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Mi, 10:52 Uhr
08.03.2023
Neue Ausstellung in der Galerie der Kreissparkasse

Ein Jubilar und sein „Farbenspiel“

Die Szenerie am Dienstagabend in der Galerie der Kreissparkasse am Nordhäuser Kornmarkt ähnelte der vor fünf Jahren: Imposante Kunstwerke, ein froh gestimmter, optimistischer Künstler, ein aufgeschlossenes Publikum und – wie nicht anders zu erwarten – herzliche Begrüßungsworte durch den Vorstandsvorsitzenden der KSK, Thomas Seeber. Und wie vor fünf Jahren war auch die nnz wieder mit von der Partie…

Lutz Martin Fgulla hängt seine Werke in der Galerie selbst auf (Foto: HG Backhaus) Lutz Martin Fgulla hängt seine Werke in der Galerie selbst auf (Foto: HG Backhaus)

Und hatte bereits am Morgen – wie auch schon vor fünf Jahren – beim Platzieren der Kunstwerke dem Jubilar über die Schulter geschaut: Lutz-Martin Figulla. Er begeht nämlich am 11. März einen runden Geburtstag. Er wird 70! Ein passender Anlass für das Geldhaus, dem Künstler und seinen Werken für nahezu sieben Wochen mit einer Werkschau einen würdigen Rahmen zu geben.

Ein „Loblied“ auf Figulla und seine Kunstobjekte sollte an diesem Abend eigentlich die Leiterin der Städtischen Museen, Susanne Hinsching, anstimmen. Doch sie ist erkrankt. Und so hat diesen Part Pfarrer i.R. Andreas Eras aus Erfurt spontan übernommen (beide hatten sich während des Theologiestudiums in Halle kennengelernt) und machte die Anwesenden eingangs mit der Vita Figullas bekannt.

Lutz-Martin Figulla wurde 1953 in Nordhausen geboren und studierte nach dem Abitur zunächst Theologie. Er arbeitete alsbald als Kunstschmied, qualifizierte sich zum Schlosser- und Schmiedemeister und absolvierte schließlich ein Fernstudium für Kunsthandwerk bei Prof. W. Funkat auf Burg Giebichenstein. Figulla bekam – wie zahlreiche andere Künstler in der DDR auch – reichlich Aufträge. Den Künstlern ging es damals recht gut. Das traf auch für ihn zu.

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1987 zog er nach Wolkramshausen, fand er doch im Schloss „Hue de Grais“ ein passendes Atelier und für seine Schmiedekunst die perfekte Werkstatt. In den Jahren der DDR und nach der Wende „heimste“ er unzählige Lorbeeren ein, war u.a. 1988 Preisträger im DDR-offenen Schmuckwettbewerb sowie 1991 Preisträger für richtungsweisende Metallgestaltung anlässlich des 2. Weltschmiedekongresses in Aachen.

Von 1994 bis 2008 fungierte er als Landesfachgruppenleiter Thüringen und war Mitglied der Bundesfachgruppenleitung Metallgestaltung im Bundesverband Metall. Schließlich kam von 2008 bis 2012 noch die Mitarbeit im Fachbeirat des Bundesverbandes Kunsthandwerk hinzu.

Figulla hat bei seiner Arbeit stets die Ruhe geschätzt, so konnte er am wirkungsvollsten seinen Ideen nachhängen und seine Kunst entstehen lassen.

Auf diese Herangehensweise machte auch der Laudator aufmerksam und charakterisierte Figulla als einen, der „leise spricht“, als „neugierigen Menschen“, als einen, der „gestalten will“. Und was viele noch nicht wussten: Er ist auch Jäger, Berater und Sammler alter Fahrräder mit Anbaumotor. Und seit geraumer Zeit spielt er obendrein mehrere Blasinstrumente.

Andreas Eras erinnerte zudem daran, dass der Künstler zu den Seiteneinsteigern gehört. Zu seinem Handwerkszeug gehören bzw. gehörten (er hat inzwischen seine große Werkstatt aufgelöst und geht nun alles geruhsamer an) u.a. Lufthammer, Schmiedehammer, Bohrmaschinen und Brennschneider. Das, was er schafft, ist zeitlos schön, ist mitunter angelehnt an die Bauhaus-Kunst.

Neben einigen Skulpturen, ist in dieser Schau gerahmte Kunst vorherrschend. Die „Farbenspiele“ - so der Titel der Ausstellung – sind hauptsächlich in Emaille-Technik ausgeführt. Darunter sind sogenannte „Feuerwerksarbeiten“, bei denen Figulla quasi die „Farbe (hat) verlaufen“ lassen. Geometrische Figuren beherrschen in der Regel das Bild. Die aktuell ausgestellten Werke umfassen einen Zeitraum von etwa 2000 bis heute.

Der während der Vernissage geehrte Künstler dankte abschließend seinen Unterstützern, seiner Ehefrau, den überaus zahlreich erschienenen Gästen und vor allem auch der Sparkasse, die ihm schon mehrere Male derartige Präsentationen seines künstlerischen Schaffens ermöglicht hat.

Den musikalischen Part zur Vernissage übernahm Falk Zenker, der als „lyrischer Geschichtenerzähler“ betitelt wurde, mit seiner Gitarre – zur großen Freude aller Anwesenden. Seine Darbietungen waren so mitreißend, dass nach lebhaftem Beifall noch eine Zugabe fällig wurde.

Die Ausstellung ist bis zum 21. April zu sehen. Und zwar jeweils von Montag bis Freitag während der Öffnungszeiten der Kreissparkasse Nordhausen, Kornmarkt 9, von 8 bis 18 Uhr.
Hans-Georg Backhaus


Ausstellung in der Galerie der Kreissparkasse (Foto: GH Backhaus)
Ausstellung in der Galerie der Kreissparkasse (Foto: GH Backhaus)
Ausstellung in der Galerie der Kreissparkasse (Foto: GH Backhaus)
Ausstellung in der Galerie der Kreissparkasse (Foto: GH Backhaus)
Ausstellung in der Galerie der Kreissparkasse (Foto: GH Backhaus)
Ausstellung in der Galerie der Kreissparkasse (Foto: GH Backhaus)
Ausstellung in der Galerie der Kreissparkasse (Foto: GH Backhaus)
Ausstellung in der Galerie der Kreissparkasse (Foto: GH Backhaus)
Ausstellung in der Galerie der Kreissparkasse (Foto: GH Backhaus)
Ausstellung in der Galerie der Kreissparkasse (Foto: GH Backhaus)
Ausstellung in der Galerie der Kreissparkasse (Foto: GH Backhaus)
Ausstellung in der Galerie der Kreissparkasse (Foto: GH Backhaus)
Ausstellung in der Galerie der Kreissparkasse (Foto: GH Backhaus)
Ausstellung in der Galerie der Kreissparkasse (Foto: GH Backhaus)
Ausstellung in der Galerie der Kreissparkasse (Foto: GH Backhaus)
Ausstellung in der Galerie der Kreissparkasse (Foto: GH Backhaus)
Ausstellung in der Galerie der Kreissparkasse (Foto: GH Backhaus)
Autor: red

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