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Di, 17:58 Uhr
03.03.2015

Wir haben die Geschichten

Jeden Dienstag heißt es in der Stadtbibliothek: Es wird vorgelesen! Den (Vor-)Lesenachmittag für große und kleine Kinder will die Stadtbibliothek jetzt ausbauen. Jede Woche soll ein anderes Thema behandelt werden. Und auch sonst wird sich in der Bücherstube in den kommenden Wochen einiges tun...

Sie lümmeln in der Leseecke der Kinderbibliothek oder sitzen auf Mama's Schoss und lauschen gebannt. "Den grimme Ælling" steht heute auf dem Programm - hierzulande besser bekannt als "Das hässliche Entlein" von Hans-Christian Andersen. Das Märchen weist gewisse Paralellen zum Leben seines Verfassers auf, der in einfachen Verhältnissen aufwuchs und schließlich nicht nur in Dänemark zu unsterblichen Ruhm gelangte.

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Das berichtet Sisse Vestby-Huber den Kindern. Die gebürtige Dänin ist eigentlich Skandinavistin und hat als Bundesfreiwillige derzeit Anstellung in der Stadtbibliothek gefunden. Die ersten Sätze des Märchens trägt sie in ihrer Muttersprache vor und ihre Zuhörer lauschen gebannt, auch wenn sie kein Wort verstehen. Der Rest der Geschichte folgt in der deutschen Fassung mit dänischem Akzent.

"Die Kinder sollen nicht nur eine schöne Stunde haben, sie sollen auch etwas mit nach Hause nehmen. Einen Mehrwert für Herz und Geist", sagte Bibliotheksleiterin Hildegard Seidel. Bisher wurde zu den Lesenachmittagen genau das getan, was der Titel vermuten lässt: es wurde vorgelesen. Meist von Mitarbeitern der Bibliothek. In Zukunft soll die Lesezeit thematisch und unter der mithilfe von Lesepaten gestaltet werden. "Das können zum Beispiel Menschen aus verschiedenen Berufsgruppen sein", erzählte Seidel, "Feuerwehrleute, Förster oder auch Köche". Zudem müssen die Kinder nicht nur still sitzen und zuhören, sie sollen das Thema auch spielerisch erfahren, etwa durch basteln, oder gemeinsam die Bibliothek nach passenden Büchern durchstöbern. "Was wir haben, sind all die vielen Geschichten", sagte die Bibliotheksleiterin, Geschichten und Bücher, die im Familienalltag heute vielleicht weniger Platz finden.

Eine schöne Stunde mit Mehrwert - neben dem Märchen hörten die Kinder von Sisse Vestby-Huber auch, wie der Autor gelebt hat und wie richtiges Dänisch klingt (Foto: Angelo Glashagel) Eine schöne Stunde mit Mehrwert - neben dem Märchen hörten die Kinder von Sisse Vestby-Huber auch, wie der Autor gelebt hat und wie richtiges Dänisch klingt (Foto: Angelo Glashagel)

Eine schöne Stunde mit Mehrwert - neben dem Märchen hörten die Kinder von Sisse Vestby-Huber auch, wie der Autor gelebt hat und wie richtiges Dänisch klingt

Neben den Lesenachmittagen, die immer Dienstags stattfinden, ist auch der Donnerstagvormittag für das junge Publikum reserviert. Am "Kindergartentag" können KITA-Gruppen die Bibliothek erkunden. Schulen wie auch Kindergärten können sich zudem jetzt "Medienboxen" für jeweils vier Wochen ausleihen. Darin enthalten sind Bücher, CD's und DVD's zu Themen wie "Körper und Gesundheit", "die Jahreszeiten", "Europa" und noch einige mehr. Die Boxen gibt es in zwei verschiedenen Größenordnungen: die kleinere Box enthät 10 - 15 Medien, die größere 25-30.

Für Erwachsene Buchfreunde findet immer Mittwochs das "Lesecafé" statt. Hier wird nicht nur vorgelesen, sondern es werden auch neue Bücher vorgestellt. Das Format hatte sich im alten Haus bereits etabliert und sei inzwischen, nach einem eher schleppenden Neustart, wieder gut besucht, berichtete Hildegard Seidel.

Allgemein sei das Haus nach wie vor stark frequentiert, meinte Seidel, auch wenn das von außen nicht immer zu erkennen sei. "Wir sehen heute viele Leute, die früher eher selten in die Bibliothek gekommen sind". Vor allem Schüler und Studenten nutzten die Räume regelmäßig, um zu arbeiten.

Im Zuge der anstehenden Buchmesse in Leipzig wird sich ein Bibliotheksbesuch auch außerhalb des Wochenprogramms lohnen. Am 8. April wird die sächsische Autorin Sabine Ebert ihren historischen Roman "1815" vorstellen und eine knappe Woche später, am 14.4. haben sich Gregor Gysi und Friedrich Schorlemmer zur moderierten Gesprächsrunde angekündigt. Letztere Veranstaltung ist bereits jetzt fast ausverkauft.
Angelo Glashagel
Autor: red

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