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Do, 12:30 Uhr
03.09.2009

Wette gewonnen

„Mit sofortiger Wirkung trete ich als Ministerpräsident des Freistaats Thüringen und als Landesvorsitzender der CDU Thüringen zurück. Dieter Althaus. 3. September 2009“. Mit dieser Mitteilung aus der Staatskanzlei hat die nnz ihre gestrigen Wette gewonnen...


Still und leise geht sie damit zu Ende – die Politkarriere eines Eichsfelders, der einst auszog, um diesen Freistaat nach seinem Bilde zu schaffen. Still und leise und geräuschlos – ohne große Worte. Das ist immer so bei Politikern, die noch Tage zuvor tönen: wählt mich, wählt mich, wählt mich!

Der Druck ist dermaßen groß geworden auf Althaus, dass er seinen Rücktritt bereits einen Tag (also heute) zuvor angekündigt hatte, als es das persönliche Drehbuch des Eichsfelders vorsah.

Hier soll jetzt keine Bilanz gezogen werden über einen Mann, der einst der Mächtigste in diesem Bundesland war. Hinterher dessen Schwächen aufzuzählen, seine Fehler zu analysieren, das sollen andere tun. Es sollten vor allem jene tun, die bereits zur Amtszeit des Dieter Althaus öffentlich den Mut dazu hatten und dem christdemokratischen Parteilager angehörten. Derer wird es nicht viele geben.

Viele Freunde muss der Mann aus dem Eichsfeld zum Schluss nicht mehr gehabt haben. Noch in der gestrigen Fraktionssitzung kein Wort, keine Andeutung. Zu groß das Misstrauen zum eigenen Personal. Jetzt aber wird sich das Karussell der Personalien schneller drehen.

Doch auch jetzt gilt: Wer zuerst aus der Stellung kommt, der hat meist verloren. Vielleicht aber auch rufen die CDU-Verantwortlichen erst einmal den Herrn Matschie an. Es könnte ja sein, dass zum Beispiel Christine Lieberknecht oder Birgit Diezel nicht genehm sind.

Für eine Partei, die als Dritter am Sonntag durch das Rennen ging, ist das schon eine Fülle an Macht. Die CDU in Thüringen hätte sich das vor einer Woche nicht träumen lassen.
Peter-Stefan Greiner
Autor: nnz/kn

Kommentare
MCKenzie
03.09.2009, 13.20 Uhr
Glückspiele
Nicht das Glück, sondern der Wähler hatte die Macht, das unser Dieter Althaus nun in Pension gehen musste. Die Diäten und Abfindungen werden ihm das versüssen. Das ist genau der Schritt, den er schon nach dem 1. Januar dieses Jahres hätte gehen sollen und müssen.

Und was die Koalitionen betrifft... wer 13 % verliert, kann keine Ansprüche stellen. Das Stimmvolk hat nun gesehen was geht. Vielleicht muss Frau Merkel in 4 Wochen auch gehen? Man hat es in der Hand!
wacker05
03.09.2009, 18.54 Uhr
Rücktritt Althaus
Dieser Rücktritt überrascht letztendlich niemanden, er kommt nur halt zu spät. Ich mache keinen Hehl daraus, das ich kein Freund er CDU bin, aber ein Bernhard Vogel hatte schon ein Charisma. Nur sein „Ziehsohn“ Althaus nicht. Der blieb der blasseste Ministerpräsident aller Bundesländer. Keine Ausstrahlung, keine einprägsame Rhetorik.

Sicherlich ist in Thüringen auch viel vollbracht worden, aber das wäre auch unter jeder anderen Partei gelungen. Denn eigentlich bestimmt die Wirtschaft das Vorankommen und nicht eine Person oder eine Partei.

Letztendlich hat ihm das geschadet, womit er eigentlich punkten wollte: Seine Interviews in einer sonntäglichen Boulevardpresse. Sein scheinheiliges „Ich bete für das Opfer..“

Leute, wenn mir das passieren würde, wenn ich, auch unschuldig, am Tod eines anderen Menschen verantwortlich wäre, ich könnte doch nicht einfach zur Tagesordnung übergehen.

Aber das hat sich nun erledigt. Die Wähler haben das erkannt. Nun kommt aber das andere Dilemma – Frau Lieberknecht? Frau Diezel? Oh je, „Gott bewahre uns davor.“

Frau Lieberknecht ist die rhetorisch schwächste Person in der gesamten CDU-Riege. Wie will die „uns“ die Politik rüberbringen. Zumal sie in der Nachwendezeit als Kultusministerin viele fragwürdige Entscheidungen getroffen hatte. Sie wird in der Öffentlichkeit nicht ernst genommen.
Und Frau Dietzel? Wer ist Frau Dietzel? Ach ja, sie legt immer ihr Veto ein, wenn es u.a. um die Kosten der Sicherheit (z.B. Polizei) geht.

Es wird interessant, wer mit wem und warum geht. Und dann gibt es ja noch die Bundestagswahlen…..
Stewart
03.09.2009, 23.08 Uhr
Wer weiß!
Wer weiß, vielleicht kommt der neue MP ja auch aus der Nähe.
denk-mal
04.09.2009, 07.21 Uhr
man darf gespannt sein !
der rücktritt vom herrn althaus, betrachtet wohl kaum einer als wirklich tragisch, glücklicher für sein eigenes ansehen wäre die entscheidung unmittelbar nach seinem tragischen unfall gewesen. politiker wissen nur sehr selten wann der platz auf der bühne von ihnen nicht mehr bestzt werden sollte.

einem bundeskanzler kohl hätte ebenfalls auf dem höhepunkt seines erfolges sagen müssen ich danke ab, ähnlich wie genscher und die erinnerung wäre mit mehr persönlicher würde verbunden.

der rücktritt vom herrn althaus bringt das personalkarusell nicht nur in der cdu in schwung. wenn so ein mann sicherlich mit wenig aura und noch weniger ecken und kanten aber mit sehr viel macht und einfluss geht bringt das veränderungen nicht nur in erfurt.

eine geänderte neu verteilte macht sorgt auch für änderungen bis in die landkreise städte und gemeinden. man darf gespannt sein, ob herr matschi nun mit der cdu zusammen geht oder mit den linken.

wird es eine "große koalition" (sie kann man ja nur noch aus gewohnheit noch so nennen, denn die linken sind ja mehr, als fraktion jedenfalls die größeren) kann man davon ausgehen, dass sich nicht wirklich etwas ändert. das große geschrei nach ach so bemerkenswerten veränderung wird
dann von der spd deutlich leiser und man geht wie immer, wenn die macht neu organisiert ist zur tagesordnung über, getreu nach dem altbewährten motto, gegenseitig weh getan wird sich nur im wahlkampf.

mit rot - rot - grün, würde zumindest einige ins rollen kommen, ob das allerdings wirklich besser wäre? es ist eigentlich nicht wichtig darüber nachzudenken, denn ich biete die wette an es wird schwarz - rot.

und es bleibt alles so, wie es war, denn: wenn wahlen etwas ändern würden hätte man sie verboten, so war jedenfalls rosa luxenburg der meinung.
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