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Mo, 17:51 Uhr
07.04.2025
Windkraft im Südharz

Der Wald darf kein Gewerbegebiet werden

Das Thema der geplanten Windkrafträder auf Kalamitätsfläche in der Gemeinde Harztor umtreibt derzeit viele Menschen im Südharz. Die CDU sähe es lieber, man würde die Fläche nur aufforsten...


Laut der CDU-Landtagsabgeordneten Carolin Gerbothe und dem Fraktionsvorsitzenden der CDU-Kreistagsfraktion, René Fullmann, ist es für nachfolgende Generationen wichtig, die zerstörten Flächen zukunftsfähig aufzuforsten und damit nachhaltige Strukturen zu schaffen…

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Waldflächen dürfen nicht der Transformation des Energiesystems zum Opfer fallen. Das gilt gleichermaßen für gesunde Wälder wie für geschädigte Waldgebiete. Der Ausbau erneuerbarer Energien darf nicht wichtiger als der Schutz unserer Natur sein.

„Meiner Ansicht nach darf Wald nicht zum „Gewerbegebiet“ umgewandelt werden. Naturschutz und Klimaschutz dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Wald muss über Generationen gedacht werden und nicht dem schnellen Geld dienen. Unsere Vorfahren haben Wälder regelmäßig wieder aufgeforstet, mit dem Wissen darum, dass sie dies für nachfolgende Generationen tun. Den Wald zu erhalten und zu mehren, ist für mich eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe“, so Carolin Gerbothe.

Der aktuelle Regionalplan für Nordthüringen trat im Oktober 2012 in Kraft. Derzeit wird dieser für das Landesentwicklungsprogramm 2025 in Thüringen fortgeschrieben. Der Plan legt im Interesse aller Player vor Ort die räumliche und strukturelle Entwicklung unserer Heimat fest. Im Teilplan „Windenergie“ werden für den Landkreis Nordhausen Windvorranggebiete ausgewiesen, diese gilt es optimal auszunutzen. Aus Sicht des Fraktionsvorsitzenden ist und bleibt dabei für uns und unsere Natur der Wald absolute Tabuzone. Für geplante Repowering-Maßnahmen beispielsweise im Windpark Nentzelsrode stehen wir positiv gegenüber, dennoch gilt immer der Grundsatz zunächst die betroffenen Menschen vor Ort zu hören.

Laut Gerbothe sollte sich die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien vielmehr konsequent an den realistischen Thüringer Energiebedarfen orientieren. Ein technologieoffener Energiemix und eine verbrauchsorientierte Herstellung spielen hierbei eine wesentliche Rolle. Ein Großteil der benötigten Fläche steht dafür, auch ohne den Wald, in Thüringen bereits jetzt zur Verfügung. Die Planungsregion Nordthüringen hat hierfür bereits einen überdurchschnittlichen Beitrag geleistet.

Auch haben beide Politiker die derzeitige Gesetzeslage im Blick. Werden die Erzeugungsziele nicht erreicht, besteht die Gefahr von Wildwuchs. Hier richten sie ihren Appell an die künftige Bundesregierung und an die amtierende Regierung im Land Thüringen die Privilegierung für Windkraftanlagen im Baugesetzbuch bzw. in der Landesbauordnung kritisch zu prüfen und die Entscheidungshoheit zurück in die Hoheit der Menschen vor Ort zu legen.

Sorge bereitet Fullmann zu dem auch die Nordhäuser Talsperre, als älteste Trinkwassertalsperre in Thüringen. Sie staut das Wasser des Krebsbachs und dient unter anderen zur Trinkwasserversorgung für die umliegende Region. Windräder verlieren erwiesenermaßen Farbpartikel aus ihren Korrosionsschutzbeschichtungen. Die Frage, ob die Partikelemissionen negative Effekte auf die Umwelt haben, lässt sich mit bisherigen Studien noch nicht beantworten.

Dennoch bestätigt die zuletzt vorgelegte Studie der TU Braunschweig, dass dringender Forschungsbedarf besteht, um abzuklären, ob und in welchem Umfang die Partikel zu Verunreinigungen des unmittelbaren Ökosystems führen können. Es ist aber vorher auszuschließen, dass wir künftig mit verunreinigtem Trinkwasser kämpfen müssen. Den Rucksack können und werden wir unseren zukünftigen Generationen nicht vorsätzlich aufsetzen, so Fullmann abschließend.
Autor: red

Kommentare
Kobold2
07.04.2025, 18.07 Uhr
Wieviel Hektar
Wald ist denn bisher durch Tagebaue verlogenn gegangen. Etwas mehr Objektivität und Gesamtbetrachtung wäre bei der Beurteilung angebracht.
Marino50
07.04.2025, 18.51 Uhr
Gewerbegebiet im Wald
Gerade deshalb, Kobold, sollte nicht noch mehr verunstaltet werden. Nur bei Windrädern durch Beton und Straßen, die dafür auch nötig sind. Der Strom kann ja nicht in Säcke abgefüllt werden.
Es sind auch in den Kohlegebieten Tagebaue schön hergerichtet worden. Sicher wird es auch bei NSW einmal anders aussehen in Zukunft.
P.Burkhardt
07.04.2025, 19.29 Uhr
Es gibt in Deutschland...
...für alles und jedes Genehmigungsverfahren, die verschiedene Stadien durchlaufen. Wenn es stichhaltige Argumente gibt - also solche, die eine rechtliche Grundlage haben, kann ein solches Vorhaben gestoppt werden.

Dieses liegt auch im Interesse der künftigen Betreiber der WKA, die mit einer erfolgreichen (also rechtlich begründeter) Klage NACH Inbetriebnahme der Anlagen wesentlich mehr Probleme hätten.

Also, wer tatsächlich Argumente gegen den Windpark hat, sollte die schnellstmöglich vortragen - ein fußaufstampfendes "Ich will aber nicht !" reicht (wie überall) nicht aus !

Ich meine... tatsächlich gibt es keine begründeten Argumente, die gegen einen Windpark an dieser Stelle sprächen...
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