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Do, 16:13 Uhr
08.07.2010

Seniorenplan liegt aus

Der Entwurf des Seniorenplans als Bestandteil der Sozialplanung für den Landkreis Nordhausen liegt ab jetzt im Landratsamt aus. Was darin zu lesen sein wird, das hat die nnz vorab erfahren...


Betreut (Foto: J. Piper) Betreut (Foto: J. Piper)
Seniorin Waltraud Ehrhardt mit der Seniorenbegleiterin Karin Otte. Kennen gelernt haben sie sich über die Seniorenberatungsstelle des Landratsamtes

Derzeit diskutiert auch der Gesundheits- und Sozialausschuss des Kreistages den Seniorenplan. Der Fachbereich Jugend und Soziales hat den Seniorenplan unter Beteiligung der Seniorenvertretung der Stadt Nordhausen nach einem Beschluss des Kreistages entwickelt. Die städtische Seniorenvertretung hat u.a. Stellungnahmen beigesteuert und bei einer Befragung des Landratsamtes geholfen.

In dieser repräsentativen Befragung haben sich rund 1.500 Einwohner des Landkreises ab 50 bis über 75 Jahre zu ihren Vorstellungen vom Leben im Alter geäußert. Dieser Fragebogen war ein wichtiger Weg, um über Bedürfnisse den tatsächlichen Bedarf an Angeboten und Infrastruktur für die ältere Generation zu ermitteln. Weitere Möglichkeiten der Mitwirkung am Seniorenplan war beispielsweise eine Fachtagung, die der Landkreis Ende vergangenen Jahres veranstaltet hat.

Die Bedarfsermittlung und auch die Analyse der bestehenden Angebotsstruktur zeigten, dass es vielfältige Angebote gibt. Um Maßnahmen zielgerichtet einleiten zu können, legt der Seniorenplan daher für die einzelnen Planungsräume des Landkreises entsprechend des Handlungsbedarfs Prioritäten fest. In der Seniorenarbeit bzw. -hilfe ist die erste Priorität, alternative Wohnformen als Alternative und Ergänzung zu der hohen Dichte an stationären Alten- und Pflegeheime aufzubauen. Daneben sollte auch das Angebot speziell für Menschen mit Demenz ausgebaut werden.

Auf kommunalpolitischer Ebene sollten Seniorenvertretungen angeregt werden. Wichtig ist außerdem, Seniorentreffs zu erhalten bzw. zu erweitern und ehrenamtliche Tätigkeiten auszuweiten, wofür sich der Landkreis beispielsweise über die Thüringer Ehrenamtsstiftung einsetzen will. Beides ist wichtig, um die sozialen Netzwerke zu stärken und einer Isolation in den eigenen vier Wänden entgegenzuwirken. Auch die ambulante Betreuung und Pflege sollte gestärkt und gefördert werden, um so lange wie möglich ein Leben im gewohnten Umfeld zu ermöglichen. Erstmals liegt mit dem Plan ein seniorenpolitisches Konzept vor, das Angebote für Hilfe zur Pflege, kommunale Altenhilfe, Daseinsfürsorge, bürgerschaftliches Engagement, Gesundheitsdienst usw. zusammenführt.

„Mit dem Seniorenplan ist es dem Landkreis Nordhausen als einer der wenigen Kommunen in Thüringen gelungen, eine Basis von Bedarfsaussagen zur Gestaltung einer zukunftsorientierten kommunalen Seniorenpolitik zu etablieren“, betont Christine Wagner, Leiterin des Fachbereichs Jugend und Soziales. „Damit hat der Landkreis die Möglichkeit, angemessen auf den demographischen Wandel und dessen Folgen reagieren zu können bzw. die Interessen und Bedürfnisse der älteren Generation perspektivisch zu berücksichtigen.

Unter anderen der stetige Anstieg von Leistungen der Sozialhilfe nach dem Zwölften Sozialgesetzbuch – sei es im Bereich der Hilfe zur Pflege, Altenhilfe oder der Grundsicherung im Alter – veranlasst die Kommunen als örtliche Sozialhilfeträger dazu, in ihrem Rahmen Modelle für eine zukunftsorientierte Seniorenpolitik zu entwickeln“, so Christine Wagner. Der Seniorenplan ist angelegt als Handlungs- und Entscheidungsempfehlung beispielsweise für die zuständige Verwaltung auf Landkreisebene, für Kommunen, Vereine und Verbände im Seniorenbereich sowie für Einwohner und Initiativträger.

Wenn der Gesundheits- und Sozialausschuss dem Entwurf abschließend beraten hat, wird der Kreistag über das Papier beschließen. Da der Seniorenplan ein recht umfangreiches Werk ist und für Senioren schwer handhabbar ist, wird der Fachbereich Jugend und Soziales als Ergänzung einen Seniorenwegweiser herausgeben, der einen praktischeren Umgang vor allem für die ältere Generation ermöglicht.

Landratsamt Nordhausen, Behringstraße 3, Zimmer 104 Auf der Internetseite www.landratsamt-nordhausen.de kann der Seniorenplan als PDF-Datei heruntergeladen werden
Autor: nnz

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