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Do, 16:25 Uhr
24.11.2011

Mit K-UTEC in die Welt

Mit Know-how Thüringen, genauer gesagt aus dem Kyffhäuserkreis, sichert sich die K-UTEC AG Salt Technologies aus Sondershausen den größten Auftrag der Unternehmensgeschichte. Warum auch Firmen aus dem Kyffhäuserkreis aus diesem Auftrag etwas lernen können, erfahren Sie hier...

Seit 56 Jahren wird am Petersenschacht in Sondershausen in Sachen Kali geforscht. Nach der Wende wurde aus der ehemaligen Kaliforschung in mehreren Schritten die K-UTEC AG Salt Technologies. Nach Schaffung einer Aktiengesellschaft halten Mitarbeiter 38 Prozent der Aktien und mit einer Maschinebaufirma aus NRW hat man eine starken Hauptaktionär, der immerhin Weltmarktführer in Sachen Kompaktoren ist. Die Maschinen sind in kaum einen Kaliwerk nicht vorhanden. Eine Kombination die mit Sicherheit Früchte trägt.


Mit K-UTEC in die Welt (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Mit K-UTEC in die Welt (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Aus diesem Hintergrund heraus hatten die beiden Geschäftsführer Dr. Heiner Marx (re.) und Dr. Volker Asemann einen zweiten Knaller in diesem Jahr zu bieten. Nachdem man bereits im August einen neue Baustoff vorstellte Neuen Baustoff entwickelt, kn berichtete, wurde heute in einer Pressekonferenz der größte Auftrag der Firmengeschichte präsentiert.

Mit K-UTEC in die Welt (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Mit K-UTEC in die Welt (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Für die börsennotierte Hochschild Group Peru liefert K-UTEC des notwendige Know-how, um eine in Perus liegende Salzlagerstätte weitgehend vollständig auszubeuten zu können, wobei es sich bei dieser Lagerstätte um den Reservorio de Cañamac (Größe: 204 km²) handelt, einem Salzsee im Nordwesten Perus, in der Region Piura.

Interessant dabei, wie die K-UTEC AG an diesen Auftrag gekommen ist. Die erste Anfrage traf per E-Mail ein, wie Dr. Heiner Marx berichtete, weil man in Peru durch eine Internet-Recherche auf die Firma K-UTEC AG aufmerksam geworden war! Da sollten doch einige Firmen im Kyffhäuserkreis aufhorchen, die auf die Möglichkeiten des Internets unterschätzten. Eine sauber auf den neusten Stand gebrachte Internetseite des Unternehmens kann da im wahrsten Sinne des Wortes sehr wertvoll sein.

Die Vorarbeiten begannen im Jahre 2009. Beauftragte Zielstellung war, Entwicklung eines Prozesses zur vollständigen Verwertung einer Natursole (Zusammensetzung in etwa wie das Rohsalz der Sondershäuser Kaligrube)in Kombination mit vorhandenem Phosphaterz und Kalkstein und die Entwicklung eines vollintegrierten Prozesses zur Herstellung folgender Produkte:
- Kaliumchlorid (KCl): 100 Kilotonnen / je Jahr (Düngemittel)
- Magnesiumoxid (MgO): 60 kt/a ( für Baustoffindustrie, Futtermittel, Füllmaterial, Herstellung von feuerfestem Material)
- Dicalciumphosphatdihydrat: 110 kt/a (Futtermittel)
- Brom: 5 kt/a (Einsatz in chemischer Industrie)
Positiv dabei, die im Prozess anfallenden 615.000 t Salzsäure werden gleich für die Produktion von Dicalciumphosphatdihydrat und Brom verbraucht.

Der Investitionsrahmen für das Unternehmen Hochschild Group Peru beträgt ca. 225 Millionen Euro. Für die K-UTEC AG ergibt sich für die durchgeführte Lagerstättenerkundung einen Wert von 701.708 Euro, für die Verfahrensentwicklung einen Wert von 476.565 Euro und für die Anlagenplanung ein Wert von 3,58 Millionen Euro. Damit wird ein Gesamtauftragsvolumen von 4,76 Millionen Euro (netto) die K-UTEC AG realisiert.

Wichtig für die Region ist, dass dieser Auftrag nicht nur mit den Mitarbeitern in Sondershausen realisiert wird. Auch in der weiteren Region wird man von dem Auftrag profitieren. So wird zum Beispiel das peruanische Bedienpersonal (einschließlich der Führungskräfte) bei der Deusa in Bleicherode in einer bereits laufenden Anlage geschult werden. Anschließend werden Mitarbeiter der K-UTEC AG in Peru so lange vor Ort sein, bis man in Peru sagt, verschwindet jetzt, wir kommen allein klar, wie es Dr. Marx scherzhaft ausdrückte.

Der Auftrag Peru ist nicht der einzige im Ausland laufende Auftrag. Rund 43 Prozent der Aufträge werden im Ausland realisiert, so Dr. Marx. Und bei den Aufträge sind die Kunden nicht zimperlich. Laos als Dritte Welt Land hat bei seinem Auftrag knallharte Forderungen in Sachen Umwelt gestellt. Alle Anlagen müssen abstoßfrei arbeiten. Nicht ein Gramm Salz darf aufgehaldet werden und kein Liter Lauge darf den Vorfluter belasten. Und das wird realisiert, so Dr. Marx.

Mit Laos (Solungsbergbau auf Carnallit zur Gewinnung von KCl; Sinohydro Mining Co. Ltd.), Indien (Kaliumsulfatproduktion nach Solarevaporation einer Natursole; Archean Chemical Industries Ltd.) und England (Aufbau einer seismischen Überwachungsanlage, Cleveland Potash Ltd.) hat man aktuell weitere Projekte in der Realisierungsphase. Wobei das Projekt in Indien große Ähnlichkeiten zum Projekt Peru hat, da dort eine Lagune periodisch vom Monsun gefüllt wird. In der Zeit ohne Monsun verdampft das Wasser und das Salz kann gewonnen werden. In Peru ist eben der Salzsee komplett vorhanden, man muss das Salz nur aus dem ausgetrockneten See fräsen.

Die erste Phase der Planung wird 2012 abgeschlossen werden, so dass Mitte 2013 mit dem Bau der Anlage begonnen werden kann. In den Jahren 2014 und 2015 wird dann die volle Produktion aufgenommen. Wie lange die Vorräte in Peru reichen werden ist noch unklar, aber mindestens 10 Jahre werden es sein. Bei den meteorologischen Verhältnissen und der Nähe zum Meer ist sogar denkbar, dass mal Meerwasser aus dem Pazifik in den See eingespeist wird, und man das Wasser dann (analog Indien) verdunsten lässt.

Die K-UTEC AG Salt Technologies, mit dem Vorstand Dr. Heiner Marx und Dr. Volker Asemann beschäftigt derzeit 68 Mitarbeiter und realisiert einen Umsatz von 5,6 Millionen Euro (2010) bzw. 6,1 Millionen Euro (2011).

Mit K-UTEC in die Welt (Foto: Karl-Heinz Herrmann) Mit K-UTEC in die Welt (Foto: Karl-Heinz Herrmann)

Auch einen Ausblick auf das, was bei der K-UTEC AG zukünftig laufen soll, gab es. Ein Schwerpunkt wird sein, dass man sich der Gewinnung von Lithium widmen wird. Lithium ist einer der wichtigen strategischen Materialien, ohne die keine Batterie oder Kamera mehr auskommen wird, um nur ein Beispiel zu nennen.

Aber auch eine Ansage für die Politik gab es heute. Dr. Heiner Marx sagte, nur mit interessanten Auslandsprojekten kann man junge Wissenschaftler nicht nach Sondershausen locken. Auch die weichen Infrastrukturen müssen stimmen. Leerstehende Häuser in der Innenstadt sind nicht anziehend für junge Leute. Und für Firmen mit viel Auslandsumsatz ist die Fahrerei zum Flughafen Frankfurt mit mindestens drei Stunden auch nicht gerade helfend.

In der PDF haben wir für Sie Informationen zum Projekt Peru und zur K-UTEC AG bereitgestellt.


Autor: khh

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