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Di, 08:58 Uhr
24.11.2015
Führung zu Cranach

Nordhausen im „Bund der Lutherstädte“

Zur nächsten Führung durch die Cranach-Sonderausstellung in der Flohburg wird Heidelore Kneffel einen anderen Schwerpunkt setzen und Martin Luther in Nordhausen in den Mittelpunkt stellen...

Der „Bund der Lutherstädte“ wurde 1993 in Worms anlässlich des 125. Jubiläums des Wormser Lutherdenkmals von Ernst Rietschel, dessen Erstlingswerk, eine Neptunfigur, in der hiesigen Promenade in einem Brunnenbecken steht, gegründet. In ihm sind sechzehn Städte zusammengeschlossen, in denen Luther gelebt oder gewirkt hat, also auch Nordhausen. In der Stadt hielt er sich Ende Mai 1516 zur Visitation des Augustiner-Eremiten-Klosters in der Neustadt auf.

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Als im Frühjahr 1525 in Mühlhausen der „ewige Rat“ unter Einfluss von Thomas Müntzer gegründet worden war und man sich auch in Nordhausen vor ihm nicht sicher fühlte, denn er hatte auch hier eine Anhängerschaft, kam Luther über Mansfeld und Stolberg um den 23. April 1525 ein zweites Mal hierher. Er übernachtete mit hoher Wahrscheinlichkeit im Haus, das sich der Oberstadtschreiber Michael Meyenburg seit 1523 nahe der Stadtmauer an der heutigen Promenade eingerichtet hatte. Der Reformator predigte in einer Kirche, vielleicht in St. Blasii, gegen die aufrührerischen Bauern.

Der Grafiker Fritz Teichmüller hat diese Szene in seinem „Historischen Bilderbuch...“ von 1927 festgehalten und dazu geschrieben: „... Als Luther... in Nordhausen gegen den Aufruhr predigte und dabei mahnend auf das Bild des Gekreuzigten zeigte, wurde er, wie er selbst in den Tischgesprächen erzählt, von etlichen verhöhnt. Man klingelte mit Glocken „und wenig schien zu fehlen, daß es losgegangen wäre.“

In Nordhausen wollte man in Vorbereitung des 400. Geburtstages von Martin Luther 1883 ein Denkmal für ihn errichten, auch deswegen, weil zwischen ihm und dem in Nordhausen geborenen Justus Jonas eine besonders vertrauensvolle Arbeits-Freundschaft bestanden hat.

Fritz Teichmüller - Luther in Nordhausen (Foto: Heidelore Kneffel) Fritz Teichmüller - Luther in Nordhausen (Foto: Heidelore Kneffel)

Das Denkmal  war in Form eines Lutherbrunnens gedacht, der auf dem Holzmarkt zwischen dem Rathaus, dem Riesenhaus und der Adlerapotheke aufgestellt werden sollte. Ein Komitee trat zunächst mit dem Eisenhüttenwerk in Lauchhammer in Verbindung, wo der Guss des Luther-Denkmals für Worms vollendet worden war, um eine treue Nachbildung der weltberühmten Statue von Rietschel zu erhalten. Davon existiert eine Skizze, die in der Ausstellung gezeigt wird. Indessen erwies sich wegen der Raumverhältnisse dieser Plan als nicht ausführbar und man entschied, dem Berliner Bildhauer Professor Karl Schuler die Schaffung der Statue anzuvertrauen.

Dieses und manches dazu wird in der Führung gezeigt und erzählt. Die Führung findet am 29. November im stadtgeschichtlichen Museum Flohburg ab 15.00 Uhr statt. Erwähnung findet, dass am 28. April 2004 offiziell der neugestaltete Lutherplatz der Öffentlichkeit übergeben wurde. Wer könnte dazu besser Auskunft geben als der Bildhauer Peter Genßler, der die Reformatoren-Skulpturen geschaffen hat und am 29.11. anwesend sein wird. In der Flohburg zeigt der Künstler erstmals öffentlich mehrere seiner Original-Entwürfe und stellt diese vor.
Autor: red

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