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Do, 14:36 Uhr
11.09.2014

Reuters unglückliche Entscheidung

Die nnz hatte schon mehrfach über Entwicklungen und Tendenzen in der landkreiseigenen Service-Gesellschaft berichtet. So auch heute. Jetzt folgt die Anmerkung eines nnz-Autor...


Man sagt, Bodo Ramelow sei der beste Redner im Thüringer Landtag. Journalisten haben das ausgemacht. Ministerpräsident des Freistaates will er werden. Gestern stellte er sein Talent bei einer Wahlveranstaltung der Linken vor dem Theaterplatz unter Beweis. Zweifellos: Reden kann der Mann. Dann kam der andere, der Superstar der Partei. Direkt aus Berlin. Seine Rhetorik übertraf deutlich noch die seines Vorredners.

Weder der CDU-Finanzminister Wolfgang Schäuble, noch die Landesmutter Christine Lieberknecht von der gleichen Partei oder FDP-Parteichef Christian Lindner zogen so die Massen an wie er: Gregor Gysi. Einen derartigen Massenauflauf sah der Platz seit Ewigkeiten nicht mehr.

Nur Kanzlerin Angela Merkel übertraf ihn jüngst. Im schwarzen Eichfeld. Volle Busladungen, alles CDU-Leute, gingen dorthin mit auf die Reise. Unbestritten: Gregor Gysi ist das Zugpferd der Linken. Vom politischen Gegner geachtet, geschätzt, gehasst. Als bundesweit bester Rhetoriker der politischen Szene vor einem Jahr gekürt, lief er gestern wieder zur Hochform auf. Das allein schon lässt seine Gegner erblassen.“Feinde kontern nur mit dummen Sprüchen, denen man anmerkt, dass kein hohes Niveau dahinter steht“, schreibt heute nnz-Leser Christian Brothuhn.

Auch in CDU-Kreisen, zumindest unter den einfachen Leuten, kann man sich mit Argumenten Gysis anfreunden. Beispiel: Einzahlungen in die Rentenkassen. Warum bleiben Beamte, Politiker und andere außen vor? Stattdessen fette Diäten und Pensionen. Müssen es 200 Krankenkassen sein? Immer noch keine Angleichung der Löhne und Renten zwischen Ost und West. Der Oppositionsführer im Bundestag punktete und punktete. Stürmischer Beifall begleiteten seine Worte. Frenetisch war der schon bei seinem Erscheinen. Nicht minder der beim Abschied.

Es war nicht nur Gysis Redekunst, die den Platz füllen ließ. Seine Argumente überzeugten, begeisterten die Zuhörer im weiten Rund. Auch der CDU nahestehende Personen waren anwesend. Zumindest war das einem Gespräch zu entnehmen. „Reden kann er“, hörte ich einen Mann in meiner Nähe sagen. „Da kommt unsere Christine mit ihrer schrillen Stimme nicht mit“, entgegnete sein Gegenüber. Gemeint war wohl die Ministerpräsidentin. Nun wird ein Politiker nicht nach seiner Redekunst gemessen. Sollte Bodo Ramelow Ministerpräsident werden, wird er an seinen Taten zu messen sein.

Unter den Zuhörern befand sich auch die Linke Landräten Birgit Keller. Eifrig klatschte sie ihrem Idol Beifall. Auch der neben ihr stehende Ex-Bürgermeister der Einheitsgemeinde Werther, Klaus Hummitzsch, wurde dessen nicht müde. Während Keller eifrig die Handinnenflächen heftig gegeneinander führte und Gregor von Solidarität sprach, lieferte der Landkreis den politischen Widersachern eine Steilvorlage, die sich auch gegen die Chefin im Landratsamt richten könnte.

Gunnar Reuter, Geschäftsführer der kreiseigenen Servicegesellschaft, gab einigen Reinigungskräften den Laufpass. Dass die sauer sind und am Sonntag womöglich nicht ihr Kreuz auf dem Wahlschein für die Linkspartei setzen, ist anzunehmen. Kam der Rausschmiss nicht zur Unzeit linker Wahlkämpfer? Eine unglückliche Entscheidung war es allemal. Manche, das ergaben Anrufe, vermuten gar eine bewusst inszenierte Provokation gegen die Landrätin.

Bürgernah will das Landratsamt sein. Mit Argusaugen schaut man deshalb hin, wie man solidarisch mit denen umgeht, die nicht im Sonnenschein der Gesellschaft stehen. Sind das nicht auch jene Frauen, die man vor die Tür setzte?

Gunnar Reuter weist jede Schuld von sich. Man müsse sich wirtschaftlich aufstellen, feste Fundamente für die Zukunft des Unternehmens schaffen und für eine solide Weiterbeschäftigung sorgen. Was Bestand haben will, müsse sich heutzutage auch rechnen. Völlig absurd sei es, einen Zwiespalt zwischen ihm, einem Parteilosen, und der Landrätin zu sehen. Man arbeite gut zusammen.
Kurt Frank
Autor: red

Kommentare
Luftikus
11.09.2014, 21.32 Uhr
Die Linke | Wasser predigen Wein trinken
In Talkshows hört sich Herr Gysi auch gut an. Doch warum haben die Gysi´s und Ramolow´s und wie Sie alle heißen in 40 Jahren DDR alles in Grund und Boden gewirtschaftet? Der parteilose Reuter vom Landratsamt steht keiner Partei nah, nur sich selbst. Er untersteht der Landrätin die Linke. Selbst sein Betriebsleiter Herr Mohr die Linke schaut zu. Kann mir doch keiner erzählen das Herr Reuter in einem kommunalen Betrieb machen kann was er will.
Was hat denn Frau Keller in den 3 Jahren überhaupt geschafft? Der neue BMW war schnell angeschafft, die Briefbögen schnell mit aufwendigen Goldfarben gefertigt. Landrat Claus genügten schwarz/weiss Drucke.
Einsparungen oder gar den Verkauf von Grundstücken oder sonstige Zusammenarbeiten mit der Stadtverwaltung Nordhausen gibt es bis heute nicht. Aus der Kommunistin ist eine Landgräfin geworden. Ja das Leben ist jetzt schöner mit eigen Fahrer. Nach fünf Jahren würde ich ja mal gern wissen, wie oft nutzte der Oberbürgermeister seinen Opel, und wie oft die Gräfin ihre Dienstwagen?
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