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Di, 11:20 Uhr
01.09.2015
Gute Zahlen dank guter Vermittlung

"Wir tun eine ganze Menge"

Karsten Froböse, Leiter der Nordhäuser Arbeitsagentur, kann mit guten Zahlen aufwarten. Wieder einmal. Seit Monaten sinkt die Zahl der Arbeitslosen in Nordthüringen. Die positive Entwicklung beruhe auch darauf, das man in der Vermittlung neue Wege gegangen sei, dem Vorwurf es werde nichts für die Bevölkerung getan setzte Froböse Fakten entgegen...

Die Zahl der Arbeitslosen in Nordthüringen war im August so niedrig wie seit 1990 nicht mehr. Den 25-Jahresrekord konnte der Leiter der Nordhäuser Arbeitsagentur zur Präsentation der aktuellen Arbeitsmarktdaten zum wiederholtem Male präsentieren.

Die Zahl der Kurzzeitarbeitslosen in der Betreuung der Agentur sank von Januar bis Juli im Vergleich zum Vorjahr um 14.1 Prozent. Im Vergleich der 156 Arbeitsagenturen in Deutschland liegt Nordthüringen damit auf Platz 15. Den stärksten Rückgang verzeichnete diesen Monat der Landkreis Nordhausen. Hier sank die Arbeitslosenquote auf 8,6 Prozent auf 3.809 Personen. "Die Region ist nicht abgehängt und bietet gute Perspektiven", sagte Froböse. Man setze auf Umschulungs- und Qualifizierungsmaßnahmen bei denen man sich am Bedarf der regionalen Wirtschaft orientiere. Die intensive Betreuung habe Erfolg, so Froböse weiter.

Die guten Zahlen vom Arbeitsmarkt stehen derzeit allerdings im Schatten anderer Themen, wie der Flüchtlingsproblematik, monierte der Agenturleiter. Dem nicht selten geäußerten Vorwurf es würde nichts mehr für die eigene Bevölkerung getan weißt Froböse zurück. "Wir als Agentur für Arbeit tun eine ganze Menge", sagte der Froböse, insbesondere im Bereich Langzeitarbeitslose sei man neue Wege gegangen. "Wir haben diese Gruppe an die Hand genommen, sind von Unternehmen zu Unternehmen gegangen und viele Betriebe gefunden, die bereit waren diese Arbeitskräfte zu übernehmen", erklärte Froböse.

Als Grund warum die Zahlen in den Jobcentern des Kyffhäuserkreises und des Eichsfeldes zwischen Januar und August um etwas mehr als 1 Prozent angestiegen sind gab Froböse das Auslaufen der "Bürgerarbeit" zu Beginn des Jahres an. Über das Programm des Bundes hatten ingesamt 356 Personen vorübergehend Anstellung gefunden. Folgeprogramme des Bundes und des Freistaates Thüringen, die beim Thema Langzeitarbeitslosigkeit ansetzen sollen, starten diesen Herbst. Froböse kann also für die Zukunft auch hier mit besseren Zahlen rechnen. Im Jobcenter des Nordhäuser Kreises gibt es die schon, um 5,4 Prozent, also auf 2.898 Personen, sank die Zahl der Arbeitslosen in der Betreuung des Jobcenters.

Froböse Dank hierfür galt dem Kollegen und Leiter des Nordhäuser Jobcenters, Heiko Röder. Der hatte aus dem gemeinsamen Topf der Jobcenter "50+" zusätzliche 200.000 Euro für die Unterstützung älterer Arbeitloser locker machen können.

Ausbildungsmarkt und Jugendarbeitslosigkeit? Auch hier nur gute Zahlen. Es sind nach wie vor mehr Stellen als Bewerber vorhanden, die Zahl der Arbeislosen Jugendlichen sank von 8,5 Prozent im Vorjahr auf 7,6 Prozent in diesem August. 437 Personen gelangten zwischen 2012 und 2015 über mehrjährige Umschulungen zu einem neuen Abschluss, 108 davon allein im Bereich Altenpflege, 80% davon finden innerhalb von sechs Monaten Arbeit. Die Ausbildung zum Altenpfleger wird bis Ende des Jahres zum letzten mal für drei Jahre aus einem Sonderprogramm gefördert und die letzten Qualifikationsrunden hierfür starten dieser Tage. Wer als angehender Auszubildender davon noch profitieren will, muss sich beeilen, hieß es auf der Pressekonferenz.

Weiterbildungen werden außerdem auch im Betrieb gefördert. Etwa über das Programm "WeGebAU", eine schöne Abkürzung für den etwas sperrigen Titel "Weiterbildung geringqualifizierter Beschäftigter und älterer Arbeitnehmer in Unternehmen". Ziel ist es aus Hilfsarbeitern Fachkräfte zu machen, etwa in dem man dem Servicefahrer den LKW Führerschein finanziert, in der Pflege Weiterbildungen zum Altenpfleger oder Betreuungsfachkraft vermittelt, den Erwerb eines Schweißerpasses ermöglicht oder die Englischkenntnisse schult. Seit Jahresbeginn wurden 32 Weiterbildungen und zwei Umschulungen über "WeGebAU" begonnen werden. Die Kosten dafür teile man sich mit den Unternehmen, sagte Froböse.

Zu guter Letzt will man auch veruschen neue Potentiale zu erschließen, etwa über die Integration von Menschen mit Behinderung. Zu diesem Thema wird es am 16.9. ab 13 Uhr einen Informationstag für Eltern, Schüler und Unternehmen geben, der in der Agentur für Arbeit in Nordhausen durchgeführt wird.
Angelo Glashagel
Autor: red

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