eic kyf msh nnz uhz tv nt
Mi, 11:46 Uhr
24.08.2011

Altersarmut wächst dramatisch

Die Zahl der Grundsicherungsempfänger im Alter steigt dramatisch. Das ist das Ergebnis eines Gutachtens. Große Teile der Erwerbsfähigen in Hessen und Thüringen sind von Altersarmut bedroht. Vor allem in Thüringen...


Nach einem vom Sozialverband VdK Hessen-Thüringen bei Prof. Dr. Walter Hanesch (Hochschule Darmstadt) in Auftrag gegebenen Gutachten werden in Zukunft immer mehr Menschen im Rentenalter auf staatliche Unterstützung angewiesen sein. Angesichts dieser besorgniserregenden Prognose sieht sich der VdK in der Pflicht, das Thema „Altersarmut“ ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit zu rücken.

„In Vorbereitung unseres Landesverbandstags haben wir das Gutachten intern diskutiert und sehen uns aufgrund des massiven Anstiegs der Altersarmut zum Handeln gezwungen“, sagte der Vorsitzende des Sozialverbands VdK Hessen-Thüringen Udo Schlitt im Vorfeld des 20. Ordentlichen Landesverbandstags, der vom 26. bis 27. August in Neu-Isenburg stattfindet. „Wir müssen den Bürgerinnen und Bürgern deutlich machen, dass die derzeitige Entwicklung starke Auswirkungen auf die Lebensverhältnisse großer Teile der Bevölkerung haben wird.“

Das Gutachten prognostiziert im Vergleich zu 2008 für Hessen bis zum Jahr 2020 nahezu eine Verdopplung der Empfänger von Grundsicherung im Alter. In Thüringen soll sich deren Anzahl im selben Zeitraum nahezu versechsfachen. Zudem wird es zukünftig einem großen Teil der Erwerbsfähigen zwischen 15 und 65 Jahren nicht mehr möglich sein, eine armutsfeste, den Lebensstandard sichernde gesetzliche Rente zu erzielen.

Dafür verantwortlich sind unter anderem die verschiedenen Renten-Kürzungsfaktoren wie Riester-Faktor und Nachhaltigkeitsfaktor. Aus dem Gutachten geht auch hervor, dass Bezieher von Durchschnittseinkommen knapp 40 Jahre arbeiten müssten, um 2020 eine Rente zu erhalten, die an die Armutsschwelle von heute 925 Euro (2020: ca. 1194 Euro) heranreicht. Geringverdiener, wie zum Beispiel Beschäftigte im Niedriglohnbereich, würden sogar über 50 Beitragsjahre brauchen, um 2020 eine Rente in dieser Höhe zu erzielen.

Anlässlich seines 20. Ordentlichen Landesverbandstags fordert der Sozialverband VdK Hessen-Thüringen die Politik daher zum Handeln auf. „Die Bundesregierung muss dieses Zukunftsthema endlich ernst nehmen und die im Sommer 2010 angekündigte Kommission gegen Altersarmut einrichten. Ihre Pflicht ist es, dafür zu sorgen, dass arbeitende Menschen wieder Bezüge erhalten, die zu einer Rente deutlich über Grundsicherungsniveau führen“, sagte der VdK-Landesvorsitzende Udo Schlitt.
Autor: nnz

Downloads:

Kommentare
Sissi
24.08.2011, 12.04 Uhr
Billiglohnland
Na klar wächst die Altersarmut, dass ist aber schwach, dass Sie das erst jetzt mitbekommen. Ich bin Jahrgang 1958 und mit der Altersrente die ich mal kriege oder kriegen werde, damit kann Ich nicht Leben und nicht Sterben in diesem ungerechten Rechtsstaat.

Deutschland sollte sich mal ein Beispiel an Norwegen nehmen, da bekommt jeder Rentner ca. 2000,00 Euro Rente, und da brauch auch keiner bis 70 Jahre, und bis zum Umfallen arbeiten, das ist soziale Gerechtigkeit.
Bodo Schwarzberg
24.08.2011, 14.48 Uhr
Lügen heute genauso wie in der DDR
Ich finde es schlimm, dass selbst der Sozialverband den Menschen suggerieren will, man könne tatsächlich etwas Wirksames gegen die Altersarmut tun, z.B. in dem man die Regierenden zum Handeln auffordert. Damit wird er seinem Auftrag und seiner Verantwortung nicht gerecht, weil diese Auffordung unehrlich ist.

Ehrlich und realitsnahe wäre es, der Bevölkerung reinen Wein einzuschenken, statt den Lügen der Politik über die angeblich sicheren Renten noch eigene Lügen hinzufügen. Warum gibt der Sozialverband nicht zu, dass die zunehmende Altersarmut angesichts der heute schon überhitzten Sozialsysteme und der Struktur der Alterspyramide unausweichlich ist? Warum geben weder er noch die Politik zu, dass unser System nicht in der Lage ist, dieses Problem angesichts der bestehenden Faktenlage in den Griff zu bekommen?

Zu DDR-Zeiten wurden uns doch die Widersprüche des Kapitalismus vermittelt. Schon vergessen? Heute haben wir sie doch life und verschließen trotzdem die Augen!
Mit diesem Gemisch aus Halbwahrheiten, Weglassen und Ignoranz von Tatsachen führt man die Politik des "Kopf in den Sand steckens" aus DDR-Zeiten schamlos fort. Es war vielleicht ganz gut, ist aber nicht mehr gut und wird nie wieder gut sein, lieber Sozialverband! Doch wieviel Prozent der Bevölkerung machen sich überhaupt die Mühe, solche Gutachten genau zu analysieren und nach den Wurzeln ihrer Grundaussagen zu suchen?

Die Erklärung ist einfach: Die Oberflächlichkeit vieler Medien und die Gerissenheit der Wahlkampfmanager hat doch dazu geführt, dass die Leute immer wieder den Politikern glauben schenken, wenn diese ihnen weiß machen, sie könnten die sozialen Probleme lösen! Und das geht so lange, bis der große Knall kommt: brennende Vorstädte, Plünderungen, Straßenkampf. Denn die Lügerei und Ignoranz beschränkt sich doch nicht nur auf die Rentner: Auch Jüngere werden allein gelassen.

Die Verwalter dieses Systems sollten genauso Farbe bekennen, wie es die Bürgerrechtler in der Wendezeit von den SED-Genossen verlangt haben. Mit Verantwortung der Politik gegenüber ihrem Volk hat es jedenfalls nichts gemein, sie durch gezielt vermittelte Desinformation ins offene Messer laufen zu lassen und die gesamte Gesellschaft gleich mit.

Aber nicht das wir uns falsch verstehen: Wer glaubt, linke Parteien oder überhaupt irgendeine Partei könne das Problem lösen, der irrt. Keine Partei kann hier allein handeln oder irgendetwas bewegen. Denn am Ende betrifft es alle, die CDU und ihre Lobbyisten ebenso, wie das entsprechende Potential der SPD und der Linken. Alle müssten sich zusammenraufen und scheuklappenfrei über die Umsetzung von für Undenkbar gehaltenem zu reden, eben, damit sich das offene Messer, in das wir alle laufen, hoffentlich noch rechtzeitig schließen lässt.

Aber wenn die Verantwortlichen schon nicht einmal den Mumm in den Knochen haben, Klartext zu sprechen und den Skandalbankern einen Roten Teppich nach dem anderen ausrollen und damit noch Öl ins Feuer gießen: Wie wollen sie denn dann erst einen gesellschaftlichen Konsenz zur Lösung der Probleme herbeiführen?

Und da der Wähler genauso schläft, wie die Politik, muss es wohl doch erst den besagten Knall geben, genauso, wie es die Menschheit in ihrer Geschichte schon so oft schmerzlich erfahren musste. - Natürlich ohne wirklich etwas zu begreifen.
H.Buntfuß
24.08.2011, 15.11 Uhr
Altersarmut!!
Es ist schon sehr erstaunlich, dass den Damen und Herren vom Sozialverband Hessen- Thüringen nach jahrelanger Misswirtschaft von Vogel und Althaus überhaupt etwas auffällt.

Was haben die Herrschaften in den Letzten 2 Jahrzehnten gemacht, als andere schon vor dieser Misere gewarnt haben? Sie hocken in ihren Chefsesseln und lassen es sich gut gehen, oder wie kann es zu solchen Missständen im Freistaat kommen?

Schuld tragen aber alle, die dieses moderate System tatkräftig unterstützen und nichts gegen diese Versklavung im großen Stiel unternehmen. Am Stammtisch große Reden schwingen, reicht hier nicht aus.

Man muss seinen Unmut gegenüber dem so genannten „ARBEITGEBER“ kund tun, wenn sich etwas ändern soll. Es gibt keine ÄNDERUNGEN, wenn man sich in seine vier Wände verkriecht.
TeeEff
24.08.2011, 15.24 Uhr
@Bodo Schwarzberg
Und früher(TM) gabs wenigstens noch eine andere Seite, die halbwegs limitierend wirkte und man konnte ein anderes Radio der Fernsehprogramm wählen um, wenn oft auch propagandamäßig überspitzt, die eigenen Schattenseiten mitzubekommen.

Aber seit über 20 Jahren kann nun ein System schalten und walten wie es will - und stürzt sich von einem Abgrund in den nächsten, alles auf dem Altar des Geldes und dem Gebot des Profits.

Das kann und wird nicht gutgehen - denn selbst nach marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten ist ein Monopol, wie eine Monokultur nachteilig und anfällig.
Harzer_Wolf
24.08.2011, 15.45 Uhr
So wie im Film
"Aufstand der Alten" stelle ich mir die Zukunft dieses Landes vor. Die Rentner werden in die letzten Plattenbauten gepfercht, wo wir dann mit unserer Grundsicherung die uns Mutti Merkel ( ach nein, da wird Sie auf keinen Fall mehr dran sein, sondern ihre üppige Pension in Südtirol geniessen ) großzügig schenkt unser Dasein fristen, bis uns der Tod erlöst.

@ Werner.. sie haben Recht, man muss was dagegen tun. Aber was? Und unter welcher Führung? Ich wäre dabei. Der DGB, die Linke würden sich anbieten. Aber was ist, wenn die Nato dann wie in Lybien mit Luftschlägen unterstützend diesmal auf Seite der Regierenden steht. Hier geht es nicht um Ölvorkommen. Die arbeitende Bevölkerung ist dem Staat egal. Die nichtarbeitenden Menschen sowieso.
geloescht.otto
24.08.2011, 16.38 Uhr
Die Meinung der Medien:
die "vitalen" Rentner würden nach erreichen der 65 Jahre immer mehr wegen des Spaßes an der Arbeit zu der selben gehen, halte ich für Hohn!

Ein Rentner, der arbeiten geht, muss dieses tun, um überleben zu können. Denn von diesem Almosen von Altersrente kann kein normaler Rentner leben und sterben nur wenn er vorher sparsam gelebt hat!!!

Es ist eine Schande in einem so reichem Land wie Deutschland!!!
Peppone
24.08.2011, 19.02 Uhr
Ja, sie wächst!
Die Altersarmut wird in Zukunft wachsen und genau darum gehts. Deshalb lass es mal gut sein @otto, deine Generation sitzt im Rettungsboot, auch wenn es auch heute bedauerliche Fälle gibt. Es gab sie auch früher.

Meine Oma hat als Witwe während und nach dem Krieg als Landarbeiterin allein zwei Kinder groß gezogen. Im real existierenden Sozialismus hat sie dafür Mindestrente bekommen. Das bedeutete übersichtliche 120(später in den achtzigern 150) Ost-Mark pro Monat.

Und jetzt komm mir hier keiner damit, dass man sich dafür fünf Wohnungen leisten konnte. Man brauchte davon nur eine. Ein Stück Butter kostete aber 2,50 und ein heute selbstverständlicher Fernsehapparat oder eine Waschmaschine kostete für diese Frau einige "Jahresgehälter"! Gejammert hat sie deshalb nie.

Es ist schon erstaunlich, wer sich hier auf einmal Gedanken um die Zukunft macht und vor der Misere vor Jahren gewarnt haben will! Auch die Reduzierung auf Thüringer Landespolitik lässt den Informierten über soviel Unwissenheit erstaunen, wenn nicht gar erschaudern. Als ob das demographische Rentenproblem ein thüringisches oder rein deutsches wäre.

Die Analyse von Herrn Schwarzberg trifft m.E. des Pudels Kern. Die ein oder andere Nuance sollte man nochmal betrachten, aber alles in allem ist das sehr treffend formuliert und gedacht.Hiesige Kommentarklassenkämpfer oder Leute mit Politikerphobie werden das Problem nicht lösen!
H.Buntfuß
24.08.2011, 19.53 Uhr
Unverständlich
Da gibt es Kommentarschreiber, die wollen uns weiß machen, das die einfachen Bürger schuld an den niedrigen Renten haben. In Heringen mögen die Uhren ja anders gehen, dort wird wohl jetzt sicher der neue Bürgermeister für HÖHERE Renten sorgen.

Es ist ja wohl auch die Pflicht der Politiker, dafür zu sorgen, dass es dem ganzen Volk gut geht und nicht nur Den Wirtschaftsbossen samt politischen Anhang. Es sind nun mal die korrumpierten Politiker die für den Rentenskandal verantwortlich sind.

Es zeugt von sehr großer Arroganz wenn man versucht die kleinen Leute für das Versagen der unfähigen Wirtschafts- und Politbosse verantwortlich zu machen. Es sind nun mal Politiker die die Gesetze erlassen, die dem Volk zum Wohle kommen sollten, aber die Gesetze werden so gestrickt, dass nur die oberer ZEHNTAUSEND davon profitieren, oder liege ich da falsch?

Wenn dem so ist klären Sie mich bitte auf, aber bitte ohne die allgemeinen Sprüche.
Herr Taft
25.08.2011, 09.41 Uhr
die Lösung 1
Herr Schwarzberg schneidet zwischen all der Polemik die Ursache für das Problem an und es ist einfach lösen: Mehr Kinder braucht das Land ! Liebe Politiker, schafft ein familienfreundliches Klima, Ganztagesschulen und Kindergärten.

Wenn das Umfeld stimmt, löst sich das demographische Problem von ganz allein und die Renten sind dank Generationenvertrag wieder sicher - und niemand müsste bis 70 arbeiten gehen.
Herr Taft
25.08.2011, 09.47 Uhr
Die Lösung 2
...schafft das Rentensystem ab. Jeder sorgt für sich selbst ! Da der Mensch ja von sich behauptet schlau und intelligent zu sein, so wird jedes menschliche Individuum die Notwendigkeit erkennen SELBST für seinen Ruhestand vorzusorgen.

Wenn ich meinen Rentenbeitrag monatlich selbst sparen könnte, wäre ich mit 60 Millionär! - naja jedenfalls könnte ich von dem Angesparten problemlos 20 Jahre leben...
Wir haben zuviel Staat in unserem Leben - jeder wird an's Händchen genommen und niemand muss mehr selber denken...
Harzer_Wolf
25.08.2011, 13.21 Uhr
Lösung 3
und Ja es wird etwas polemisch...

Wir reduzieren die unnötigen Ausgaben des Staates...

u.a.

Kriegseinsätze in versch. Regionen

Hilfen für Banker und Banken

Papstbesuche

Reduzierung der Abgeordneten des Bundestages auf 1/4 bei gleichzeitigem vollständigen Stop für die Bezüge bei dem Rest

Abbau von Bürokratie

Neugestaltung des Grundgesetzes


Ach da fällt mir eine Menge noch ein. Das Geld ist da. Nur nicht für die, die es benötigen. Übrigens Herr Nussbaum, in diesem Staat kann keiner mehr für die Rente vorsorgen. Entweder sind sie Beamter und kriegen sowieso ihre Pension oder sie sind normaler Arbeitnehmer. Und ich sage Ihnen mal voraus, das der Anteil der Menschen die 50 Jahre am Stück gearbeitet haben gen NULL tendiert.
Herr Taft
25.08.2011, 15.29 Uhr
@Harzer Wolf
schön - reduzieren wir sinnlose Staatsausgaben - besser noch wir fahren sie auf Null ! ...was hat der Rentner davon ? Glauben Sie Mutti Merkel nimmt das nun üppig vorhandene Geld um die Rentenkasse aufzupäppeln ? und selbst wenn sie das tut - löst das das Problem ? NEIN - tut es nicht ! Wir müssen dahin kommen, dass die Belastung der Arbeitenden durch Staat und Sozialsystem so niedrig wird, dass sie in der Lage sind für ihren Ruhestand und evt. Arbeitslosigkeit selbst vorzusorgen. Selbst vorsorgen heisst dabei, dass die Finanzindustrie - also Banken und Versicherungen - dann endlich in der Lage wären entsprechendes Zeugs zur Absicherung anzubieten, weil es dann einen Bedarf dafür gäbe. Ich bin der festen Überzeugung, dass ein Versicherer, Fondsmanager oder wer aus dieser Branche auch immer effizienter mit dem geld umgehen kann, als unsere Rentenkasse - der Verwaltungsaufwand somit sinkt. Weswegen letzten Endes MEHR für den Beitragszahler bleibt. Ich habe keine Ahnung, was alles aus der Rentenkasse bezahlt wird - es sind aber mit Sicherheit nicht nur Renten. DAS wäre dann anders.

Angenehmer Nebeneffekt: Hoppla, das schafft ja Arbeitsplätze, weil die Arbeitskosten plötzlich sinken, wird es für Unternehmen wieder interessant Leute einzustellen...

Dabei tut es nichts zur Sache was ich bin und womit ich meinen Lebensunterhalt verdiene - ich arbeite hart dafür und weine jedes Jahr, wenn der Auszug von der Rentenkasse kommt um mein erarbeites Geld.
Retupmoc
25.08.2011, 16.01 Uhr
Absetzen
Vielleicht sollte dann das Volk Mutti Merkel und Genossen absetzen, wie wir es vor 22 Jahren schon mal gemacht haben?
Kommentare sind zu diesem Artikel nicht mehr möglich.
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Anzeige symplr
Anzeige symplr