So, 20:38 Uhr
04.05.2014
Wacker rutscht ab
Regionalliga-Aufsteiger Wacker Nordhausen hat das gesetzte Saisonziel, den Klassenerhalt bereits geschafft. Ausgerechnet beim Tabellenvorletzten ließen die Nordthüringer nun den Biss der letzten Wochen völlig vermissen und wurden von Lok Leipzig verdient mit 3:0 abgefertigt...
Die Mannschaft hat mir in dieser Saison schon an vielen Tagen viel Spass gemacht. Heute war das nun eben mal nicht der Fall, dass muss man dann aber auch akzeptieren, so fasste Trainer Jörg Goslar die Partie, in welcher die Nordhäuser kaum Chancen hatten und zu keinem Zeitpunkt die richtige Einstellung zur Partie fanden, in der Leipzig im Abstiegskampf steckend einfach mehr Biss und wohl auch mehr den Willen zum Sieg hatte.
In der ersten Viertelstunde passierte im Leipziger Bruno-Plache-Stadion herzlich wenig. Wacker schien nicht zu wollen, Leipzig nicht zu können. Zwar war den Leipzigern das Bemühen nicht abzusprechen, jedoch kam von den Gastgebern auch nichts Zwingendes. Wacker Nordhausen brauchte bis zur siebten Minute ehe man es überhaupt einmal bis zum gegnerischen 16-Meter-Raum geschafft hatte. Wenn zumindest mal etwas Bewegung ins Spiel der Nordhäuser kam, dann über die Flügel. So in der 16. Minute, als Dennis Carl den Ball kurz hinter der Mittellinie erobert, zu Robert Stark nach außen passte. Dessen Flanke war jedoch für den im Strafraum lauernden Hauswald einfach mal eine Kopfeslänge zu hoch.
Auf der Gegenseite gingen die Gastgeber nur zwei Minuten später quasi mit dem ersten Torschuss 1:0 in Führung. Nach einer Ecke hatte Patrick Grandner aus der zweiten Reihe aus gut 18 Metern einfach mal abgezogen. Sein strammer Schuss landete im unteren rechten Toreck.
Wacker hatte auch weiter die eine oder andere Möglichkeit, allerdings kam, wie schon so oft, der letzte Pass nicht an oder es haperte am Abschluss. Immer wenn es mal hätte gefährlich werden können, waren wir einfach zu ungenau, so Trainer Jörg Goslar nach dem Spiel. In der 23. Minute trat Tobias Eckermann nach einem Stark-Freistoß daneben, zwei Minuten später landete ein Flankenversuch von Sebastian Hauck, der über rechts bis zur Grundlinie marschiert war, genau in den Armen von Leipzigs Keeper Julien Latendresse-Levesque. Haucks letzte Aktions war ein Schuss aus zentraler Position an der Strafraumgrenze. Doch auch der landete in den Armen des Leipziger Schlussmanns. Nach der Pause wurde er von Charlie Tunc ersetzt.
Vor dem Pausenpfiff passierte nicht mehr viel. Leipzig hatte noch so etwas, wie eine Chance durch Gianluca Marzulla. Dessen Schuss von der Strafraumgrenze ging jedoch über das Tor von Patrick Siefkes, der in der 43. Minute dem von Alexander Langner mit schönem Pass in den Strafraum geschickten Marzullo den Ball in letzter Sekunde vor den Füßen weg schnappte. Ein Kopfball von Benjamin Halstenberg als letzte Aktion der ersten Halbzeit war viel zu harmlos und leichte Beute für Leipzigs Keeper.
Das 2:0 für die Leipziger fiel bereits in der 48. Minute. Wacker-Keeper Siefkes hatte einen Rückpass angenommen. Doch anstatt ihn vor dem heraneilenden Marzullo wegzuschlagen, versuchte er diesen auszutanzen. Das ging ordentlich daneben. Der Leipziger schnappte sich den Ball und marschierte aufs leere Nordhäuser Tor zu. Zwar versuchte Eckermann sich noch in den Schuss zu werfen, doch Marzullo ließ sich das nicht mehr nehmen.
Ein Nordhäuser Tor, wenig später vom in der 55. Minute für Carl eingewechselten Tom Butzmann erzielt, fand wegen Abseitsstellung keine Anerkennung. In der 66. Minute konnte sich Siefkes mit toller Fußabwehr gegen Alexander Langner auszeichnen, eine Minute später war er beim zweiten Treffer von Marzullo chancenlos. Vorausgegangen war ein Nordhäuser Abspielfehler nebst zugehöriger Schlafeinlage der Abwehr.
Damit war die Partie entschieden. Von Wacker kam vor 2631 Zuschauern nicht mehr viel und Lok Leipzig brachte die Partie über die Zeit und fuhr verdient drei wichtige Punkte im Abstiegskampf ein.
Die beste Nordhäuser Aktion des Tages kam von den über 100 mitgereisten Fans. Die hatten in Halbzeit zwei ein großes Plakat in den Farben von Lok ausgerollt. Tradition statt Kommerz Leipzig bleibt Blau-Gelb. Das wurde auch von den Leipzigern gewürdigt. Deren Stadionsprecher hatte schon vor Spielbeginn gesagt, dass die Nordhäuser im gesamten Saisonverlauf der netteste Gastgeber für Leipzig waren. Mit dem Plakat sei man nun auch in Leipzig der netteste Gast und nachdem Wacker Lok Leipzig mit zwei Geschenken drei Punkte gesichert hat, dürften die Sachsen die Nordhäuser endgültig ins Herz geschlossen haben.
Trainer Jörg Goslar sah es sportlich und gratulierte in der Pressekonferenz. Ich gratuliere Lok zu einem verdienten Sieg. Wir haben den Klassenerhalt seit letzter Woche sicher. Ich wünsche das Lok auch. Zum Spiel kann ich nur sagen, dass ich in dieser Saison schon viel Freude an der Mannschaft hatte. Diesmal war das eben mal nicht so.
Wir haben Lok durch zwei individuelle Fehler in die Karten gespielt. Wir haben unser Saisonziel erreicht. Von daher muss ich meiner Mannschaft auch mal ein schlechtes Spiel zugestehen. Eine hohe Niederlage, die wir trotz unserer Situation natürlich auf keinen Fall kassieren wollten. Aber ohne Leidenschaft gewinnst du keine Spiele.
Heiko Scholz, Trainer Lok Leipzig gratulierte Wacker zum Klassenerhalt: Ich habe meiner Mannschaft heute gesagt, dass wir es mit einer guten Mannschaft zu tun bekommen werden. Ich hatte mir Wacker letzte Woche extra noch angeschaut. Klar, Nordhausen hat uns mit seinen Fehlern in die Karten gespielt.
Wir haben heute glücklicherweise unsere Konter mal genutzt. Wir wollten heute nochmal ein wenig Euphorie entfachen, das ist uns gelungen. Jetzt fahren wir nach Berlin und müssen dort nochmal drei Punkte holen. Wir werden bis zuletzt für den Klassenerhalt kämpfen. Das hat die Truppe, die Fans und der Club verdient.
Lars Koch
Autor: redDie Mannschaft hat mir in dieser Saison schon an vielen Tagen viel Spass gemacht. Heute war das nun eben mal nicht der Fall, dass muss man dann aber auch akzeptieren, so fasste Trainer Jörg Goslar die Partie, in welcher die Nordhäuser kaum Chancen hatten und zu keinem Zeitpunkt die richtige Einstellung zur Partie fanden, in der Leipzig im Abstiegskampf steckend einfach mehr Biss und wohl auch mehr den Willen zum Sieg hatte.
In der ersten Viertelstunde passierte im Leipziger Bruno-Plache-Stadion herzlich wenig. Wacker schien nicht zu wollen, Leipzig nicht zu können. Zwar war den Leipzigern das Bemühen nicht abzusprechen, jedoch kam von den Gastgebern auch nichts Zwingendes. Wacker Nordhausen brauchte bis zur siebten Minute ehe man es überhaupt einmal bis zum gegnerischen 16-Meter-Raum geschafft hatte. Wenn zumindest mal etwas Bewegung ins Spiel der Nordhäuser kam, dann über die Flügel. So in der 16. Minute, als Dennis Carl den Ball kurz hinter der Mittellinie erobert, zu Robert Stark nach außen passte. Dessen Flanke war jedoch für den im Strafraum lauernden Hauswald einfach mal eine Kopfeslänge zu hoch.
Auf der Gegenseite gingen die Gastgeber nur zwei Minuten später quasi mit dem ersten Torschuss 1:0 in Führung. Nach einer Ecke hatte Patrick Grandner aus der zweiten Reihe aus gut 18 Metern einfach mal abgezogen. Sein strammer Schuss landete im unteren rechten Toreck.
Wacker hatte auch weiter die eine oder andere Möglichkeit, allerdings kam, wie schon so oft, der letzte Pass nicht an oder es haperte am Abschluss. Immer wenn es mal hätte gefährlich werden können, waren wir einfach zu ungenau, so Trainer Jörg Goslar nach dem Spiel. In der 23. Minute trat Tobias Eckermann nach einem Stark-Freistoß daneben, zwei Minuten später landete ein Flankenversuch von Sebastian Hauck, der über rechts bis zur Grundlinie marschiert war, genau in den Armen von Leipzigs Keeper Julien Latendresse-Levesque. Haucks letzte Aktions war ein Schuss aus zentraler Position an der Strafraumgrenze. Doch auch der landete in den Armen des Leipziger Schlussmanns. Nach der Pause wurde er von Charlie Tunc ersetzt.
Vor dem Pausenpfiff passierte nicht mehr viel. Leipzig hatte noch so etwas, wie eine Chance durch Gianluca Marzulla. Dessen Schuss von der Strafraumgrenze ging jedoch über das Tor von Patrick Siefkes, der in der 43. Minute dem von Alexander Langner mit schönem Pass in den Strafraum geschickten Marzullo den Ball in letzter Sekunde vor den Füßen weg schnappte. Ein Kopfball von Benjamin Halstenberg als letzte Aktion der ersten Halbzeit war viel zu harmlos und leichte Beute für Leipzigs Keeper.
Das 2:0 für die Leipziger fiel bereits in der 48. Minute. Wacker-Keeper Siefkes hatte einen Rückpass angenommen. Doch anstatt ihn vor dem heraneilenden Marzullo wegzuschlagen, versuchte er diesen auszutanzen. Das ging ordentlich daneben. Der Leipziger schnappte sich den Ball und marschierte aufs leere Nordhäuser Tor zu. Zwar versuchte Eckermann sich noch in den Schuss zu werfen, doch Marzullo ließ sich das nicht mehr nehmen.
Ein Nordhäuser Tor, wenig später vom in der 55. Minute für Carl eingewechselten Tom Butzmann erzielt, fand wegen Abseitsstellung keine Anerkennung. In der 66. Minute konnte sich Siefkes mit toller Fußabwehr gegen Alexander Langner auszeichnen, eine Minute später war er beim zweiten Treffer von Marzullo chancenlos. Vorausgegangen war ein Nordhäuser Abspielfehler nebst zugehöriger Schlafeinlage der Abwehr.
Damit war die Partie entschieden. Von Wacker kam vor 2631 Zuschauern nicht mehr viel und Lok Leipzig brachte die Partie über die Zeit und fuhr verdient drei wichtige Punkte im Abstiegskampf ein.
Die beste Nordhäuser Aktion des Tages kam von den über 100 mitgereisten Fans. Die hatten in Halbzeit zwei ein großes Plakat in den Farben von Lok ausgerollt. Tradition statt Kommerz Leipzig bleibt Blau-Gelb. Das wurde auch von den Leipzigern gewürdigt. Deren Stadionsprecher hatte schon vor Spielbeginn gesagt, dass die Nordhäuser im gesamten Saisonverlauf der netteste Gastgeber für Leipzig waren. Mit dem Plakat sei man nun auch in Leipzig der netteste Gast und nachdem Wacker Lok Leipzig mit zwei Geschenken drei Punkte gesichert hat, dürften die Sachsen die Nordhäuser endgültig ins Herz geschlossen haben.
Trainer Jörg Goslar sah es sportlich und gratulierte in der Pressekonferenz. Ich gratuliere Lok zu einem verdienten Sieg. Wir haben den Klassenerhalt seit letzter Woche sicher. Ich wünsche das Lok auch. Zum Spiel kann ich nur sagen, dass ich in dieser Saison schon viel Freude an der Mannschaft hatte. Diesmal war das eben mal nicht so.
Wir haben Lok durch zwei individuelle Fehler in die Karten gespielt. Wir haben unser Saisonziel erreicht. Von daher muss ich meiner Mannschaft auch mal ein schlechtes Spiel zugestehen. Eine hohe Niederlage, die wir trotz unserer Situation natürlich auf keinen Fall kassieren wollten. Aber ohne Leidenschaft gewinnst du keine Spiele.
Heiko Scholz, Trainer Lok Leipzig gratulierte Wacker zum Klassenerhalt: Ich habe meiner Mannschaft heute gesagt, dass wir es mit einer guten Mannschaft zu tun bekommen werden. Ich hatte mir Wacker letzte Woche extra noch angeschaut. Klar, Nordhausen hat uns mit seinen Fehlern in die Karten gespielt.
Wir haben heute glücklicherweise unsere Konter mal genutzt. Wir wollten heute nochmal ein wenig Euphorie entfachen, das ist uns gelungen. Jetzt fahren wir nach Berlin und müssen dort nochmal drei Punkte holen. Wir werden bis zuletzt für den Klassenerhalt kämpfen. Das hat die Truppe, die Fans und der Club verdient.
Lars Koch
Kommentare
Flitzpiepe
05.05.2014, 14.01 Uhr
Friede, Freude, Eierkuchen
Für mich liest sich dieser Artikel sehr merkwürdig.
Da ist mir viel zu viel Harmonie drin. Da hätte man doch gleich die 3 Punkte nach Leipzig per Post schicken können.
Wenn Wacker von Platz 5 auf 6 fällt, ist das also schon ein Abrutschen?
Irgendwie kommen hier die Relationen abhanden.
Und den mitgereisten Fans kann ich nur sagen, dass ohne Kommerz beim Fußball in den oberen Regionen aber auch gar nichts laufen würde.
Auch bei Wacker nicht!
Also mir reicht da Tradition nicht!
Gut, dass ich am Sonntag nicht nach Leipzig gefahren bin, ich hätte mich nur geärgert über die Vorstellung der Mannschaft und der eigenen Fans.
Da ist mir viel zu viel Harmonie drin. Da hätte man doch gleich die 3 Punkte nach Leipzig per Post schicken können.
Wenn Wacker von Platz 5 auf 6 fällt, ist das also schon ein Abrutschen?
Irgendwie kommen hier die Relationen abhanden.
Und den mitgereisten Fans kann ich nur sagen, dass ohne Kommerz beim Fußball in den oberen Regionen aber auch gar nichts laufen würde.
Auch bei Wacker nicht!
Also mir reicht da Tradition nicht!
Gut, dass ich am Sonntag nicht nach Leipzig gefahren bin, ich hätte mich nur geärgert über die Vorstellung der Mannschaft und der eigenen Fans.
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Retupmoc
05.05.2014, 14.19 Uhr
Ansichtssache
Ich bin auch dafür, das Lok nicht absteigt. Ich mag diesen Verein schon seit DDR - Zeiten. Und die Nordhäuser Fans haben mit dem Transparent viel Verstand gezeigt. Vielleicht sollte man das auch mal dem Wacker-Präsidium auf dem Weg mitgeben : Keine Testspiele - egal in welcher Liga oder Altersklasse gegen des Rote-Brause-Kosntrukt.
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RWE
05.05.2014, 16.26 Uhr
Red Bull als Sponsor,
als Mittel zum Zweck-warum nicht. Aber niemals werde ich Anhänger eines Konzerns, der sich einen Startplatz in der Oberliga gekauft hat. Wenn sie wenigstens ganz unten angefangen hätten.
Da bleib ich lieber lebenslang Anhänger einer Drittligisten. Und wenn es mal Richtung RL geht-dann gurke ich eben nach Meuselwitz, bevor ich mich wie eine Hafenhu..e für ein wenig Bundesliga verkaufe.
Was sind das für "Fans" die LOK oder Sachsen/Chemie in so schweren Zeiten verraten? Naja, eben Ansichtssache!
Retupmoc: Auch wenn ich als RWE-Fan für LOK zu sein hätte-ich fand Chemie immer gut. Schade, was sich jetzt im (Leipziger) AKS abspielt!
Da bleib ich lieber lebenslang Anhänger einer Drittligisten. Und wenn es mal Richtung RL geht-dann gurke ich eben nach Meuselwitz, bevor ich mich wie eine Hafenhu..e für ein wenig Bundesliga verkaufe.
Was sind das für "Fans" die LOK oder Sachsen/Chemie in so schweren Zeiten verraten? Naja, eben Ansichtssache!
Retupmoc: Auch wenn ich als RWE-Fan für LOK zu sein hätte-ich fand Chemie immer gut. Schade, was sich jetzt im (Leipziger) AKS abspielt!
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