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Sa, 10:16 Uhr
18.11.2023
Gewählt

Jörg Prophet auf gutem Listenplatz der AfD

Es war schon ein Paukenschlag gestern Abend im beschaulichen Pfiffelbach. Dort hält die AfD des Freistaates ihren Listenparteitag ab. Und auf Platz 6 der Liste wurde der Nordhäuser Jörg Prophet gewählt. Wir haben mit ihm gesprochen…

Prophet bei seiner Bewerbungsrede (Foto: privat) Prophet bei seiner Bewerbungsrede (Foto: privat)
nnz: Herr Prophet, warum haben Sie für einen Listenplatz kandidiert?

J. Prophet: Ich will mich nach der OB-Wahl in Nordhausen nicht aus dem Politik-Geschäft zurückziehen. Mit meinen Erfahrungen in der Wirtschaft als mittelständischer Unternehmer wollte ich mich auch weiterhin in die politische Arbeit einbringen. Und scheinbar habe ich auf unserem Parteitag die Delegierten mit meinen Argumenten überzeugen können.

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nnz: Und die wären…

J. Prophet: Die Politik muss auf allen Ebenen, vor allem aber auf Landesebene für den Garant des wirtschaftlichen Status Quo, den Mittelstand, ein verlässlicher Partner sein. Nicht die globalen Konzerne müssen im Fokus der Förderung und Unterstützung stehen, sondern die vielen kleinen und größeren Unternehmen, die es in unserem Freistaat schon gibt. Und wenn das funktioniert, dann werden sich auch neue Unternehmen gründen oder bestehende auf die Reise nach Thüringen machen. Ich denke dabei aber auch an die Arbeitnehmerseite. Unsere Wirtschaftspolitik muss eben auch darauf ausgerichtet werden, dass am Monatsende mehr Netto vom Brutto übrig bleibt.

nnz: Nach der verlorenen OB-Wahl läuft immer noch das Verfahren der Wahlanfechtung. Werden Sie, sollte die Wahl für ungültig erklärt werden, noch einmal kandidieren?

J. Prophet: Ich als Person und politischer Mensch mit einer Familie, mit Kindern und Enkeln kann mich in der aktuellen Situation nicht sicher fühlen. Die Aufforderung, mich zu töten, die an eine Straßenbahn in Nordhausen geschmiert wurde oder das Beschießen unseres Wohnhauses - all das will und kann ich gegenüber meiner Familie nicht verantworten. Ich werde seit der Wahl vom Staatsschutz betreut, doch ich habe das Gefühl, dass nicht ich, sondern ausschließlich der Staat beschützt werden soll.

nnz: Herr Prophet, werden Sie zur Landtagswahl auch für ein Direktmandat antreten?

J. Prophet: Selbstverständlich, denn ich will unbedingt ein direktes Votum von dem einzigen Souverän, den es in der Demokratie gibt, dem Wähler. Die Kandidatur für den Listenplatz 6 sehe ich in erster Linie auch als einen Ausdruck der Dankbarkeit an unseren Kreisverband, der in den zurückliegenden Jahren eine unglaubliche Arbeit geleistet hat und seine Position im Landesverband mehr als gefestigt hat. Und das war ein hartes Stück Arbeit.

nnz: Das bedeutet, Sie kandidieren nicht für den Wahlkreis der Stadt Nordhausen?

J. Prophet: Korrekt, ich werde die Direktkandidatur für den Landkreis anstreben.

nnz: Warum das?

J. Prophet: Das hat zum einen mit der Anerkennung der Arbeit unserer Mitglieder in den kleinen Städten und Gemeinden zu tun. Ich will zum anderen nicht verhehlen, dass ich von vielen Akteuren der kommunalen Politik in der Rolandstadt, zu denen ich ein partnerschaftliches Verhältnis gepflegt hatte, maßlos enttäuscht bin. Da ist es schwer, nach den vielen Verletzungen und Anfeindungen, die mit Wahlkampf nichts mehr zu tun hatten, das verloren gegangene Vertrauensverhältnis neu aufzubauen.

nnz: Vielen Dank für das Interview, das Peter-Stefan Greiner führte.

Update 16 Uhr: Kerstin Düben wurde von den Delegierten auf Platz 30 gewählt, René Strube auf Platz 43 der Landesliste zur Landtagswahl im kommenden Jahr.
Autor: psg

Kommentare
Undine
18.11.2023, 10.29 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert – Mag ja alles sein, aber nö.
Audio
18.11.2023, 12.14 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert – »manipulierbaren Schwachmate«? Lassen wir mal.
Mitternacht
18.11.2023, 13.01 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert – Sie haben Recht.
roni
18.11.2023, 13.01 Uhr
Respekt
Herr Prophet, dieses Land braucht mehr Politiker Ihres Formates ! Alles Gute und lassen Sie sich nicht einschüchtern !
Thüringer90
18.11.2023, 14.51 Uhr
Kandidatur für den Landkreis ist feige
Schade Herr Prophet. Aber die letzte Antwort zeigt Ihren Charakter. Noch einmal bei den Wahlberechtigten anzutreten, wo sie schon einmal verloren haben, das wäre fair gewesen. Die AfD-Mitglieder der kleinen Städte vorzuschieben: wo sitzt denn die AfD im Stadtrat oder in kleinen Gemeinden? Nirgendwo. Das ist Augenwischerei. Sie sind feige, indem sie nicht noch einmal in der Stadt Nordhausen kandidieren. Dazu sieht ein Neustart mit einem abgehalfterten Mann Ü60 doch wirklich anders aus. Ich glaube, dieser Typ hat eine „feuchte Bude“ und hält es zu Hause nicht aus…
roni
18.11.2023, 15.09 Uhr
@Thüringer
Schade wieder nix kapiert . Ein Kommentar unterster Schublade, vielleicht das Interview nochmal lesen, könnte helfen!
Audio
18.11.2023, 17.00 Uhr
Ich freue mich, dass Herr Prophet nach dem zweifelhaften Ergebnis bei der OB-Wahl
den Mut hat, sich nochmal zur Wahl zu stellen. Darin sehe ich als Grund keinen materiellen oder ideellen Vorteil, sondern Verantwortungsbewusstsein für seine Bürger und seine Region, die ja auch gleichzeitig seine Heimat ist. Durch seine Fachkompetenz und sein Durchsetzungsvermögen als Unternehmer wäre er vor allem eine große Hilfe für den Mittelstand, dem es ja dank der Zerstörungspolitik der "Ampel" in Deutschland immer schlechter geht. Obwohl es sicher viele Anti-AfD-Politiker und -Wähler geben wird, die versuchen werden, ihm "Knüppel zwischen die Beine" zu werfen, möchte ich Jörg Prophet ermutigen, die Wahl unbedingt anzutreten !
mich
18.11.2023, 17.16 Uhr
Herrn Prophet
kann ich mit all seinen Argumenten gut verstehen, nicht noch einmal anzutreten falls es noch einmal Wahlen geben sollte.
So ist ein Mensch, der unserer Stadt sicher gut getan hätte mit seinem Wissen, verloren gegangen.
Er ist mehr auf die Bürger ausgerichtet, als alle anderen es je waren hier. Dass er als einzigen Souverän, den Bürger nennt dem er verpflichtet ist, ehrt ihn.
Ich bedauere es sehr, dass dieser Mensch nicht OB geworden ist.
nur_mal_so
18.11.2023, 17.35 Uhr
Frage: inwieweit war die OB-Wahl "zweifelhaft"?
Wenn es Hinweise auf Betrug oder allgemein an der Rechtmäßigkeit des Wahlergebnisses geben sollte, welche den Wahlausgang berechtigt anzweifeln lassen, bitte zur Anzeige bringen.
qwertz
18.11.2023, 19.26 Uhr
@mich
…Zum Glück ist er uns „verloren gegangen“
Marino50
18.11.2023, 19.53 Uhr
NUR MAL SO...
.....würde ich die 3. Frage durch den Redakteur der Nnz lesen. Daraus ergibt sich gleichzeitig eine Antwort.
Wir wissen doch gar nicht was Herr Prophet sonst noch für Drohungen und Bedrohungen bekommen hat. Es ist für mich völlig klar, wenn die Sicherheit der Familie im Vordergrund steht.
Ich finde es gut, dass er sich den Fragen gestellt hat. Wie es dann weitergeht und was er plant wird er wohl selbst einschätzen können.
nur_mal_so
19.11.2023, 08.03 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert – Wir möchten uns an solchen Spekulationen nicht beteiligen.
Mitternacht
19.11.2023, 09.07 Uhr
Wenn ich etwas "zweifelhaft" finde, Marino,
dann ist es nicht der Wahlausgang der OB-Wahl.

Die Straßenbahnschmiererei hat, wie wir alle wissen, in der Nacht NACH der Wahl stattgefunden, hat also das Wahlergebnis nicht "zweifelhaft" beeinflusst. (Womit ich diese idiotische Tat weder entschuldigen noch relativieren will, die Täter gehören hart bestraft, ich stelle lediglich den zeitlichen Ablauf dar.)
Ebenso bezweifle ich, dass es ein "das Beschießen unseres Wohnhauses" gab.
Ich habe die nnz nach entsprechenden Stichworten durchforstet - und wenn schon nicht woanders, in den sogenannten "staatstreuen Medien", so doch hier auf der nnz wäre darüber rauf und runter berichtet worden. Sollte ich mich da irren und es einen Beschuss des Wohnhauses im Vorfeld der OB-Wahl gegeben haben, wie Herr Prophet im Artikel äußert, entschuldige ich mich dann natürlich in aller Form, im Moment halte ich es jedoch für eine ähnliche Aussage, wie ein AfD-Bienenstich zu einer Antifa-Giftspritze, und ein AfD-Mallorca-Urlaub zu einer notwendigen safehouse-Aktion umgedichtet wird.

Ich wäre dankbar, wenn die nnz über diese Aussage des Herrn Prophet im Artikel Licht ins Dunkle bringen könnte.

Letzten Endes, zurück zum Thema, war an der OB-Wahl nichts Zweifelhaftes: ich weiß, diese Anspielung geht natürlich eigentlich in Richtung #nordhausenzusammen, aber was genau ist passiert? Ein Bündnis gegen einen Kandidaten hat ein Straßenfest organisiert, so wie zwei Wochen zuvor die Partei des Kandidaten ein Straßenfest für ihn organisierte.
Danach haben sich die Bürger Nordhausens in einer freien Wahl für einen Kandidaten entschieden, und das war nun einmal nicht Herr Prophet.
nur_mal_so
19.11.2023, 09.32 Uhr
Entschuldigt, liebe nnz, was denn für "Spekulation"?
Ich habe eine Nachfrage zu einer im Beitrag getätigten Äußerung gestellt (Danke, dass ihr immerhin das erste "gehört nicht zum Beitrag" geändert habt).
Ganz simpel die Nachfrage (Danke an Marino, der/die mich überhaupt erst auf diesen Nebensatz gebracht hat):

Wann wurde das Wohnhaus des Herrn Prophet beschossen?

Anmerkung techn. Support:
Herr Prophet hat das in dem Interview so geäußert. Viel mehr wissen wir auch nicht.
Kobold2
19.11.2023, 09.33 Uhr
Noch etwas zweifelhaftes
Ist der Umgang mit einigen Journalisten im Vorfeld dieser Veranstaltung.
Das zeigt wohin die Richtung gehen wird, wenn diese Partei, wie hier von vielen gewünscht, mal in der Regierungsverantwortung steht.
Das kann ein normaldenkender Bürger, dem die Demokratie als hohes Gut wichtig ist, nicht wollen.
Also ich nicht.
GN24
19.11.2023, 10.35 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert – So war das wohl eher nicht gemeint.
Bega
19.11.2023, 14.03 Uhr
Einfach nur schlimm
Egal, ob es Herrn Prophets Haus und irgendwer anders gewesen wäre, dessen Haus beschossen wurde, es zeigt, wie weit wir heute gekommen sind.
Ich finde es einfach nur schlimm, was hier passiert. Und warum sollte Herr Prophet das sagen, wenn es nicht so gewesen ist?
Manche Schreiber sollten sich einfach nur schämen, alles nur in Frage zu stellen. Sie wissen es bestimmt besser.
Wie Bitte
19.11.2023, 18.08 Uhr
Ich persönlich glaube -
- und das ist eine ganz private Meinung - WÄRE das Haus des Herrn Prophet während des OB-Wahlkampfes tatsächlich beschossen worden, wäre das wahltaktisch bis zum Get-No-More ausgeschlachtet worden, statt es unter den Teppich zu kehren und jetzt mal eben so lapidar in einem Halbsatz nebenbei zu erwähnen.
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Anmerk. d. Red: der Redaktion liegen sowohl die Anzeige als auch die entsprechende Tagebuchnummer vor.
Mitternacht
19.11.2023, 19.40 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert – Anmerk. d. Red: der Redaktion liegen sowohl die Anzeige als auch die entsprechende Tagebuchnummer vor.
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