Herbert Weschcke strahlte über das ganze Gesicht. Der Vorsitzende der Vereinigung der Landsenioren läutete am Mittwoch die erste Fahrt des Jahres 2021 ein. Nach vielen Monaten der Corona bedingte Ruhe...

Im Miniaturenpark (Foto: Kurt Frank)
Nordhausen/Ruhla. Ob die Ehepaare Petri (Klettenberg), Roick (Sondershausen), Penzler (Görsbach), Kopf (Nordhausen), Neumeyer (Wipperdorf), ob Winfried Wilhelm (Münchenlohra), Heinz Rosenbusch (Hain) oder all die anderen im Bus – man sah ihnen die freudige Erwartung an. Auch dem Busfahrer Jochen Keitel vom gleichnamigen Unternehmen aus Hainrode huschte, viel sagend, ein Lächeln über das Gesicht.

Die Tour führte in den Thüringer Wald. Durch schmucke farbenfrohe Ortschaften und grüne Waldungen. Die Blicke schweiften aber auch über kahle Flächen und sterbende Bäume. Glanz und Gloria hingegen, was die Landseniorinnen und -senioren im Schlosspark Altenstein Bad Liebenstein erblickten. Auch nach einem verlustreichen Brand 1982 im Gebäudeinneren ist das Schloss ein architektonisches Glanzstück. Der Park mit uralten Bäumen und in seiner bunten Blumenpracht eine Augenweide. Geschlossen war allerdings die Gaststätte. Wohl aus Personalmangel. Stattdessen eine lange Schlange vor einem Bratwurst-Grillstand.

Die Wartburg als Modell (Foto: Kurt Frank)
Wer ihn noch nicht erlebte, dem ist der Miniaturenpark in Ruhla zu empfehlen. Es ist der einzige in Thüringen. Das „mini-a-thür“ zeigt auf einer Fläche von 1800 Quadratmetern kulturhistorische Bauwerke des Freistaates. Durch den detailgetreuen Nachbau der Originale, gepaart mit gut gestalteten Alltagszenen und Schautafeln, erscheinen die über 100 Modelle sehr real: Burgen, Schlösser, Gutshäuser, Bahnhöfe, Türme, Kirchen. Was fehlt, ist eine Sehenswürdigkeit aus dem Landkreis Nordhausen. Thüringen endet im Miniaturenpark mit dem Possenturm in Sondershausen. Immerhin hat der Landkreis mehr zu bieten als nur einen Turm. Mehr Werbung täte ihm gut. Nicht nur im Miniaturenpark mit seinen Tausenden Gästen Jahr für Jahr. Ob den Kandidaten, die kürzlich im Park Hohenrode um Stimmung für die September-Wahl warben, der weiße Fleck auf der Nordhäuser Landkarte schon aufgefallen ist? Wenn ja, was taten sie oder wollen es intensiv tun, ihn zu beseitigen? Kein Wort davon war bei ihrer Vorstellung in Hohenrode zu hören. So war und ist, wie nnz schon trefflich schrieb, wohl nur Mittelmaß der Maßstab.

Weschcke stimmte indes schon mal auf die Fahrt ein, die vom 6. bis 10. September in das Pitztal führt. Guter Dinge und volle Vorfreude ist auch Jochen Keitel. Er sei gern mit den Landsenioren unterwegs und werde wohl wieder am Steuer des Busses sitzen.
Kurt Frank