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Do, 17:42 Uhr
05.02.2015

20 Jahre Zirkus Zappelini: Sneak Peak

Seit 20 Jahren gibt es ihn schon: den jungen Zirkus Zappelini. Für das Jubiläum probt man schon seit Monaten fleißig und die Premiere von "Soul of Zappelini" rückt näher. Die nnz durfte einmal bei den Proben reinschauen und hat sich mit den jungen Artisten und ihren Trainern unterhalten...

Zum 20. Jubliäum werden die Zappelinis ihr ganzes Können zeigen (Foto: Angelo Glashagel) Zum 20. Jubliäum werden die Zappelinis ihr ganzes Können zeigen (Foto: Angelo Glashagel)

Sie lässt sich fallen, schwingt freihändig umher, zieht sich wieder hoch - die neunjährige Larissa turnt wie selbstverständlich am Trapez. Vor einem halben Jahr, bevor sie zum jungen Zirkus Zappelini kam, da hatte sie noch Höhenangst. Die ist wie verflogen.

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Freundin Nora hängt am liebsten in den Seilen, wortwörtlich. Mehrere Meter über dem Boden verknotet sie ihre Beine und breitet Kopfüber ihre Arme aus wie ein Vogel seine Flügel und dreht sich. Calvin wetzt derweil auf dem Einrad umher und schlängelt sich dabei durch eine Horde großer und kleiner Kinder, die durch den Übungsraum der Zappelinis in der Grimmelallee wetzen.

Das Gewimmel, dass der Probe zum großen Jubiläumsauftritt vorrausgeht, hat etwas chaotisches. Da wird sich gedehnt, es wird Rad geschlagen, jongliert, gesprungen und herumgefahren. Auf Kommando (und mit der einen oder anderen Korrektur) formiert sich die wilde Truppe aber zu einem großen Ganzen. 40 Kinder dazu zu bringen, als eine Einheit zu funktionieren und ein mehrstündiges Programm auf die Beine zu stellen, das ist keine leichte Aufgabe. Die Zappelinis machen das seit 20 Jahren mit Erfolg.

Alexander Jäger und Steffi Böttcher sind inzwischen Zappelini-Veteranen und können sich noch gut an die Anfänge des Zirkus erinnern (Foto: Angelo Glashagel) Alexander Jäger und Steffi Böttcher sind inzwischen Zappelini-Veteranen und können sich noch gut an die Anfänge des Zirkus erinnern (Foto: Angelo Glashagel)

Zwei Zappelini-Veteranen: Alexander Jäger und Steffi Böttcher können sich noch an die ersten Auftritte der Zappelinis erinnern

Steffi Böttcher und Alexander Jäger sind inzwischen altgediente Zappelini Veteranen und trainieren wöchentlich mit den Kindern. "Wer zu Zappelini kommt muss furchtlos sein", scherzt Steffi Böttcher, "oder man muss es werden." Neugierig sollte man auch sein, ergänzt Kollege Alexander. Die einzig wirklich wichtige Bedingung aber ist die regelmäßige Teilnahme, da sind sich beide einig, alles andere könne man lernen.

Alter oder Vorwissen spielen bei den Artisten keine Rolle. Die jüngsten Zappelinis sind gerade vier Jahre alt, die ältesten in der Jugendgruppe reife 18. Zusammen mit der Lebenshilfe hat man auch eine Seniorentruppe organisiert. Den Altersrekord hält derzeit eine 80-jährige Dame, die noch einmal jonglieren lernen wollte, berichtet Steffi Böttcher.

"Furchtlos muss man sein, oder man wird es"  (Foto: Angelo Glashagel) "Furchtlos muss man sein, oder man wird es" (Foto: Angelo Glashagel)

"Furchtlos muss man sein oder man muss es werden"

Angefangen hat Zappelini 1995 als Idee des damaligen Theaterintendanten Christoph Nix. Zusammen mit Theaterpädagoge Oliver Benkels erfand er den jungen Nordhäuser Zirkus. Alexander Jäger war damals selbst noch Kind und kann sich noch an den ersten Auftritt vor dem Rathaus erinnern. "Es gab eine Einrad-Nummer wenn ich mich recht entsinne und eine Zaubernummer, die wie immer nicht geklappt hat damals". Die meiste Zeit seien die Zappelinis damit beschäftigt gewesen, herumfliegende Requisiten wieder einzusammeln, die der Wind fortgeweht hatte, steuerte Steffi Böttcher bei.

Seit den einfachen Anfängen ist viel passiert. "Wir haben angefangen mit einem Kurs in der Woche, inzwischen sind es zwölf. Und wir haben natürlich einen eigenen Raum und viele Requisiten. Da ist für jedes Kind was dabei.", sagte Trainer Alexander. 499 Kinder haben regelmäßig an den Kursen der Zappelinis teilgenommen, erzählten die Trainer. Rechnet man die öffentlichen Auftritte und Seminare mit hinzu, welche die Zappelinis zu verschiedenen Gelegenheiten, etwa zu Stadtfesten, anbieten, komme man auf gut 18.000 Kinder. Die Zahl klingt enorm, sei aber gar nicht so unrealistisch, meint Steffi Böttcher, "wenn man den ganzen Tag auf einem Platz steht kommen schon mal schnell drei- vierhundert Kinder vorbei".

Ein bisschen chaotisch, ein bisschen verrückt aber doch irgendwie diszipliniert - das ist das Wesen des Zirkus Zappelini (Foto: Angelo Glashagel) Ein bisschen chaotisch, ein bisschen verrückt aber doch irgendwie diszipliniert - das ist das Wesen des Zirkus Zappelini (Foto: Angelo Glashagel)

Ein bisschen chaotisch, ein bisschen verrückt, aber doch irgendwie diszipliniert - das ist das Wesen des Zirkus Zappelini

Und Zappelini ist mobil geworden. In den eigenen LKW passt aber dennoch nicht all das hinein, was sich über die Jahre angesammelt hat. Einen Geburtstagswunsch hat man auch: ein eigenes Zelt. Wie es sich für einen richtigen Zirkus eben gehört. Doch bis man in der eigenen Manege auftritt, hat man erst einmal noch viel zu tun. Zur großen Jubiläumsshow "Soul of Zappelini", werden die jungen Artisten die ganze Bandbreite ihres Könnens präsentieren. Bis zum 28. Februar müssen die einstudierten Nummern sitzen. Denn dann wird um 17 Uhr im Theater Premiere gefeiert.

Eine Woche später am 8. März, um 11 Uhr, lädt Zappelini zur Galavorstellung mit vielen Gästen aus dem großen Freundeskreis des Jungen Zirkus und ehemaligen Zappelinis, die in ihre einstige Manege zurückkehren. Pünktlich zum Kindertag am 1. Juni gibt es dann wieder zwei Extra-Shows für Kindergärten, Schulen und jeden Gast, ob groß oder klein, der Lust auf ein kunterbuntes Zappelinispektakel hat.
Angelo Glashagel
Autor: red

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