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Do, 19:53 Uhr
23.01.2003

Kuntz-Gedenkstein ins Museum

Nordhausen (nnz). Wohin mit dem Albert-Kuntz-Gedenkstein? Die nnz hatte berichtet, dass der Stein nicht mehr „tauglich für die Öffentlichkeit“ sei. Jetzt hatte sich der Ältestenrat des Stadtrates damit befasst und hat entschieden.


Der Ältestenrat des Stadtrates Nordhausen ­ bestehend aus den vier Fraktionsvorsitzenden von CDU, SPD, PDS und „Demokratischer Mitte“ und der Oberbürgermeisterin - sowie die Mitglieder des Ausschusses für Kultur, Soziales und Bildung haben sich dafür ausgesprochen, auf dem Bahnhofplatz eine Informationstafel aufzustellen, die darauf verweist, dass an dieser Stelle der Standort eines Gedenksteins für den getöteten KZ-Häftling Albert Kuntz war.

Vor seiner Verwendung zum Kuntz-Gedenken war er ein Gedenkstein für eine Nazi-Größe“, erklärte Dr. Klose. Das habe sich bei Reinigungsarbeiten am Stein gezeigt, nach dessen Demontage im Zuge der Neugestaltung des Bahnhofsplatzes im Jahr 2000. Damit sich der Stein nicht zu einem „Wallfahrtsort“ für extreme Rechte entwickle, plädiere sie dafür, diesen Stein nicht an der alten Stelle wieder aufzustellen.

Nach Dr. Cornelia Klose hatte der Stein ursprünglich noch eine weitere Verwendung: „Der Albert-Kuntz-Gedenkstein war vor der Verwendung durch die Nationalsozialisten Teil des Leo-Schlageter-Dekmals, das 1933 errichtet wurde. Ein weiterer Teil des früheren Schlageter-Denkmals ist der heutige Friedensstein in Salza.“

Der Gedenkstein für Albert-Kuntz soll nun entweder einem zeithistorischen Museum zur Verfügung gestellt oder in der geplanten Stadthistorischen Sammlung in der „Flohburg“ gezeigt werden. Damit trage man der Bedeutung des Steines Rechnung, der mit seiner Aufstellung 1946 der erste in der Stadt gewesen sei, der an die Opfer des nationalsozialistischen Konzentrationslagers Mittelbau-Dora erinnere und damit das quasi erste offizielle Bekenntnis der Stadt zu den Untaten im KZ sei, sagte Dr. Klose bei der jüngsten Sitzung des Kultur-Ausschusses.

Mit der Aufstellung des Steines in einem Museum bestehe die Möglichkeit, intensiver über die Geschichte dieses Gedenksteins zu informieren. Diese Vorgehensweise sei keine „Bilderstürmerei“, sondern sei ein Schritt, bewusster mit dem Stein umzugehen, sagte die Amtsleiterin.
Autor: nnz

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