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Mo, 12:06 Uhr
12.10.2009

Schlichten statt schlagen

Die Gewalt an deutschen Schulen nimmt stetig zu. Es wird gepöbelt, gemobbt, gestritten und leider auch oft zugeschlagen. Daher ist es wichtig dieser ernst zunehmenden Tendenz nachhaltig entgegenzuwirken. Die nnz stellt einen Versuch vor...

Ausgebildet (Foto: Horizont) Ausgebildet (Foto: Horizont)

Die Jugend- und Bildungsreferentin der Nordhäuser Stadtverwaltung, Stefanie Knoche, initiierte aus diesem Grund in Kooperation mit dem HORIZONT e.V. eine Streitschlichter-Ausbildung. Vom 5. bis 9. Oktober wurden in der HinterHofWerkStadt des Sozial-Integrativen-Zentrums beim HORIZONT sieben Schüler und eine Lehrerin der Regelschule Ost in Nordhausen zum Streitschlichter bzw. Co-Streitschlichter ausgebildet.

Ausgangspunkt war der Ansatz zur gewaltfreien Schule mit dem Ziel der Bearbeitung von Schülerkonflikten in der Grund- und Regelschule Ost. Die Ausbildung wird von der Stadtverwaltung Nordhausen und dem Kultusministerium finanziell gestützt.

Im fünftägigen Workshop erlangten die Schüler unter Anleitung des Sozialpädagogen und Mediators Thomas Rzepus wesentliches Hintergrundwissen zu den unterschiedlichen Konfliktarten und ihren Verläufen. Die ausgebildeten Schüler sollen ihr Schulklima positiv beeinflussen, indem sie die erlernten Konfliktlösungsstrategien anwenden und eine gewaltfreie Konfliktlösung unter den Mitschülern ermöglichen.

„Die Streitschlichter sollen sowohl ihre eigenen Konflikte eigenverantwortlich und kreativ lösen, als auch Verantwortung für die gesamte Klasse, die Schule sowie ihre Umgebung übernehmen.“ betont Thomas Rzepus.

Immer mehr Schulen in Deutschland erkennen die Streitschlichtung als einen Weg, etwas gegen die Gewalt in den Klassenräumen und auf den Schulhöfen zu unternehmen. Sie funktioniert nach den Prinzipien der Mediation, d.h. mithilfe eines professionellen Vermittlers (Streitschlichters) wird während eines klar festgelegten Gesprächsablaufs solange über das vorliegende Problem gesprochen, bis beide Seiten eine eivernehmliche Lösung gefunden haben. Hierbei wird eine Situation angestrebt, die beide Parteien als „Gewinner“ verlassen.
Als nächster Schritt wird an der Grund- und Regelschule Ost eine Streitschlichterstelle eingerichtet. Hier werden die „frisch“ ausgebildeten Streitschlichter und Co-Streitschlichter künftig bei kleineren und größeren Streitereien ihrer Mitschüler vermitteln.

Dieses Verfahren hat positive Auswirkungen auf den Unterricht. Konflikte, die zuvor mit in die Schulstunde gebracht wurden und den Ablauf störten, können nun in der Streitschlichterstelle bearbeitet, entschärft und gelöst werden.

Die Workshopteilnehmer können das Erlernte nicht nur für andere anwenden, denn die Streitschlichter-Ausbildung bringt auch einen großen Teil an Selbsterfahrung mit sich. Die angeeigneten Lösungs- und Bewältigungsstrategien sind wertvolle Schlüsselqualifikationen, die den jungen Menschen zukünftig sowohl im Berufs- als auch im Privatleben nützlich sein werden.

Interessenten, die mehr über die Chancen und Möglichkeiten von Mediation und Streitschlichtung erfahren wollen, können unter (03631) 468405 mit Thomas Rzepus Kontakt aufnehmen.
Autor: nnz

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