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Mo, 16:09 Uhr
07.09.2009

„Ein Grabstein für Machotzke?“

Das können sich am 17. September im Tabakspeicher die Nordhäuser im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Kunst, Gott und die Welt“ fragen, zu der ein Künstler nach Nordhausen zurückkehrt, bein dessen Namen immer noch einige Theaterbesucher mit der Zunge schnalzen werden: Rudolf Trommer.

„Mutter verletzt im Krankenhaus, Vater gehängt, Oma.“ Dieses knappe Telegramm mit dem dramatischen Inhalt wurde Rudolf Trommer, dem 19-jährigen Fallschirmjäger der NVA aus Gera vor 42 Jahren ausgehändigt. Nachdem der heute 61-Jährige sein Erstlingswerk „Ein Grabstein für Machotzke“ in diesem Jahr sehr erfolgreich auf der Leipziger Buchmesse vorgestellt hat, liest er daraus am Donnerstag, 17. September 2009, um 19:30 Uhr im Museum Tabakspeicher. Jugendkunstschule Nordhausen und das Kulturamt der Stadt Nordhausen laden zu dieser Lesung ein.

Der Titel wirft Fragen auf, ob der negative Held Machotzke, Trommers Vater, einen Grabstein verdient, ob man ihm verzeihen, ihn verstehen oder gar rehabilitieren kann, so Trommer über seinen Erzeuger, mit dem er nicht mehr sprach und den er bis zu dessen Freitod hasste. Ein Mann, der am Rande der Legalität dahinschlingerte, ein Fast-Analphabet. Ein Hasardeur, der Unglück über die Familie brachte und seine Frau fast tötete.

Der Autor und Schauspieler Rudolf Trommer, der an der Leipziger Theaterhochschule „Hans Otto“ studierte, in Nordhausen, Leipzig, Berlin und Gera engagiert war, blickt mit diesem Buch auf die Lebensgeschichte seines Vaters zurück.

Ein anerkannter Journalist schreibt dazu: „Bei vielen Büchern frage ich mich immer, warum habe ich mir die Mühe gemacht, diese Schwarte bis zum Ende zu lesen. Das ist bei Machotzke nicht der Fall. Im Gegenteil, ich hätte noch viel mehr davon verdaut. Mit anderen Worten, setz dich an deinen Schreibtisch und schreibe weiter!“ Eine Leserin notiert: „Ich finde es bewundernswert, dass Sie den Mut gefunden haben, Ihre Erfahrungen nieder zu schreiben. Einerseits bin ich erschüttert, aber auf der anderen Seite auch froh darüber, dass ein Mensch nach vielen schrecklichen Erlebnissen so liebenswürdig, humorvoll und geistreich werden kann.“

Die beiden bekannten Nordhäuser Schauspielerinnen Uta Haase und Sigrid Herforth sind derart beeindruckt von der Geschichte, dass sie dem Autor spontan anboten, gemeinsam aus diesem Roman, der eine Kette von gescheiterten Unternehmungen des Edwin Machotzke, die nur von wenigen Lichtpunkten durchsetzt waren, zu lesen.

Freuen Sie sich auf einen spannenden und beeindruckenden Abend mit diesen Bühnenkünstlern! Für das leibliche Wohl ist gesorgt. Der Eintritt ist frei.
Autor: nnz

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