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Fr, 14:40 Uhr
17.03.2017
Bauprojekt vorgestellt

Neue Hoffnung Am Hagen

Seit zwei Jahrzehnten klafft Am Hagen ein Loch in der städtischen Landschaft. Ankündigungen die Baulücke endlich schließen zu können hat es immer wieder gegeben, denen üblicherweise nicht einmal ein Spatenstich folgte. Die jüngsten Pläne, die heute vorgestellt wurden, lassen Hoffnung aufkommen das es jetzt endlich gelingt. Der Investor ist kein Unbekannter...

Neue Pläne für den Hagen - das "Hagentor" (Foto: Nadine Stevens Architektur) Neue Pläne für den Hagen - das "Hagentor" (Foto: Nadine Stevens Architektur)

Dieter Feuer und Oliver Wönnmann wollen sich über ihre Feuer Family Holding wieder als Bauherren in der Innenstadt engagieren. In Zusammenarbeit mit dem Architektin Nadine Stevens soll am Eingang zur Altstadt der Gebäudekomplex "Hagentor" entstehen.

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Es ist nicht das erste Mal, das sich die Kurbelwellenhersteller auch außerhalb ihres eigentlichen Metiers betätigen. Mit "Feuerland", dem Wohngebiet für Firmenangehörige in der Nähe der Werke, hatte man angefangen. In die Stadt zu gehen habe eigentlich nicht auf der Agenda gestanden, sagte Oliver Wönnmann heute im Europazimmer des Rathauses. Es sei Dr. Zeh gewesen, der den ausschlaggebenden Impuls gegeben habe, sich auch in der Altstadt als Bauherren zu versuchen. Das letzte Gebäude in der Georgengasse, direkt hinter dem Museum Flohburg, wurde vor zwei Wochen verkauft, freute sich Wönnmann. Die Erfahrungen die man hier gesammelt habe, hätten Mut gemacht. Schon bei der Vermarktung hätte man bemerkt, das weiterer Bedarf an Wohnraum nahe der Altstadt besteht, nicht nur für jüngere Menschen und Familien, sondern auch für Ältere, die mit einem Haus über drei Etagen nichts mehr anfangen könnten.

In dem Gebäudekomplex sollen insgesamt 27 Wohnungen entstehen, die in ihrer Größe zwischen 40 und 130 Quadratmetern variieren. Von der Tiefgarage bis zu den Balkonen soll der gesamte Komplex barrierefrei gestaltet werden. Anders als die Wohnhäuser des Georgenquartiers sollen sämtliche Wohnungen zur Miete angeboten werden und im Bestand der Holding verbleiben. Man habe auch die Verantwortung bezahlbaren Wohnraum anzubieten, sagte Wönnmann, der es auch gerne sieht, das man in der Stadt "Fußspuren" hinterlässt. Das Georgenquartier etwa erinnert aus der Vogelperspektive an eine Kurbelwelle.

Nach gut zwanzig Jahren in denen Am Hagen nichts geschah, scheinen die Pläne der Unternehmer vielversprechend zu sein. Bisherige Investoren hätten vor allem vor den Kosten für eine Umsetzung von der Realisierung abgesehen, erklärte Architektin Stevens, die in den letzten Jahren allein sieben verschiedene Entwürfe für die Neubebauung des Areals erstellt hat. Das Problem ist die Grube, die entweder verfüllt, oder mit dem bereits vorhandenen Parkhaus des angrenzenden Gebäudes verbunden werden müsste.

Könnte bald verschwunden sein - die Baulücke am Hagen (Foto: Angelo Glashagel) Könnte bald verschwunden sein - die Baulücke am Hagen (Foto: Angelo Glashagel) Wönnmann und Feuer haben sich für die Variante entschieden, die eine Tiefgarage auf zwei Etagen beinhaltet. Mit 35 Stellplätzen würde allein die untere Etage genug Platz für zukünftige Bewohner bieten, die zweite Etage würde noch einmal 34 Parkplätze mehr enthalten. Die Pläne böten den Vorteil, dass die Parkplatznot nicht noch weiter in Richtung Altstadt verschoben würde, wenn auch dieser "wilde Parkplatz" der jetzigen Grube verschwindet.

Wird die Lücke geschlossen, verbleiben nicht mehr viele Brachen, Bausünden und Altlasten im Stadtkern. In der Bäckerstraße und am Altentor sind die Bagger schon angerückt und auch die Sanierung des Blasiikirchplatzes steht für die Stadt seit langem auf dem Programm. Sollten sich die Pläne für das "Hagentor" tatsächlich realisieren lassen, und die bisherige Bilanz in Sachen Feuer'sche Bauunternehmungen macht Hoffnungen das dem so sein wird, könnte die einzig verbleibende Brachfläche von einiger Größe der zu den Füßen des neuen Weges gelegene Schotterparkplatz zwischen Grimmel und Kaisermühle sein. Am Hang und darunter drängten sich jahrhundertelang die Wohnhäuser, erst nach dem Krieg verfielen auch die letzten Gebäude unwiderbringlich und wurden abgerissen.

Ein neuer Spatenstich steht hier noch in der Zukunft, anderswo könnte es schneller gehen. Als Wönnmann einst die ersten Pläne für das Georgenquartier vorstellte, da unterbreitete er auch die Idee, dass gegenüberliegende Areal, auf dem zur Zeit noch alte Garagen stehen, ebenfalls neu zu bebauen. Zu dem Projekt stehe man auch heute noch, sagte Wönnmann am Vormittag, neun barrierefreie Terrassenwohnungen in verschiedenen Größen könnten hier entstehen, allein das Gelände ist bisher nicht ausgeschrieben worden. Auch das könnte sich bald ändern, man bereite die Ausschreibungen verschiedener Flächen vor, erklärte Martin Juckeland, Leiter des Amtes für Stadtentwicklung. Der Bereich in der Blasiistraße stehe dabei weit oben auf der Liste.

Zusammen mit dem Neubau der Oberstufe des Humboldt-Gymnasiums könnte das Quartier in ein paar Jahren nicht mehr wieder zu erkennen sein. Um die Unannehmlichkeiten für Anwohner möglichst gering zu halten, werde man versuchen das Hagentor parallel zu den Arbeiten am Gymnasium zu errichten, erklärte Wönnmann. Wie viel das ambitionierte Unterfangen kosten werde, wisse man noch nicht genau, die Kalkulationen liefen noch, so Architektin Stevens. Ein konkreter Zeitplan stehe ebenfalls noch nicht fest, zunächst habe man die Projektierung abgeschlossen. Wenn alles perfekt läuft, könnte man im Herbst beginnen und würde wohl mindestens ein Jahr lang bauen, angesichts der Größe des Objekts aber eher etwas länger, erklärte die Architektin. Vielleicht findet die unendliche Geschichte am Hagen dann doch noch ihr Ende.
Angelo Glashagel
Autor: red

Kommentare
Wolfi65
17.03.2017, 15.19 Uhr
Na das wird ein Spaß werden
Vielleicht sollten sich die Architektin und die Herren im glänzenden Europazimmer Gedanken machen, wie man die Bauarbeiten am Hagentor mit dem ständig steigenden Straßenverkehr der Wallrothstrasse und des Hagentores in Einklang bringen möchte. Vielleicht denkt man dabei sogar an ein Vollsperrung in diesen Bereich? Das wird ein Spaß werden!!
NDHler
17.03.2017, 16.07 Uhr
Man könnte aber auch schreiben:
Schön, dass die Baugrube endlich verschwindet und hier anspruchsvoller Wohnraum entsteht!

Ich finde es sehr schön, dass es Investoren wie Dieter Feuer, Oliver Wönnmann oder Axel Heck gibt. Daumen hoch und weiter so!

Schade ist, dass die neue Feuerwache nicht auch durch Herrn Wönnmann gebaut wird. So wird die Wache durch die öffentliche Hand gebaut und dauert entsprechend länger und wird am Ende auch teurer als geplant! So ist das nun mal, wenn sich Politiker etwas zumuten und der Herausforderung nicht gewachsen sind. Deutschlandweite Beispiele gibt es reichlich!
Gehard Gösebrecht
17.03.2017, 16.54 Uhr
Schön sieht die Planung ja aus
Aber so eine dunkle Baugrube hat ja auch schöne Seiten.
So konnte man vor kurzen in der NNZ lesen, das dort auch Motorräder ausgeschlachtet wurden.
Notfalls kann man ja auch zu diesem Zweck in die Promenade ausweichen und die abgebauten Teile unter den dort aufgestellten Laternen bewundern und sortieren.
Zu einem etwaigen Ölwechsel könnten die dort aufgestellten Abfallbehälter sehr behilflich sein.
Liane Enzinger
17.03.2017, 17.25 Uhr
Da freue ich mich sehr für Nordhausen.
Das ist eine sehr schöne Nachricht und die Häuser passen auch sehr gut dahin. Sehr gut.

Liane Enzinger, M.A.
mroyal
17.03.2017, 20.24 Uhr
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