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Sa, 16:16 Uhr
04.08.2012

Schafe gehören dazu

Anlässlich des 21.Thüringer Schäfertags im Freilichtmuseum Hohenfelden hat sich Thüringens Agrarstaatssekretär Roland Richwien heute für die Beibehaltung der Schäferei im Freistaat ausgesprochen. Und das hat seinen Hintergrund...


„Schafe pflegen seit Jahrhunderten unsere Kulturlandschaft auch auf Flächen, die mechanisch schwer zu bewirtschaften sind. Deren Beweidung verhindert die Verbuschung von Landstrichen und sorgt für den Erhalt einer spezifischen Artenvielfalt in Flora und Fauna“, sagte Richwien, der auch die Schirmherrschaft über den diesjährigen Schäfertag übernommen hatte.

Im Rahmen des Schäfertags konkurrierten knapp 20 Schäfer aus ganz Thüringen um die Landesmeisterschaft im Hüten. Die Teilnehmer hatten sich zuvor in regionalen Ausscheiden qualifiziert. Im Wettbewerb mussten die Schäfer unter anderem eine fremde Herde ein- und auspferchen, über eine enge Brücke treiben sowie auf einer Weide zusammen halten. Die Hütehaltung ist bei Thüringer Berufsschäfern weiterhin die dominierende Haltungsform von Schafen.

Wie viele andere grüne Berufe haben auch die Schäfer mit Nachwuchssorgen zu kämpfen, zumal die Einkommen noch unter denen anderer Agrarberufe liegen. „Umso mehr danke ich denjenigen Schäferinnen und Schäfern, die mit viel Idealismus diesen traditionellen Beruf ausüben. Die Landesregierung unterstützt die Schafhaltung, zum Beispiel im Rahmen von Landschaftspflegeprogrammen“, sagte Staatssekretär Richwien.

Der Landesverband Thüringer Schafzüchter und die Landesanstalt für Landwirtschaft (TLL) organisieren an jedem ersten Samstag im August den Schäfertag. Das Thüringer Agrarministerium unterstützt den diesjährigen Wettbewerb mit einer Projektförderung in Höhe von 1.900 Euro und stiftet den Pokal und die Urkunden. Neben dem Leistungshüten lockten Infostände, Schauspinnen und –filzen, Verkaufsstände mit Produkten aus der Schafhaltung, Musik und ein Kinderprogramm die Zuschauer ins Freilichtmuseum.

Hintergrund:Ende 2011 zählte das Thüringer Landesamt für Statistik rund 150.000 Schafe in etwa 500 Betrieben im Freistaat, Tendenz abnehmend. Die TLL ermittelte im Wirtschaftsjahr 2010/11 ein durchschnittliches Einkommen von 25.135 Euro je Arbeitskraft in Schäfereibetrieben, im Schnitt aller Thüringer Agrarbetriebe lag der Wert bei 30.710 Euro.
Autor: red

Kommentare
Bodo Schwarzberg
04.08.2012, 19.06 Uhr
Schäfer in Thüringen:Lippenbekenntnisse der Regierung
Ich danke der nnz-Redaktion für diesen Beitrag! Die Schafherden sterben aus und mit ihnen stierbt unsere Kulturlandschaft. - Vor den Augen der nichtwissendenwollenden Spaßgesellschaft übrigens, und auch die Landschaft im einst gefeierten Naturpark Südharz. Statt den alljährlichen Schäfertag mit verlegenheitsvollen peanuts zu unterstützen, sollte die Landesregierung die Schäfer fördern und dafür Sorge tragem, dass die letzten Schäfer z.B. des Landkreises Nordhausen Nachfolger bekommen, die ihre Herden übernehmen! CDU-Minister Reinholz hat doch vollmündig verkündet, auf Grund der desaströse Rote Liste gefährdeter Arten tätig werden zu wollen: Wo ist die Einheit von Wort und Tat Herr Reinholz?
Konkret: Wer übernimmt in einigen Jahren die Herde von Herrn Fromm aus Niedersachswerfen, wer jene des Buchholzer Schäfers? Was tun Sie, um das Einkommen der Schäfer zu erhöhen? Ich weiß von nichts! Gespräche mit Schäfern, von mir geführt, zeigen mir, dass nichts wirklich geschieht, um die Herden zu retten. Warum fließt irgendwann stets Geld für Straßenbauprojekte seitens der Regierung, nicht aber für die Erhaltungg unserer Kulturlandschaft? 1.000 Euro für den Schäfertahg sind lächerlich! Wir als BUND-Gruppe mussten 2 Jahre lang um das Geld für einen 1.000 Euro teuren Freischneider kämpfen, von dem wir dann 500 Euro über eine Stiftung erhielten, den Rest aber selbst beisteuern mussten! Mit dem Gerät bewirtschaften wir aber Flächen, die einst von Schäfern bzw. deren Herden beweidet wurden. Gerade heute hatten wir wieder einen Pflegeeinsatz (die nnz wird berichten). Wann endlich werden sich die hohen Damen und Herren darüber im Klaren, dass sie bezüglich der Schafherden und der Landschaftpsflege nur Lippenbekenntnisse von sich geben? Ich erwarte Taten statt Worte. Die uns interessierehden Fragen habe ich oben angesprochen. Eine Antwort Ihrerseits, liebe Landesregierung halte ich für selbstverständlich! Kommen aber wird sie bestimmt nicht.
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