Eigentlich sollte sie in das Bürgerhaus einziehen, nun aber soll sie in der Flohburg aufbewahrt werden - die Himmelgarten-Bibliothek. Doch in Wittenberg ist sie nicht mehr. Wir haben nachgefragt...


Die Himmelgarten-Bibliothek hat das Wittenberger Prediger-Seminar verlassen und ist in Leipzig angekommen. In einer bekannten Buchrestaurationswerkstatt werden die historischen Bestände grundgereinigt und wird Schimmel entfernt, berichtet Stadtarchivar Dr. Wolfram Theilemann der nnz.

Zuvor wurde ein Schadensgutachten aus Bundes- und Länderstiftungsmitteln finanziert und wurden passgenaue Schuber für die wertvollsten rund 280 Bände eingekauft. In der Flohburg hingegen sind derzeit die Handwerker zugange und müssen dort mit dem Einbau zusätzlicher Technik für die notwendigen klimatischen Bedingungen sorgen. Dr. Theilemann geht davon aus, dass die Arbeiten Ende dieses Monats abgeschlossen werden.

Danach wird der Magazinschrank für die bis zu 40 laufende Meter an Büchern und Drucken eingebaut. Der Schrank ist nach Informationen der nnz sieben Meter breit, zwei Meter lang und 50 Zentimeter tief.

Bevor die wertvollen Werke dann wirklich wieder nach Nordhausen kommen, muss in der Flohburg im Erdgeschoss und im Souterrain das Klima erreicht werden, das für die Aufbewahrung der Bibliothek notwendig ist. Der untere Raum könne nach wie vor für Veranstaltungen und Ausstellungen genutzt werden, nur sei es eben deutlich kühler, so wie man das aus alten Gemäuern kenne.

Ziel ist immer noch und Dr. Wolfram Theilemann geht auch davon aus, dass zum Reformationstag (31. Oktober) die Himmelgarten-Bibliothek besichtigt werden kann. Auch danach werden immer wieder einzelne Exemplare in einer Vitrine gezeigt und mit einer Erläuterung versehen.
Peter-Stefan Greiner