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Fr, 06:56 Uhr
11.07.2014

Lichtblick: Der Schirm

Heute hätte ich ihn gut gebrauchen können - meinen Regenschirm. Er lag sicher und trocken im Auto! Ich dagegen war nach wenigen Minuten war tropfnass. Als ich so durch den Regen lief, ärgerte ich mich über mich selbst...


„Du hast zwei Schirme im Auto und eine Jacke mit Kapuze! Typisch, immer hast du den Schirm dabei, wenn es nicht regnet.“

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In allem Grübeln und Ärgern erinnerte ich mich auch an die kunterbunten Regenschirme, die wir vor zwei Jahren bei einer Kinderfreizeit gestaltet hatten. Jedes Kind bekam einen eigenen Schirm. Am Anfang noch einfarbig weiß, am Ende kunterbunt. Sie strahlten mit Regenbögen, Fischen, Blumen, Wolken, … kurzum ein Farben- und Bildermeer.

Eines war aber allen Schirmen gemeinsam. Am Rand des Schirmes war mit großen Buchstaben rundherum geschrieben: „Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt, der spricht zu dem Herrn: Meine Zuversicht.“ nach dem Wort aus Psalm 91.

Zuversicht, wie sehr brauchen wir die, wenn wir sprichwörtlich „im Regen stehen“; wir dem Regenguss hilflos ausgeliefert sind und ihn über uns ergehen lassen müssen. Wir suchen nach Schutz, aber irgendwie ist da die Zuversicht, das Ziel trocken zu erreichen und die restlichen Aufgaben des heutigen Tages zu meistern, nur schwer zu bewahren oder sie zerfließt mit jedem Regentropfen mehr.

Regenschirm (Foto: privat) Regenschirm (Foto: privat) Jetzt unter dem Schirm des Höchsten zu sein, wäre die Rettung, wenn der Regen auf mich niederprasselt und ich bis auf die Haut nass bin. Aber viele denken im ersten Augenblick: Typisch, wenn ich Gott mal brauche, ist er nicht da. Er sitzt trocken und sicher über den Wolken. Er sitzt im Trockenen und ich stehe im Regen.

Für welche Lebenssituationen das zutreffen könnte, mag jeder für sich selbst entscheiden und entdecken. Klar ist nur, dass sich Regen und Sonne auch in unserem Leben immer wieder abwechseln. In allem aber bietet Gott seinen Schutz und seine Begleitung an. Bei ihm finden wir einen sicheren Zufluchtsort, an dem die Zuversicht aufrecht erhalten wird. Was nicht heißen soll, dass uns dann nichts mehr geschieht.

Auch unter einem Regenschirm bleibt man nicht völlig trocken. Man bekommt mindestens nasse Füße. Mit nassen Füßen kann ich aber meinen Tagesplan umsetzen. Es ist nicht die angenehmste Situation, aber es geht. Völlig durchnässt sieht das anders aus. Ich muss unterbrechen, mich irgendwie umziehen, Termine verschieben oder absagen, alles kommt ins Straucheln.

Auch mit Gott ist nicht alles immer nur strahlend schön. Auch mit Gott ziehen dunkle Wolken auf. Aber auch im heftigsten Wolkenbruch bietet Gott seinen Schutz und seine Begleitung an. Wie gesagt, auch da ist es nicht immer angenehm. Auch da kann man Angst haben, weil man sich fragt: Hält der Schirm? Hält mein Glaube? Hält meine Zuversicht? Wie lange dauert das noch? Kommt noch mehr Regen und Unwetter? Wann scheint endlich wieder die Sonne?

Die Fragen, aber auch das Angebot Gottes sind uns nicht völlig fremd. Der Schutz ist angeboten, nur liegt es an uns, daran zu denken, das Angebot anzunehmen und damit zu leben. Kein Schirm nützt etwas, wenn er im Auto liegt. Kein Gott, kein Glaube nützt etwas, wenn ich ihn in einer Ecke meines Lebens deponiere und irgendwann vergessen haben, wie er zu gebrauchen ist oder wenn ich gar vergessen habe, wo er liegt.

Vielleicht erinnern wir uns in den nächsten Tagen daran, wenn wir den Regenschirm aufspannen oder unter dem Sonnenschirm etwas Schutz suchen.
Pastorin Steffi Wiegleb
Autor: red

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