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So, 12:18 Uhr
16.11.2014

Hendrichgemälde zu Goethes Dichtung

Wie bereits verlautet, werden während der Zeit der Werkschau des Malers Hermann Hendrich im Schloss in Heringen mehrere Vorträge über den Künstler und seine Werke angeboten. Die Vortragsreihe beginnt am nächsten Sonntag...


Heidelore Kneffel spricht zum Thema „Der Künstler Hermann Hendrich und die Dichtung Johann Wolfgang Goethes“.

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Die Zuhörer erfahren Einzelheiten über die Monumentalgemälde Hermann Hendrichs nach der Tragödie „Faust 1“ in der Walpurgishalle auf dem Hexentanzplatz oberhalb Thales. Die Halle wird zur Zeit gründlich restauriert. Zwei Gemäldemotive daraus, die Hendrich auf einem kleineren Format schuf, werden in der Ausstellung gezeigt.

Es wird dazu natürlich aus Goethes berühmter „Walpurgisnacht“ zitiert, wo die Gegend um Elende und Schierke, die Schnarcherklippen und der Brocken eine entscheidende Rolle einnehmen. Den Worten von Faust, Mephisto und dem Irrlicht kann man sich mit ihrer Suggestivkraft nicht entziehen, die auch die Gemälde ausstrahlen.

Noch zu einem weiteren Werk des Dichters hat Hendrich mehrere Gemälde geschaffen, und zwar zu Goethes Erzählung „Das Märchen“ (Märchen von der grünen Schlange und der schönen Lilie). Drei zeigt die Ausstellung: „An den Dichter“, „ Die Schlangenbrücke“ und „Märchenzauber - Die blaue Blume“. Der Kaiser Wilhelm II. wurde 1900 während einer Ausstellung in Berlin besonders auf Hendrichs Gemälde zu „Das Märchen“ aufmerksam.

1921 erschien die fein gestaltete Publikation „Das Märchen“ mit zahlreichen exzellenten farbigen Reproduktionen der Bilder von Hermann Hendrich: „Die Überfahrt der Irrlichter“, „Irrlichter und Schlange“, „Die Halle der Könige“, „Der Schatten des Riesen“, „Die schöne Lilie“, „Der Alte mit der Lampe“, „Der versteinerte Riese“. Diese Titel der Gemälde des Künstlers weisen den Weg, den dieses Kunstmärchen einschlägt. Das Buch ist in Heringen zu sehen.

Goethe Novellenzykluss „Unterhaltungen deutscher Ausgewanderter“ erschien erstmals 1795 in der von Friedrich Schiller herausgegebenen Zeitschrift „Die Horen“. Der Erzähler in der Rahmenhandlung kündigt das „Märchen“ seinen Zuhörern folgendermaßen an: „Diesen Abend verspreche ich Ihnen ein Märchen, durch das Sie an nichts und an alles erinnert werden sollen.“ Goethe ließ verlauten: „Ich hoffe, die ... Figuren dieses Dramatis sollen ... dem Rätselliebenden willkommen sein.“
Hendrich Ausstellung in Heringen: Die Schlangenbrücke (Zyklus Das Märchen) (Foto: Archiv Kneffel)
Hendrich Ausstellung in Heringen: Das Märchen (Foto: Archiv Kneffel)
Hendrich Ausstellung in Heringen: Goethe (Foto: Archiv Kneffel)
Das Konzept seiner Rahmenhandlung hat der Dichter von Boccaccios „Decamerone“ übernommen. Was bei dem Italiener die Pest in Florenz ist, ist bei Goethe der Ausbruch der Französischen Revolution und deren Auswirkungen auf Deutschland.

Goethes kunstvolles Märchen beginnt so: Mitten in der Nacht wird der alte Fährmann von zwei Irrlichtern gebeten, sie über den vom starken Regen geschwollenen Fluss über zu setzten. Er tut es und zum Dank wollen die beiden Irrlichter ihn mit Goldstücken bezahlen, die sie mühelos von sich abschütteln. Doch entsetzt weist der Alte diesen gefährlichen Lohn zurück. Denn, wäre nur eines der Goldstücke in den Fluss gefallen, der dieses Metall nicht leiden kann, so hätten sich die Wellen gewaltig erhoben.

Der alte Fährmann fordert einen ganz anderen Lohn. Er will mit Früchten der Erde entschädigt werden, mit drei Kohlhäuptern, drei Artischocken und drei Zwiebeln. Als die Irrlichter diese Forderung ignorieren und schnell scherzend davon schlüpfen wollen, merken sie, dass sie an den Boden gefesselt sind ...

Wer mehr wissen möchte, der komme am 23. November um 14.30 Uhr zum Vortrag in das Heringer Schloss.
Autor: red

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