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Di, 13:12 Uhr
20.12.2011

nnz-Forum: Bevor ich gewählt werde,

...gebe ich zu: Auch ich hatte gute Freunde. Dem Alter geschuldet, muss ich das leider teilweise in der Vergangenheit formulieren. So beginnt nnz-Leser Jürgen Wiethoff sein Statement zu einem Präsidenten und seinen Freunden...


Mit denen, die inzwischen gegangen sind, aber auch mit den verbliebenen – deren Namen werde ich nun nur noch hinter vorgehaltener Hand nuscheln – verband bzw. verbindet mich eine Freundschaft, die es erlaubt, Urlaubsquartiere, ja sogar das eigene Haus, zu tauschen und mir von Ihnen Geld zu borgen bzw. ihnen etwas zu borgen.

Zugegeben, wir müssen da alle viel kleinere Brötchen backen. 500.000 Euro hat keiner von uns auf dem Konto und zu verborgen schon gar nicht. Aber vom gegenseitigen Nehmen und Geben bin auch ich reicher geworden. Vor allem an guten Erinnerungen und an Lebenserfahrung, aber sicher hier und da auch materiell. Und schließlich hat ja auch jedes Hochhaus einmal im Keller zu existieren begonnen.

Dann will ich auch nicht verhehlen, dass mir und meinem Arbeitgeber der Tauschhandel unter Freunden zu DDR-Zeiten deutlich weiter geholfen hat. Nordhäuser Korn gegen Hasseröder Bier, fertige Geräte gegen neue Bauelemente für deren Weiterentwicklung.....diese Liste ist hier noch nicht abgeschlossen. Man sagt ja, dieser Tauschhandel hat letztlich die DDR-Wirtschaft kaputt gemacht. Darf ich mich und meine Freunde nun rühmen, am Ende der DDR mitgewirkt zu haben oder müssen wir uns dafür schämen?

Dieser Beitrag hat mit dem Fall Wulff außer der großen Zahl (siehe oben) nichts zu tun. Es ist nur der verzweifelte Versuch, vor der eigenen Haustür zu kehren, für den Fall, dass ich mal zu irgendetwas gewählt werde. Denn „meine lieben Wähler“ sollen es vorher wissen: Auch ich habe immer noch gute Freunde und schaffe sie nicht ab. Auch nicht, wenn ich Bundespräsident werde. Das musste jetzt mal ehrlich gesagt werden.
Jürgen Wiethoff, Nordhausen
Autor: nnz

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