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Mi, 07:43 Uhr
26.10.2011

Doppelschlag führte zu Freundschaft

Der eine war jahrzehntelang Lokführer, der andere ist Chefarzt am Nordhäuser Südharz-Krankenhaus. Ein Schicksalsschlag führte die beiden Männer zusammen. Jetzt sind sie freundschaftlich verbunden...

Frank Wallis an der BR 151 (Foto: privat) Frank Wallis an der BR 151 (Foto: privat)
Noch einmal steht er neben seinem "Bock" - Frank Wallis

40 Jahre lang ist Frank Wallis auf den "ganz großen Dingern" gefahren. Er kennt sie alle - von der legendären BR 44 mit Ölfeuerung bis hin zu modernen E-Lok. Am 21. September dieses Jahres hatte der 58jährige seine letzte Fahrt absolviert. Von Nordhausen nach Engelsdorf und zurück. Jetzt ist er im Vorruhestand. Dazwischen liegen ungezählte Erlebnisse und Anekdoten auf und neben den stählernen Strecken. Und dazwischen liegen auch Schicksalsschläge.

Es ist das Jahr 2005. Frank Wallis unterzieht sich einer Krebsvorsorgekontrolle. Festgestellt werden veränderte Prostata-Blutwerte. Später dann die diagnostische Gewissheit: Der Mann hat Prostatakrebs. Als wenn das nicht schon schlimm genug ist - die Ärzte um Dr. Matthias Beintker im Nordhäuser Südharz-Krankenhaus stellen zudem auch noch Darmkrebs fest. Nach vielen Gesprächen zwischen Wallis und Beintker steht fest: Beide Tumore sollen in einer Operation entfernt werden.

"Ein solcher Befund eines doppelten Tumors ist zwar selten, aber nicht ungewöhnlich. In meiner ärztlichen Laufbahn hatte ich vielleicht 15 mal damit zu tun. Natürlich ist eine solche OP nicht nur eine Herausforderung an uns Ärzte, sondern auch an den Patienten", schätzt Beintker ein. Wallis wird noch im Jahr 2005 operiert. Erfolgreich. Seitdem lebt er mit einem künstlichen Darmausgang, war 18 Monate krankgeschrieben, wollte zurück in seinen Beruf. Er absolvierte alle notwendigen Prüfungen, im April 2007 saß er wieder im Führerstand einer E-Lok.

Das war für Jahrzehnte sein Arbeitsplatz (Foto: privat) Das war für Jahrzehnte sein Arbeitsplatz (Foto: privat)

Frank Wallis war nicht nur in den 1970er Jahren mit 24 der jüngste Lokführer, der in Nordhausen Dampf- und Dieselloks führen konnte, Frank Wallis war zuvor drei Jahre bei der NVA, bei einer Funkmesstruppe im Harz. Ob der damals fahrlässige Umgang mit Radar- und Röntgenstrahlen den Doppeltumor auslöste, ist nicht geklärt, möglich wäre es. Wallis will sich dazu nicht äußern. Für ihn ist das Geschichte.

Die Gegenwart sind unter anderem die ständigen Nachsorgeuntersuchungen bei Dr. Beintker und dessen Kollegen im Südharz-Krankenhaus oder bei Dr. Bauersfeld. Zwischen beiden Männern hat sich nur ein normales Arzt-Patientenverhältnis entwickelt, die beiden duzen sich, gehen zusammen ins Fitness-Studio. Die Chemie stimmt einfach. Man hat sich viel zu erzählen. Über Gott, die Welt, über die Erlebnisse auf den Schienen, im Krankenhaus.

Was beide eint ist darüber hinaus eine Botschaft: Die der Früherkennung. Frank Wallis ist im wahrsten Sinne des Wortes das lebende Beispiel für die Bedeutung einer Krebs-Vorsorgeuntersuchung. Informationen gibt dazu reichlich im Internet, bei den Haus- und Fachärzten und natürlich auch in jedem Krankenhaus.
Peter-Stefan Greiner
Autor: nnz

Kommentare
Jon
26.10.2011, 11.09 Uhr
Danke!!!!
Dr.Beintker und Dr.Bauersfeld haben auch mir das Leben wieder lebenswert gemacht.

DANKE DANKE DANKE
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