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So, 17:59 Uhr
27.10.2013

Der (un)willkommene Besucher

Nervös recken sie ihre Köpfe in die Oktoberluft. Das tun sie immer, wenn sie sich gestört fühlen und Störungen gab es am Helmestausee so einige. Manchen kostete sie sogar das Leben...

Kraniche brauchen Ruhe (Foto: S. Witzel) Kraniche brauchen Ruhe (Foto: S. Witzel)

Rund 30.000 Kraniche haben den Helmestausee angeflogen. Sie sind auf der Durchreise nach Südwestfrankreich oder Spanien. Die Jungtiere sind etwas magerer als sonst, berichtet Sylvia Liesegang, die ehrenamtlich die Vögel registriert und zählt. Durch ihre Malerei lernte sie die faszinierenden Kraniche kennen und setzt sich seitdem als Mitglied des Kranichschutzes Deutschland für sie ein.

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Mit Prospekten und in persönlichen Gesprächen klärt sie die Besucher über das Wappentier der Lufthansa auf. Die interessierten aber auch rücksichtsvollen Besucher sind immer herzlich willkommen, meint auch Ehrhardt Hohl, der den Kranichrastplatz in Straßfurt betreut und Thüringer Landeskoordinator des Kranichschutzes Deutschland ist. Es ist wichtig, dass die abgelegenen Rückzugsgebiete für die Vögel ungestört bleiben – überlebenswichtig.

Allein zwei Zwischenfälle ereigneten sich am 19. Oktober am Helmestausee. Ein Ehepaar betrat die für Besucher gesperrte Zone. Sicherlich um noch näher dran zu sein, erklärt Sylvia Liesegang, die aus der Ferne beobachten konnte, wie die Kraniche immer nervöser wurden. Der Frau fiel etwas auf den Boden, darauf hin stiegen über 2.000 Kraniche in die Luft. Energiereserven, die die Kraniche für ihre Reise dringend benötigen, werden so natürlich schnell aufgebraucht.

Nur 10 Minuten später fuhr von der Westseite ein Auto mit Fernlicht auf die noch rastenden Vögel zu, Personen stiegen aus und liefen zu den Kranichen. Die verschreckten Tiere stiegen sofort in die Luft, die panischen Schreie kann man sich nicht vorstellen, berichtet die Tierfreundin mit tränenerstickter Stimme.

Das ganze Ausmaß konnte sie erst später feststellen. Durch die Panik sind über 10 Jungvögel ums Leben gekommen. Viele Paare, Kraniche leben meist in einer lebenslangen Partnerschaft, wurden getrennt.

Wer die Tiere liebt, hält lieber Abstand. Mit einem Fernglas können die Besucher dann trotzdem den charismatischen Vögeln nah sein. Es gibt geführte Kranichwanderungen und Beobachtungspunkte, also viele Möglichkeiten für die willkommenden Besucher, sich dieses Naturschauspiel anzusehen.
Sandra Witzel

Termine für die Kranichwanderungen finden Interessierte auf der Internetseite www.kelbra.de oder telefonisch beim Bürger- und Gästeservice unter 034651/ 45 999 5.
Autor: red

Kommentare
Luftikus
27.10.2013, 18.15 Uhr
Nicht jeder hat Ahnung von Vögeln!
Es ist jedes Jahr ein Schauspiel, wenn tausende von Kranichen gen Süden fliegen. Vermutlich war es schon früher ein gigantisches Ereignis, wenn die Vögel über Nordhausen gen Frankreich flogen, vielleicht rührt daher der Name Kranichstraße.
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