Mit der Thüringer Energiebilanz werden das Aufkommen, die Umwandlung und der Verbrauch von Energieträgern im Land nachgewiesen. Die Erhebung zeigt unter anderem, dass der Energieverbrauch in 2020 zurückging...

Der Primärenergieverbrauch* belief sich 2020 nach vorläufigen Angaben auf ein Volumen von 228.000 Terajoule. Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik verringerte er sich damit gegenüber dem Jahr zuvor um 1,9 Prozent. Für Deutschland wurde ein Rückgang des Primärenergieverbrauchs von 7,1 Prozent für 2020 berechnet**.

Der Freistaat hat bei der einheimischen Energiegewinnung zugelegt. Im Jahr 2020 wurden 60.000 Terajoule als Energievolumen der nutzbar gemachten Energieträger in Thüringen selbst gewonnen, erzeugt oder auch gefördert (2019: 57.000 Terajoule).

Seinen Energiebedarf muss Thüringen vorrangig durch Bezüge aus anderen Ländern decken. Die Summe der Bezüge betrug im betrachteten Jahr 168.000 Terajoule. Sie machten 73,7 Prozent des im Freistaat zu deckenden Energiebedarfs aus. Sinkenden Anteil hatte hierbei der Stromimport gegenüber dem Jahr zuvor. Er sank um mehr als 15 Prozent auf 14 213 Terajoule (3 948 Millionen Kilowattstunden).

Anteilig bestimmten nach wie vor der Erdgasverbrauch sowie der Verbrauch von Mineralölen und -produkten den Primärenergieverbrauch (33,2 bzw. 30,4 Prozent). Der Anteil der erneuerbaren Energieträger, u. a. von Wind, Photovoltaik und Biomasse, am Primärenergieverbrauch erhöhte sich um 2,3 Prozentpunkte auf 25,7 Prozent.

* Der Primärenergieverbrauch berechnet sich aus der Gewinnung von Energieträgern, den Bezü- gen/Lieferungen und den Bestandsveränderungen. Er umfasst die für die Umwandlung und den Endverbrauch im Land benötigte Energie sowie den nichtenergetischen Verbrauch.
** Quelle:AGEBe.V.,April2022