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Mi, 14:23 Uhr
23.07.2008

Ende für „Glück-Auf-Schranke“ in Sicht

Es gab schon Menschen, selbst im Nordhäuser Rathaus, die nicht mehr an den Bau der Unterführung in der Freiherr-vom-Stein-Straße geglaubt hatten. Zu viele Verfahrensfehler, Widersprüche, Neuausschreibungen. Doch jetzt soll alles ein Ende und einen Anfang haben....

Stau adé (Foto: nnz) Stau adé (Foto: nnz)

Mit der Bauanlaufberatung fällt am kommenden Montag der Startschuss für den Bau der Gleisunterführung in der Freiherr-vom-Stein-Straße in Nordhausen. Das kündigte jetzt Nordhausens Oberbürgermeisterin Barbara Rinke (SPD) an. Der unterlegene Bieter im Ausschreibungsverfahren (Strabag) hat jetzt seinen Nachprüfungsantrag für das Verfahren zurückgezogen.

Der Verkehr soll Anfang 2010 durch die Unterführung fließen. „Ich freue mich, dass es jetzt einen schnellen Beginn geben kann. Mit der Umsetzung wird sich die Verkehrsbelastung an dieser Straße deutlich reduzieren und die leidigen jahrzehntelangen Staus endlich ein Ende haben. Das wird die Attraktivität unserer Stadt an einer der zentralen Einfahrten deutlich erhöhen“, sagte die Oberbürgermeisterin.

„Darüber hinaus ist die Unterführung die logische Konsequenz aus der Anbindung der Stadt an das bundesweite Verkehrsnetz durch die A 38: Die Freiherr-vom-Stein-Straße war stets das Nadelöhr, durch das sich dieser überregionale Verkehr quälen musste, wenn er in die Stadt hinein, bzw. durch sie hindurch wollte. Eine weiter Bedeutung wird die Unterführung bekommen mit dem Bau der Nordhäuser Westumfahrung sowie dem von uns lange geforderten Ausbau der B 243.“

Das Gesamtvorhaben kostet zehn Millionen Euro. Durch Fördermittel von Bund und Land und durch Kostenteilung mit den Gleisnutzern verringert sich der städtische Anteil auf 1,8 Millionen Euro. Die Unterführung wird 470 Meter lang sein. Sie beginnt am Reifenhandel und endet an der Kreuzung mit der Motorenstraße.

Das Bauwerk an einer der verkehrsträchtigsten Straßen der Stadt mit mehr als 15.000 Fahrzeugen täglich wird die Gleise von Deutscher Bahn, Harzquerbahn und Anschlussbahn unterqueren. Mit der Unterquerung wird verhindert, dass die Fahrzeuge künftig dreißig Minuten pro Stunde vor der geschlossenen Schranke hätten stehen müssen. Dies wäre der Fall gewesen, weil die Deutsche Bahn die Schrankenschließung von Handbetrieb auf Automatik umgestellt hätte. Wegen der ohnehin langen Schließzeiten hat die Anlagen seit DDR-Zeiten den Namen „Glück-Auf-Schranke.“

„In der ersten Etappe des Vorhabens werden die Umleitungsstrecken hergerichtet, die durch die baubedingte Sperrung der Freiherr-vom-Stein-Straße notwendig sind. So wird er Verkehr aus der Stadt in Richtung Westen über die Hesseröder Straße und die Straße An der Salza und abgeführt bzw. über die Oskar-Cohn-Straße und Zeppelinbrücke. In die Stadt hinein müssen die Fahrzeuge künftig über die Motorenstraße und Hüpedenweg bzw. über die Route Darrweg-Zeppelinbrücke-Bruno-Kuntze-Straße. Mit der Einrichtung der Umleitungsstrecke wird die Straße An der Salza zur Einbahnstraße erklärt. Die Bewohner des parallel zur Baustelle verlaufenden Wohngebiets an der Paul-Ernst werden ihre Häuser vorläufig über eine Umleitungsstrecke parallel zu den Gleisen der Harzer Schmalspurbahnen erreichen“, sagte Angela Breuer, die Projektverantwortliche im städtischen Bauamt.

Nach dem Herrichten der Umleitungsstrecke beginnen dann die ersten unterirdischen Arbeiten – „sämtliche Kabel und Leitungen müssen verlegt werden – bis in einer Tiefe von 12 Metern, denn so tief wird der Trog der Unterführung in die Erde gesetzt. Anschließend beginnen die eigentlichen Arbeiten an der Unterführung. Diese wird eine Höhe von 4,50 Meter haben und einen kombinierten Rad- und Gehweg. Am Ende der gesamten Bauarbeiten wird an der Kreuzung mit der Motorenstraße ein Kreisel gebaut“.

Die Herausforderung bei diesem Bauwerk sei mehrfach gegeben: „Zum einen die Koordination mit den drei Schienenwegs-Nutzern und die Aufrechterhaltung des Verkehrs, zum zweiten die tiefen Erdarbeiten von mehr als 10 Metern im Zusammenhang mit einem schwierigen- weil kiesigen – Baugrund. Hinzu kommt, dass für sämtliche Grundstücke entlang der Baustelle die Erreichbarkeit stets gegeben sein muss“.
Autor: nnz

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