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Mi, 10:59 Uhr
06.08.2014

Prüfungsverfahren der Zukunft

Im Bereich der Fortbildung nimmt die Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt jährlich mehr als 2.400 Prüfungen ab. Getestet wird nun ein innovatives Verfahren, um auch für den Bereich der Fortbildungen die Abschlusstests künftig computergestützt durchführen zu können...

Neues Prüfungsverfahren (Foto: IHK Erfurt) Neues Prüfungsverfahren (Foto: IHK Erfurt)
Acht freiwillige IHK-Lehrgangsteilnehmer testen heute die neue Möglichkeit der PC-Prüfung für den Teilbereich "Wirtschaftsbezogene Qualifikationen".

„Bitte drehen Sie jetzt die Prüfungsbögen um!" – Diese Aufforderung hört man bei den Prüfungen der IHK immer seltener. Zunehmend heißt es stattdessen: „Geben Sie jetzt bitte Ihren Benutzernamen und Ihr Passwort ein.“ Noch werden die meisten Abschlussarbeiten auf Papier geschrieben und bewertet, doch das Prüfen am PC ist auf dem Vormarsch.

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„So erfolgen die Ausbildereignungsprüfungen und die Sachkundeprüfungen für Bewachungspersonal, Versicherungsfachleute und Finanzanlagenberater bereits ausschließlich am Computer“, informiert der Hauptgeschäftsführer der IHK Erfurt, Gerald Grusser. Bei Prüfungen im Fortbildungsbereich sehe dies jedoch anders aus. Hier müssten noch nahezu alle Fragen mit Stichworten oder Sätzen beantwortet und oft Skizzen oder Zeichnungen beigefügt werden.

Die IHK Erfurt testet jetzt, wie man auch derartige Prüfungen zukünftig digital absolvieren kann. „PC-Prüfungen haben deutliche Vorteile. Sie sind für die Prüfer leichter zu lesen, einfacher zu korrigieren und wir haben ganz neue Möglichkeiten der Kompetenzfeststellung“, erklärte der IHK-Chef. In den meisten Fällen könnten die Teilnehmer ihre Ergebnisse damit schon unmittelbar nach dem Prüfungsende erfahren. Ein weiterer Vorteil sei auch die bessere Archivierbarkeit und natürlich die Einsparung von Ressourcen, also von Papier und Druckerfarbe im Sinne der Nachhaltigkeit. „Die von der IHK Erfurt bestellten und verwendeten Prüfungsaufgaben bringen es immerhin auf ein Gewicht von 2,6 Tonnen jährlich“, erläutert Grusser.

Die bearbeiteten Aufgabensätze müssten zudem mindestens ein Jahr aufbewahrt werden, was nicht unerhebliche Lagerkapazitäten erfordert. Bei der computergestützten Prüfung hingegen kommen die Fragen über den IHK-Prüfungsserver zu den Kandidaten in den Computerraum und geantwortet werden kann einfach per Tastatur und Maus.

Die Prüfungsaufgaben erstellt die Bildungs-GmbH des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK). Speziell für den Einsatz am PC wurde nun neues Programm entwickelt, mit dem auf einfache Weise Zeichnungen und Skizzen angefertigt werden können. Dieses bildet die Grundlage für eine zukünftige Ausdehnung von PC-Prüfungen auch auf den Bereich der Fortbildung. „Ziel des heutigen Praxistests ist es, Erfahrungen mit der neuen Technik unter realen Prüfungsbedingungen zu sammeln“, so der IHK-Chef.  Zentrale Fragestellungen seien dabei: Wie sind die Aufgaben von den Teilnehmern lösbar und wie lassen sie sich von den Prüfern auswerten?

Insgesamt acht IHK-Lehrgangsteilnehmer erklärten sich bereit an dem heutigen Test teilzunehmen. Sie bekamen dafür eine Freistellung von ihren Unternehmen, da sich die Prüfung insgesamt über eine Dauer von 5,5 Stunden erstreckt. Sobald die ersten Prüfungsfächer absolviert waren, begannen die Prüfer mit der Auswertung. Zwei Beobachter der Bildungs-GmbH sicherten die Ergebnisse des Tests und schon in wenigen Tagen soll entschieden werden, ob die neue Prüfungsvariante ihren Praxiseinsatz bestanden hat.
Autor: red

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