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Di, 08:32 Uhr
26.05.2015

„Ach, wenn Sie nur Herzen hätten …“

Dieser Stoßseufzer des weltbekannten und beliebten deutschen Dichters Heinrich Heine, geboren 1797 in Düsseldorf, gestorben 1856 in Paris, gab dem kommenden Programm der Dichterstätte Sarah Kirsch am Samstag seinen Namen...

Die Zeilen stammen aus dem berühmten „Buch der Lieder“, das war Heines erster großer Gedichtband. Die erste Auflage erschien 1827 in Hamburg bei Hoffmann und Campe. Das Buch umfasst Gedichte von 1817 bis 1826, also Heines Frühwerk. Nach der Erstauflage von 1827 gab es zu Heines Lebzeiten bereits elf weitere Auflagen.

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Es ist bis heute das meist gedruckte Werk des Dichters. Die Liebessehnsucht, der Liebes- und Weltschmerz, die Naturverbundenheit wurden von dem jungen Mann zu klang reichen Versen geformt. Deshalb singt in Limlingerode auch die vom Dichter vielzitierte Nachtigall. Seine Verse waren so inspirierend, dass eine beachtliche Anzahl von Komponisten sie vertonten. Besonders berühmt wurde Robert Schumanns „Dichterliebe“. Hinzu kommen am Samstag mehrere Selbstzeugnisse, die diese Lebensphase aufschlussreich darstellen. Eindrucksvoll spricht Heine von seinen Eltern und seinem wohlhabenden Onkel Salomon.

Heinrich Heine Büste von Werner Loewe in Heiligenstadt (Foto: Heidelore Kneffel) Heinrich Heine Büste von Werner Loewe in Heiligenstadt (Foto: Heidelore Kneffel) Die evangelische Taufe in Heiligenstadt 1825 kommt zur Sprache, nach der aus Harry dann Heinrich wird. Eine Büste von Werner Loewe im Kurpark des Eichsfeldstädtchens weist darauf hin. Auch Briefe aus Berlin, wo er sein Jurastudium fortsetzte, werden vorgetragen, die er für eine Zeitung verfasste. Darin beschreibt er das Leben in dieser Stadt auf angenehm subjektive Weise und spart nicht mit Humor und Satire. In ihnen sprüht der Geist dieses begnadeten Dichters und seine Gabe, menschliches Handeln auf subtile Weise zu analysieren. Es ist ein Genuss, Literarisches zu hören von einem, dem die deutsche Sprache in all ihrer Vielschichtigkeit zur Verfügung stand. Eines seiner Vorbilder in der Handhabung des Deutschen war neben Johann Wolfgang Goethe der Reformator Martin Luther. Besonders bewundernswert findet er dessen Gedichte, die Liedertexte, „die in Kampf und Not aus seinem Gemüt entsprossen. Sie gleichen manchmal einer
Blume, die aus einem Felsen wächst, manchmal einem Mondstrahl, der über ein bewegtes Meer hinzittert. Die Lieder sind außerordentlich melodisch, ihm gebührt der Name, der Schwan von
Eisleben.“

Die Dichterin Sarah Kirsch hielt viel von Heinrich Heine. „Die Harzreise“, „Die Nordsee“, diese unnachahmlichen Reisebeschreibungen, und mehrere seiner Gedichte waren ihr präsent. Sie erhielt 1973 den Heinrich-Heine Preis des Ministeriums für Kultur in der DDR und 1992 die Ehrengabe
der Heine-Gesellschaft in Düsseldorf. Sie widmete ihm auch ihr Gedicht „Fluchtpunkt“:

„Heine ging zu Fuß durchs Gebirge / Er vertrödelte sich in Häusern, auf Plätzen / Und brauchte zwei Wochen für eine Strecke / Die wir an einem Tag durchfahren.. .“

Das Fazit, die Zeit und mit ihr die Menschen des Hier und Heute rasen, haben zu wenig Muße zu verweilen und zu
ergründen und „alles ist austauschbar wo wir auch sind.“
Autor: red

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