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Fr, 09:00 Uhr
26.05.2023
Lichtblick zum Pfingstfest

Pfingstrosen für den Frieden

Was hat die Pfingstrose mit dem Frieden am Hut? Das hat sich auch Pfarrerin Inge Theilemann aus Großenehrich gefragt. Im Lichtblick vor dem Pfingstfest berichtet sie von den Antworten, die sie gefunden hat...


Ich habe schon einige entdeckt und freue mich daran, an den leuchtenden Päonien, wie die Pfingstrosen mit botanischem Namen genannt werden. Obwohl wir wissen, dass es keine echten Rosen sind, nennen wir diese wunderbaren Pflanzen mit ihren großen Blüten in Weiß, Rosa und Rot mit ihrem süßen Duft und ihrer vollen Blüte doch so. Was außerdem noch wohltuend ist: die Pfingstrose hat keine Dornen, sie sticht und kratzt nicht.

Die Pfingstrose stammt aus China. Dort wird sie seit Urzeiten verehrt und steht für Reichtum, Schönheit und Frieden.

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Und tatsächlich löst der Duft und der Anblick der Pfingstrose bei mir einen tiefen inneren Frieden aus. Ich nehme mir Jahr für Jahr vor, den Knospen beim Öffnen zuzuschauen. Vielleicht gelingt es mir ja in diesem Jahr, zu sehen, wie sich die Knospen langsam öffnen und entfalten. Gespannt bin ich, welche Farbe die neue Pflanze hat, die ich im Frühling geschenkt bekam und in meinem Garten pflanze.

Ich tue es deshalb, weil ich mich an der Blütenpracht erfreue und weil sich in solchen Momenten in meinem Herzen ein tiefer Friede ausbreitet, Leichtigkeit und Freude. Der Wunsch nach Frieden ist in unseren Herzen tief verankert.

Am Pfingstfest, fünfzig Tage nach Ostern, hören wir noch einmal von der ersten Begegnung des Auferstandenen mit seinen Jüngern. In diesem knappen Bericht sehe ich eine Antwort auf die Sehnsucht nach Frieden.

Wieso und wie bringt Jesus den Frieden mit sich, so dass der Apostel Paulus später sagen wird, Christus ist unser Friede?

Nach der Kreuzigung Jesu waren die Jünger Jesu traurig und verängstigt, sie wagten sich nicht in die Öffentlichkeit, aus Angst, man könnte sie auch verhaften. Sie versteckten sich hinter verriegelten Türen.

Jesus aber halten Schlösser und Mauern nicht zurück, der Auferstandene findet sie. Er begrüßt seine Jünger mit dem Friedensgruß. „Friede sei mit euch.“ Er bringt ihnen den Frieden und die Freude zurück. Er zeigt ihnen die Spuren seiner Wunden, denn die Wunden sind nicht verschwunden, aber sie sind überwunden.

Ist es nicht so, dass sich im Leben nach großem Leid, wieder tiefer Frieden ausbreitet? Die Wunden sind da, aber sie schmerzen nicht mehr. Wer so etwas durchlitten hat und daran gereift und gewachsen ist, wird anders, gar dankbar auf die schweren Zeiten zurückblicken. Das geschieht, ohne dass ich es merke, so ähnlich, wie sich Knospen öffnen, ohne dass ich ihnen beim Öffnen zuschauen kann.

Frieden gibt es dort, wo ich dankbar zurückschauen kann, ohne verbittert zu sein. Frieden gibt es dort, wo wir einander vergeben können, wo unsere Schuld verziehen wird. Weil Jesus uns dieses Geschenk der Vergebung gemacht hat, ist er unser Friede. Wo Gottes Vergebung unter uns geschieht, da wird Friede, Schönheit und Reichtum Wirklichkeit.
Pfarrerin Inge Theilemann, Großenehrich
Autor: red

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