Da die Unterhaltung und Finanzierung einer Schule Geld kostet, entscheiden sich einige Schulen für die Eigeninitiative. Ein Beispiel dafür war der Sponsorenlauf der Evangelischen Grundschule Nordhausen in Krimderode. Die Einnahmen sollten eigentlich für den Kauf einer Sprechanlage genutzt werden. Doch durch eine Überraschung bieten sich nun neue Möglichkeiten.

Die Arme sind angewinkelt. Erwartungsvolle Blicke warten auf das Startsignal. Drei, zwei, eins, dann geht es los. Die Gruppe setzt sich in Bewegung und das Feld zieht sich auseinander. Hier sind keine Hochleistungssportler unterwegs. Noch nicht. Kinder der Evangelischen Grundschule Nordhausen liefen heute für ihre Schule. Und im Endeffekt für sich selbst.


Die Grundschüler wärmen sich vor dem Lauf auf

„Unsere Grundschule möchte die Kinder schon früh für viel Bewegung begeistern. Daher haben wir uns auch dem Motto ‚Gesunde Schule – Bewegte Schule’ verschrieben“, begründet Schulleiterin Lysann Voigt-Huhnstock eines der Ziele hinter dem Sponsorenlauf. Das Zweite ist natürlich die Einnahme von möglichst vielen Spendengeldern.

Die Grundschule in Krimderode hat bereits einen ersten Renovierungsabschnitt hinter sich. Innenausstattung, Dach und Fassade wurden erneuert. „Im Mai konnten wir wieder in das Gebäude einziehen“, so die Schulleiterin. Was allerdings fehlte war eine Sprechanlage mit der die Schule ein vielfältiges Angebot von Sport bis zu Schulfesten veranstalten kann. Daher entschied sich das Lehrerkolleg für den Lauf.


Beim Start: Drei, Zwei, Eins. Los gehts!

Ist eine Idee erstmal ausgesprochen, bieten sich oftmals die größten Überraschungen. Etwa, dass Eltern oder Großeltern davon hören und selbst die Initiative ergreifen. So auch Matthias Nestler, dessen Enkelin die Grundschule besucht. „Nachdem ich mit Freunden unsere Band aufgelöst hatte, brauchte ich die Soundanlage nicht mehr. Also entschied ich mich einfach, die Mikrofone und Boxen an die Schule zu spenden.“ Damit war bereits vor Beginn des Laufes das Hauptanliegen erreicht.

Da die Schule aber weitere Renovierungen plant, ist schnell klar, dass weiteres Geld gebraucht wird. „Im Frühjahr 2012 sollen die Turnhalle, der Teich und das Schulgelände auf den neusten Stand gebracht werden. Pfingsten 2013 möchten wir auch diese Schulteile wieder voll nutzen können. Jeder zusätzliche Euro ist daher wichtig,“ sagt Lysann Voigt-Huhnstock abschließend, bevor sie selbst an dem Lauf teilnimmt.

Der Einsatz hat sich am Ende gelohnt. Denn mit jeder erlaufenen Runde mussten die Sponsoren, vor allem Eltern und Großeltern der kleinen Sportler, einen bestimmten Geldbetrag in den Spendentopf einzahlen. So erliefen die Kinder und einzelne Lehrer sowie Eltern insgesamt 1473 Runden mit der jeweiligen Distanz von 220 Metern. Am Ende wurde die beachtliche Summe von rund 2500 Euro ersprintet. Geld, das nun in den Ausbau gesteckt wird und auch in Zukunft die Bewegung der Grundschulkinder ermöglicht.
Tobias Wendehost