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Mi, 11:57 Uhr
14.03.2012

Zeit lässt sich nicht nachholen

Gute Ansätze, aber auch deutliche Schwachstellen sieht der Deutsche Familienverband im heute vorgestellten Achten Familienbericht. Die Zeit, die man in der Familie mit Kindern verbringt, die lässt sich nicht nachholen, sagt Verbandschef Dr. Klaus Zeh...


„Mit der ,Zeit für Familie‘ greift der Bericht das wichtigste Familienthema überhaupt auf. Eine zukunftsfähige Familienpolitik muss der Familie die Wahlfreiheit geben, über ihre Zeit souveräner zu entscheiden. Dafür ist vor allem eine familiengerechte Arbeitswelt gefordert, nicht die arbeitsplatzgerechte Familie. Bei allen guten Vorschlägen der Berichtskommission hätten wir uns deshalb viel mehr Mut gewünscht, die Zeitbedürfnisse der Familien auf Augenhöhe mit den Belangen der Wirtschaft zu berücksichtigen. Es fehlt noch immer das Bewusstsein, wie sehr Unternehmen von einer konsequent familienorientierten Politik profitieren“, so der Präsident des Verbandes, Dr. Klaus Zeh.

Besonders problematisch ist für den Nordhäuser Landtagsabgeordneten der Vorschlag der Kommission, die dreijährige gesetzliche Elternzeit drastisch zu verkürzen: „Die Zeit mit kleinen Kindern lässt sich nicht einfach so nachholen. Kinder brauchen die Zeit ihrer Eltern ganz direkt, nicht irgendwann einmal, wenn es in den Terminkalender des Arbeitgebers passt. Der wichtigste Taktgeber für die Familienzeit ist das Kindeswohl. Ich begrüße deshalb ausdrücklich, dass die Bundesfamilienministerin diesem Vorschlag eine klare Absage erteilt hat“, so Zeh.

Unterstützung gibt es vom Deutschen Familienverband dagegen für die Forderung, auch jenseits der Elternzeit den Rechtsanspruch von Familien auf Teilzeitarbeit zu stärken. „Die Erziehungsaufgabe der Eltern hört nicht schlagartig mit dem 3. Geburtstag oder gar schon nach dem Elterngeldjahr auf. Auch ältere Kinder brauchen Eltern. Bislang unterscheidet das Teilzeit- und Befristungsgesetz nicht danach, aus welchem Grund Arbeitnehmer Teilzeit beantragen. Es macht gesellschaftlich aber einen enormen Unterschied, ob ich Zeit brauche, um mein Grundschulkind gut auf seinem Bildungsweg zu begleiten oder ob ich Zeit will, um mein Hobby zu betreiben“, unterstreicht Zeh den Vorstoß der Berichtskommission.

Dringenden Handlungsbedarf sieht der Deutsche Familienverband allerdings bei der finanziellen Flankierung von Erziehungsphasen. „Dieses Thema wird im Familienbericht völlig ausgeblendet. Aber ohne eine bessere Anerkennung der Erziehungsarbeit bleibt die Familienzeit die arme Schwester der Erwerbszeit. Wahlfreiheit setzt voraus, dass Familien sich die Zeit für Kinder auch leisten können“, fordert Verbandspräsident Klaus Zeh.

Der Deutsche Familienverband ist die größte parteiunabhängige, überkonfessionelle und mitgliedergetragene Interessenvertretung der Familien in Deutschland.
Autor: nnz

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