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Di, 11:00 Uhr
28.01.2014

Biomasse für Ministerium

„Wir brauchen bei der Energiewende und beim Ausbau erneuerbarer Energien keine Luftschlösser. Wir brauchen grundsolide Lösungen, die sich wirtschaftlich rechnen und Energie dann zur Verfügung stellen, wenn sie benötigt wird", sagte heute der Thüringer Minister Christian Carius...


Deshalb habe sein Ministerium 24 Landesgebäude überprüft und davon neun neue Standorte für eine Wärmeversorgung über Bioenergie ausgewählt. So soll der Anteil dieser nachhaltigen Energieträger im Heizungsbereich auf mehr als 15,5 Prozent fast verdoppelt werden.

"Vor allem aber werden wir mit einem Investitionsaufwand von knapp 2,6 Millionen Euro die Verbrauchskosten um über 500.000 Euro im Jahr senken. So werden sich die Mehrkosten bereits nach wenigen Jahren amortisieren“, so der Minister für Bau, Landesentwicklung und Verkehr heute in Erfurt zur Vorlage eines Berichts über Biomasseheizungen im Kabinett.

Ab 2015 werden 51 Landesliegenschaften Biomasseheizungen nutzen, die jährlich rund 17 GWh Wärme erzeugen. Durch diese Spitzenstellung Thüringens im Vergleich der Länder wird die Umwelt um knapp 5.000 Tonnen Kohlendioxid entlastet. Im Jahr 2013 nahm der Neubau einer Hackschnitzelheizung in der künftigen Jugendstrafanstalt Arnstadt seinen Probebetrieb auf. Mit einer Nennleistung von 550 kW gehört sie zu den größeren Bioenergieanlagen. Den Mehrkosten von gut 350.000 Euro zu einer konventionellen Heizungsanlage stehen jährliche Verbrauchskosteneinsparungen von knapp 80.000 Euro gegenüber.

In 2014 wird das Strohheizwerk der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft in Jena saniert und erneuert. Bei einer Nennleistung von ebenfalls 550 kW stehen zusätzlichen Investitionen von 475.000 Euro jährliche Einsparungen von 110.000 Euro gegenüber.

„Künftig wollen wir vor allem durch Effizienzmaßnahmen den biogenen Anteil an der Wärmeversorgung weiter steigern“, so Carius weiter. „Ein großes Effizienzpotenzial liegt unserer Einschätzung nach im Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung. Dezentrale und die Grundlast abdeckende kleine bis mittlere Blockheizkraftwerke sollen hierzu in geeigneten Landesgebäuden gebaut und betrieben werden.“

Ergänzt wird der Ausbau erneuerbarer Energien bei der Stromerzeugung durch die Initiative „Photovoltaik auf Landesdächern“. Die PV-Leistung auf landeseigenen Gebäuden erhöhte sich von 30 kW im Jahr 2009 auf 1.050 im Jahr 2013. Dazu wurden 21 Gebäude mit leistungsfähigen Solaranlagen ausgestattet, die jährlich fast 1 Million kWh Strom erzeugen. In 2014 sollen auf weiteren 16 Landesliegenschaften Solaranlagen errichtet und die erzeugte Strommenge verdoppelt werden.
Autor: red

Kommentare
I.H.
28.01.2014, 23.15 Uhr
Gehirmasse statt Biomasse fürs Ministerium
Der gesamte deutsche Wald gibt pro Jahr nicht mehr als 100 Mio Festmeter nachwachsendes Holz (Hackschnitzel) her. Das macht 1,2 Festmeter pro Einwohner und Jahr für Deutschland. Damit kann ein Mensch nicht einmal ein Prozent des Energiebedarfes pro Jahr decken. Die Biomasseerzeugung auf Feldern weist eine negative Energiebilanz aus und führt bereits heute zur Verteuerung von Lebensmitteln und schwersten Umweltschäden. In armen Ländern gibt es bereits heute katastrophale Folgen. Ich wünsche mir für deutsche Ministerien, dass die jetzige vorhandene Biomasse durch Bio-Gehirnmasse ersetzt wird!
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