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Fr, 11:29 Uhr
07.11.2014

Kraftstoffpreis niedrig - Stimmung niedrig

An den Zapfsäulen der Tankstellen sind derzeit Preise zu sehen wie seit Jahren nicht mehr. Eigentlich ein Grund zur Freude für das Verkehrsgewerbe. Die Branche profitiert derzeit jedoch kaum von den verbesserten Rahmenbedingungen. Im Gegenteil...


Die konjunkturelle Stimmung hat sich laut aktueller Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt unter rund 50 Unternehmen in Nord- und Mittelthüringen im Verlauf der vergangenen vier Monate sogar weiter eingetrübt. So ist der Geschäftsklimaindex, der sowohl die gegenwärtige Geschäftslage als auch die Erwartungen und Pläne berücksichtigt, von 120 auf 116 Prozentpunkte zurückgegangen.

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„Benzin und Diesel werden momentan immer billiger. Hauptursache für den deutlichen Rückgang ist das anhaltend niedrige Preisniveau beim Rohöl“, erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Gerald Grusser. Die Ursachen dafür seien vielfältig: Ein hohes Angebot an Erdöl – auch weil die USA als größter Abnehmer ihren Bedarf zunehmend aus eigenen Förderkapazitäten bedienen, ein bröckelndes Ölkartell Opec sowie die nur geringe Nachfrage aufgrund der schwächelnden Weltkonjunktur.

Das Verkehrsgewerbe könne davon aber nur begrenzt profitieren. So seien große Kostenblöcke wie die Mineralölsteuer oder die Raffineriekosten unabhängig von der Rohölpreisentwicklung zu sehen. Eine Halbierung des Rohölpreises würde deshalb nicht gleichzeitig die Halbierung des Kraftstoffpreises bedeuten.

„Langfristig gesehen bewegen sich die Kosten aber immer noch auf einem hohen Niveau. Schließlich sind seit dem Jahr 2000 die Energiepreise stark gestiegen. Inzwischen kostet Strom laut Statistischem Bundesamt 60 Prozent mehr als vor 14 Jahren. Diesel hat sich im selben Zeitraum um mehr als 80 Prozent verteuert - bei einem Kostenanteil von gut 30 bis 40 Prozent der Gesamtkosten ein erheblicher Faktor“, gibt der IHK-Chef zu bedenken.

Unter dem Strich bleibe bei den Verkehrsunternehmen nicht viel übrig. Laut jüngster IHK-Umfrage hätte sich die Ertragslage auch bei gut einem Viertel der Befragten verschlechtert. 33 Prozent bewegten sich bereits in der Verlustzone. 47 Prozent der Unternehmer berichteten von einem niedrigeren Fracht- und Umschlagsvolumen.

So betont auch Christoph Schuchert, Präsident des Landesverbandes Thüringen des Verkehrsgewerbes: „Die Erwartungen sind nur verhalten. Um den weiter gestiegenen Kostendruck abzumildern, sehen sich rund drei Viertel der Firmenchefs gezwungen, ihre Preise nach oben anzupassen“.
Autor: red

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