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So, 09:59 Uhr
05.02.2023
nnz-Forum zur Regionalgeschichte

Die Obermühle am Mühlberg

Alabaster-Gips ist heute ein Material, welches auch gern für künstlerische Werke eingesetzt wird. Noch vor hundert Jahren gab es in der heutigen Gemeinde Harztor mehr als ein dutzend solcher Alabasterbrüche oder Stollen, deren Namen und Lage am Beispiel der Obermühle am Mühlberg von Niedersachswerfen kurz erläutert werden sollen…

Lageplan der Obermühle in Niedersachswerfen (Foto: T.Schäfer) Lageplan der Obermühle in Niedersachswerfen (Foto: T.Schäfer)

Die Obermühle, der Dörpmundsche Alabasterstollen befand sich gegenüber dem heutigen Startpunkt „Pavillon“ des Mühlen- und Feuersalamanderpfades am Naturschutzgebiet Mühlberg in Niedersachswerfen in der Gemeinde Harztor. Vor hundert Jahren gab es in der Gemeinde Harztor noch mindestens 12 Alabasterstollen bzw.- Brüche. Jeweils in Ilfeld (Christian-Stollen am Brandberg), Niedersachswerfen (2x Dörpmund & Obermühle), alle anderen bei Neustadt/Harz mit dem „Bosse“ im Markttal, „Hermansstollen“, „Hoffnung“, „Ludwig-“, „Friedrich-“ und „Otto-Stollen“ am Brandberg, letztere vormals „Voge`lsche Grube genannt wurde. Schließlich noch eine weitere im Gemeindeforst Brandberg, genannt „Wald“ und schließlich die „Vor der Hohlicke“. Noch heute finden sich Zugänge oder Reste davon.

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In Niedersachswerfen gab es zur Obermühle, die mehrfach Brandschäden erlitt, seinerzeit die Unternehmung Dörpmund, die offenbar später von Herrn Kaselitz fortgeführt worden ist. Von der Obermühle findet sich heute nur noch ein wüstes Gelände, hinter dem aber deutliche Spuren des Abbaus von Gips- und Alabaster in diesem Bereich des Mühlbergs noch zu finden sind. In der Nähe ist auch ein weiterer Förderstollen für Gips, dessen Zugang heute vergittert, der aber jünger ist als ein Alabaster-Gipsförderstollen, der 1912 dem damaligen Besitzer Adolf Dörpmund genehmigt worden war. Dessen Obermühle hatte 1912 den Betrieb von Gips- und Alabasterbrüchen zum Gegenstand und rühmte sich, prima Material zu Modellgips und Marmorzement zu liefern. Ein weiteres Produkt nannte sich Lenzin und es gab diverse Alabasterpulver, die hier damals noch hergestellt und vertrieben worden sind.

Der Lageplan (F83, Nr. 168, Landesarchiv Sachsen-Anhalt) überrascht mit der Wasserführung und dem Teich sowie den alten Gebäuden, die auch im 17. Jahrhundert schon erwähnt sind. Der Alabasterstollen, der damals angefahren worden ist, befand sich nördlich der Obermühle im Bereich des bestehenden Gipsbruches, oberhalb der großen Schleuse. Einige Jahre später gehörte die Obermühle dann zum Unternehmen Kaselitz, dessen Geschichte schon in der Sachswerfer Chronik erfasst ist. Leider ist von den Mühlengräben, Schleusen sowie den Gebäuden der Mühle selbst nichts mehr vorhanden.
Tim Schäfer
Autor: red

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