich genannt wurde. Besagte Person treibt seit einem guten Jahr ihr Unwesen, über Beleidigungen, zerstochene Autoreifen bis hin zu Handgreiflichkeiten. Die Bleicheröder stört das nicht nur, unter den Bürgern herrscht vor allem Unverständnis das anscheinend nichts geschieht.

Die Polizei könne die fragliche Person lediglich in Gewahrsam nehmen, wenn es einen Vorfall gibt. Auch eine Durchsuchung habe es bereits gegeben, so Groos. Für strafrechtliche Konsequenzen sei aber nicht die Polizei sondern die Staatsanwaltschaft und die Richter zuständig.

Wichtig sei sich das Anzeigenverhalten der Anwohner ändere. Man habe "immenses Interesse" tätig zu werden, sagte einer der im Publikum anwesenden Bleicheröder der selber Polizist ist, die Antworten die man erhalte wenn man nachfrage seien aber oft "unbefriedigend". "Wenn sie etwas wissen, dann sagen sie es uns auch", gab der Beamte seinen Mitbürgern mit auf den Weg.

Groos befasste sich im weiteren mit Rauschgift. Insbesondere Chrystal Meth sei dabei gesellschaftsfähig zu werden, man habe inzwischen mehr Fahrten unter Drogeneinfluss als unter Alkohol. Die Verbreitung ziehe auch Beschaffungskriminalität nach sich.

Die 16. Sitzung des Rates traf auch auf großes Interesse der Bleicheröder Bürgerschaft (Foto: Angelo Glashagel) Die 16. Sitzung des Rates traf auch auf großes Interesse der Bleicheröder Bürgerschaft (Foto: Angelo Glashagel) Weitere Punkt war die A38. Täterbanden die hier Transit fahren würden auch "links und rechts" der Autobahn Einbrüche verüben, denen sei "schwer hinterherzukommen", sagte Groos. Das beste sei zum Selbstschutz zu greifen indem man "Tatgelegenheiten" reduziere. Wie das geht kann man unter anderem bei der polizeilichen Beratungsstelle erfahren. "Kriminalität ist heute volleuropäisch", sagte der Inspektionsleiter. Mit den Flüchtlingen habe das im übrigen "überhaupt nichts zu tun", so Groos weiter, man habe es vor allem mit Banden aus Südeuropa zu tun.

Das Freibad

Gast Nummer zwei war Michael Mohr, der für die Service Gesellschaft des Landkreises die Bilanz der Badesaison zog. Die Saison sei erfolgreich verlaufen, es habe keine größeren Vorkommnisse im Badebetrieb gegeben. Ein Problem habe man, wie alle anderen Freibäder auch, mit Vandalismus, das sei ärgerlich aber nicht auszuschließen.

Lang anhaltend warme Tage brachten zwischen Juni und August rund 16.000 Besucher in das Bleicheröder Bad. Das waren weit mehr als im vergangenen Jahr, als man nur 9000 Besucher zählte. Das ein Freibad vom Wetter abhängt dürfte keinen überraschen, Mohr hatte aber auch einmal die Besucherzahlen seit 2005 mitgebracht. Das auf und ab des Graphen korrelierte auch mit den Einnahmen des Bades. Die beliefen sich in diesem Jahr auf 34.463 Euro. Zum Vergleich: 2010 waren es nur 24.110 Euro gewesen.

Das man mehr eingenommen habe liege auch an der Erhöhung der Gebühren, das Geld fließe in den Stadthaushalt zurück. Aber es gab auch Kosten. Das Bad befinde sich dank des Engagements der Stadt und ihres Bauhofes sowie dem Förderverein und einiger Ehrenamtlicher in gutem Zustand. Nach über 20 Jahren habe sei man aber vom Verschleiß eingeholt worden, rund 12.000 Euro musste man 2015 für Reparaturen ausgeben. Für das kommende Jahr rechnet man mit Ausgaben in Höhe von rund 6.500 Euro. Größte Herausforderung sei zur Zeit aber die Personalfrage - man suche dringend einen neuen Bademeister bzw. Rettungsschwimmer, da einer der bisherigen Aufpasser in den Ruhestand gehe.

Bleicherodes Bürgermeister Frank Rostek ergänzte das die Zukunft des Bades gesichert sei, die Fortschreibung des Bades ist Teil des Haushaltssicherungskonzeptes. Aus der Bürgerschaft kam die Idee das Bad auch einmal Nachts zu öffnen, etwa zum Bergmannsfest. Die Idee sei gut, zumindest von diesem Termin würde man für so eine Aktion aber absehen, hieß es im Stadtrat.

Der StadtwaldGast Nummer drei war Matthias Althans, Revierleiter des Forstamtes für Bleicherode-Sollstedt. Der Waidmann sprach ausführlich über den Wirtschaftsplan des Stadtwaldes. Der umfasst immerhin 480 ha und besteht vor allem aus Laubbäumen, insbesondere Buchen. Der Einschlag erfolgte dieses Jahr wie auch die vergangenen Jahre im 1. Quartal und ging vom Kuhbrunnen bis zum Vogelberg.

Dabei wurden 1170 Festmeter Holz aus dem Wald geholt. Da ein großteil des Waldes in Hanglage liege, sei der Maschineneinsatz schwierig. Man gewinne Stamm-, Furnier-, und Industrieholz, das vornehmlich von Firmen aus der Region abgenommen werde. Der Erlös lag in diesem Jahr bei rund 60.000 Euro, 40.000 davon allein durch die Holzgewinnung. Der restliche Gewinn stammt aus der Jagdpacht, Mieteinnahmen, dem Brennholzverkauf und Fördermitteln.

Die Kosten betrugen rund 35.000 Euro, wobei Unternehmerleistungen den größten Posten ausmachten. In den kommenden Jahren prognostiziert man höhere Einnahmen, da man dann wieder bis zu 2000 Festmeter einschlagen will. Ein weiteres Projekt für die Zukunft sei die Freistellung der Vogelbergklippen als Umweltschutzmaßnahme, über die Finanzierung müsse man sich aber noch Gedanken machen. In Sachen Schädlinge habe man es nicht mit dem bekannten Borkenkäfer zu tun, da dieser eher Fichten befalle. Ein Problem sei zur Zeit das Eschentriebsterben durch Pilzbefall. Die Empfehlung Althans' war vorerst keine Eschen anzupflanzen. Desweiteren habe man es in diesem Jahr mit der Fichtenlaus zu tun, die sich alle 5 bis 6 Jahre stark vermehre. Für die Bäume sei das aber eher wie eine Grippe, ein absterben der Bäume sei eher die Ausnahme.

Der Haushalt

Am 16. November hat Bleicherode Bedarfszuweisungen des Landes in Höhe von rund 1 Mio. Euro erhalten, beantragt hatte man 1,9 Mio. Euro, sagte Bürgermeister Rostek. Einiges davon wird von der Tilgung der Schulumlage wieder aufgezehrt werden. Rostek blieb trotzdem optimistisch. Man habe es dank "eiserner Haushaltsdisziplin" geschafft keine Häuser schließen müssen und dennoch weiter Investitionen tätigen zu können.

Sonstiges

Investitionen wie die
  • Naumannstraße. Die Grundhafte Sanierung geht nun ihrem Ende entgegen, am 18.12 soll die feierliche Übergabe stattfinden.
  • die Gehwege will man unter Einsatz des Bauhofes Stück für Stück sanieren
  • am Bahnhof soll dafür gesorgt werden das der Parkplatz nicht länger von LKW genutzt werden kann und die Anwohner Nachts ihre Ruhe haben
  • die Kläranlage soll umgerüstet werden, das sind aber längerfristige Pläne
  • am 30.11. findet der Stadtinformationstag statt bei dem es um das Stadtentwicklungskonzept, die Integration und um statistisches gehen soll
  • man werde weiter "Druck machen" das die Brenntage nicht gänzlich abgeschafft sondern lediglich gekürzt würden. Für ein Verbot habe er kein Verständnis sagte Rostek, genau das drohe aber wenn man sich im Erfurter Ministerium nicht bewege. Eine entsprechende Verordnung läuft aus und bisher ist keine Verlängerung in Sicht.
  • rund um die Weihnachtszeit gibt es wieder jede Menge Termine von der Seniorenweihnachtsfeier, den lebenden Adventskalender bis zu den Märkten die an verschiedenen Orten stattfinden werden
  • am morgigen Samstag findet um 13:30 wieder ein Friedensgebet statt.
  • das Jugendsozialwerk will in der Naumannstraße einen Kindergarten bauen. Um das möglich zu machen war gestern ein Beschluss des Rates vonnöten
  • Bleicherode will versuchen den Ascheplatz und die Weitsprunganlage auf Vordermann zu bringen. Die Kosten würden sich auf 100.000 Euro belaufen. Um das Schultern zu können wird man sich um Fördermittel bemühen
  • zu guter Letzt ging es um Ernennungen und Beförderungen bei der Freiwilligen Feuerwehr. Insgesamt wurden sechs Kameraden zu Feuerwehrmännern ernannt, sechs weitere dürfen sich mit den Titeln Löschmeister, Oberlösch- und Oberbrandmeister sowie Oberfeuerwehrmann schmücken.
Die nächste Stadtratssitzung findet am 17.12 im Kulturhaus statt.
Angelo Glashagel
Autor: red

Kommentare
s.k.
27.11.2015, 10.43 Uhr
Übergabe fertige Naumannstraße am 18.12.15
Im Bericht der nnz-online steht ja , daß am 18.12.15 wohl die fertige Naummannstraße feierlich übergeben werden soll....
Nur- gehört zur Fertigstellung nicht auch die Wiederherstellung der anliegenden " ehemaligen" Grünflächen , Hauseingänge...? Sieht wohl nicht so aus ... Die Hauseingänge bestehen bis jetzt nur aus festgepressten Steinen , keinerlei gepflasterten Wege, die Grünflächen von " vor dem Bau " sind nur noch Matschflächen , nach dem Anschluß der Stromkabel sind neben den Wohnhäusern nur noch Schlammflächen entstanden , es sieht aus wie dem Acker...
Aber - vorne wird es sicher toll aussehen....
Bleicheroder0815
27.11.2015, 12.29 Uhr
lkw Plätze weg....
Wo stören denn bitte die lkw's am alten Bahnhof??? Das find ich unverschämt so ein anliegen kann nur von nem Rentner oder arbeitslosen kommen...

Sollen diese paar lkw's die seitenstrassen zu stellen oder wie???

Oder in Ost da an der Tankstelle soll der Stellplatz 6€ pro Tag kosten, welches der Arbeitgeber nicht zahlt!!!!

Lasst die Kraftfahrer doch in ruhe!!!
Günther Hetzer
27.11.2015, 15.18 Uhr
LKW´s stören gewaltig!
Diese Lastkraftwagen stören gewaltig mein Bester @Bleicheroeder0815

"Paar" LKW´s, wenn mich nicht alles täuscht stehen da zu Spitzenzeiten 8 oder mehr LKW´s!
Wenn die nächste Tour ansteht und diese Kisten mit laufendem Motor da stehen, das nervt!
Wenn sonntags in der Nacht bzw. wochentags in der Früh die LKW´s durchkacheln, das nervt!
Wenn LKW´s mit einem brummenden Kühlanhänger in Wohngebieten stehen, das nervt! Vor allem in den Sommermonaten, wenn man bei geöffnetem Fenster schlafen möchte! Ewiges Rangieren und Blockieren der Straße, das nervt auch! Wo diese Kisten stehen ist völlig egal, Hauptsache nicht in Wohngebieten! 6 Euro am Tag? mimimi...Die zahlt der Arbeitgeber nicht? mimimi.... Dann auf den Betriebshof vom Arbeitgeber stellen und fertig! Nicht zu bequem werden liebe Brummifahrer, ab aufs Rad und heimradeln. Das ist ein guter Ausgleich zur sitzenden Tätigkeit die ganze Woche, denkt an eure Gesundheit und die der Anwohner!

"Lasst die Kraftfahrer doch in Ruhe" ?! .... ähhh neee! Aber bald herrscht hoffentlich dort zumindest Ruhe vor den LKW´s! ;-)

PS: Ich bin weder Rentner noch arbeitslos!
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