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Mi, 19:53 Uhr
09.06.2021
Stadtrat "abgefertigt":

Das geht Sie nichts an!

Die nnz kann vermutlich immer noch nicht im Nordhäuser Rathaus aufgerufen werden. Wie einst in den Fraktionen und auch in unseren Home-Office-Arealen vermutet, liegt der Sperrgrund nicht nur in der Unzufriedenheit der Berichterstattung der nnz über die Führungsspitze im Haus des Rates, sondern in der Unzufriedenheit über die eigenen Mitarbeiter, denn sie verbrachten vermutlich viel Zeit auf unseren Seiten…



Das - so lässt sich vermuten - ist das Ergebnis eines Briefwechsels zwischen dem Vorsitzenden der SPD-Stadtratsfraktion, Hans-Georg Müller, im Auftrag seiner Fraktion und der Verwaltung der über 1000 Jahre alten Stadt. Infolge der Sperrung der nnz auf den Rechnern des Rathauses wollten die Sozialdemokraten Klarheit.

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Als Begründung für die Sperrung der nnz musste nach Informationen aus dem Stadtrat eine “Untersuchung” des Nutzungsverhaltens der Verwaltungsmitarbeiter im Rathaus aus dem Jahr 2019 herhalten. In der Tabelle waren neben Facebook und Google auch Seiten wie „tumblr.com“ oder “gstatic.com” aufgelistet. Und natürlich die nnz, die dabei nicht so schlecht abschnitt. Vermutlich jedoch wirklich schlecht für die Verwaltungsspitze des Rathauses, die jedoch vergaß, den Fraktionen - zum Vergleich medialer Nutzung - vielleicht die Dauer und die Aufrufe anderer Portale wie der regionalen Tageszeitung oder des Heimatsenders mdr mitzuteilen. Der Fokus der Beobachtung und Protokollierung, das lässt sich aus einer Tabelle ableiten, richtete sie demzufolge gegen die nnz.

Doch der sozialdemokratischen Fraktion war diese kleine Tabelle zu wenig. So ließ sich allein aus diesem Zahlenwerk zum Beispiel nicht ableiten, in welchem Zeitraum die Daten erhoben wurden oder wie viele Mitarbeiter der Verwaltung dort “abgefragt” wurden?

Das wollte also die SPD-Fraktion gern wissen und fragte am 14. März per Mail im Büro des OB an. Die Antwort ließ auf sich warten, die Zeit verging und Anfang Mai entschloss sich der Herr Müller nachzufragen, wie es denn hinsichtlich einer Antwort stünde? Die bekam er und sinngemäß wurde ihm mitgeteilt, dass man eine entsprechende Anfrage nicht kenne und eine Mail nicht angekommen sei. Wem diese Reaktion des Rathauses bekannt vorkommt, der kann dazu gern im Archiv der nnz nachlesen.

Also noch einmal die Mail geschickt und tatsächlich zwei Wochen später kam die Antwort, in der auf “laufende Angelegenheiten” und einen “eigenen Wirkungskreis” des Herrn OB hingewiesen wurde. Summa summarum: es bestehe keine Auskunftspflicht. Für Hans-Georg Müller, einem Stadtrat und Mitglied des Ältestenrates las es sich - “übersetzt” - wie folgt: das geht Sie nichts an!

Ob den Personalrat des Rathauses das Erheben von Daten etwas angeht, das hätten wir als Redaktion schon gern gewusst. Eine entsprechende Anfrage, wie die Personalvertretung zur Abfrage der Daten steht, wurde bislang nicht beantwortet. Einen Tipp an die sozialdemokratische Fraktion hätten wir noch: Fragen Sie mal beim Datenschutzbeauftragten des Freistaates Thüringen nach. Der ist doch sonst für nahezu alles zuständig.
Peter-Stefan Greiner
Autor: psg

Kommentare
Landarbeiter
09.06.2021, 20.23 Uhr
Privates Internetsurfen im Rathaus
ist nicht anders zu beurteilen als Internetsurfen in privat geführten Unternehmen. Wer sich nicht an die Vereinbarung (normalerweise in Pausen) hält, der macht etwas falsch. Und das hat in manchen Fällen Konsequenzen. Zumindest in privat geführten Unternehmen.

Die lakonische Bemerkung der nnz auf die Reaktion des OB mit der Einschränkung, "...sie verbrachten vermutlich zuviel Zeit auf unseren Seiten..." kann man ja schlecht der Rathausspitze als Fehlverhalten anhängen.

Insofern verstehe ich die Intuition dieses Hans Georg Müller nicht wirklich. Das hat ganz einfach zu unterbleiben, oder meint dieser Herr, dass Beschäftigte aus dem Rathaus oder dem Landratsamt, wo er vermutlich auch Internet intensiv nutzt, von Vereinbarungen der Internetnutzung ausgenommen sind?

Und wenn so etwas für den einzelnen Mitarbeiter entdeckt wird, gehört es nicht in die Öffentlichkeit. Oder wird hier jedes Fehlverhalten von Mitarbeitern in der Zeitung ausgewertet?

Da wo Hans Georg Müller im Landratsamt Verantwortung trägt, habe ich noch keine Veröffentlichungen von Internetnutzung der Ihm unterstellten Mitarbeiter gelesen! Warum fängt der Herr nicht bei sich selbst an? Immer mit dem Finger auf andere zeigen ist kein Stil.
Georg
09.06.2021, 20.48 Uhr
Behördliche Arroganz
Was bilden sich die stadtoberen Entscheidungsträger ein? Sie werden von den Bürgern dieser Stadt bezahlt und verhalten sich so überheblich. Transparenz scheint ein Fremdwort zu sein. Was sagen denn die anderen Fraktionen im Stadtrat zu diesem Verhalten. Zum Glück gibt es aber auch noch Mitarbeiter die ihre Tätigkeit im Sinne der Bürger ausüben .
Herr Taft
09.06.2021, 21.26 Uhr
also entweder stimmen
die Informationen der nnz nicht, oder es wurde sich vertippt:

"gastic.com" gibt es nicht. "tumbir.com" ist laut meines Wachhundes Malware-verseucht und dürfte kaum eine Chance gehabt haben durch eine professionelle Firewall hindurch aufgerufen zu werden....

Unabhängig davon finde ich es datenschutzrechtlich bedenklich, das Surfverhalten der städtischen Angestellten öffentlich zu machen.
-----------------------‐
Anmerkung der Redaktion: vertippt und korrigiert.
Iltis
09.06.2021, 21.39 Uhr
Schorsch
wo ist denn dein Problem?

Mein Arbeitgeber sieht es auch nicht gerne, dass man während der bezahlten Arbeitszeit Zeitung liest oder bei Zalando Schuhe bestellt.

Ich glaube Du solltest mal in Dich gehen und einfach mal darüber nachdenken, dass es ganz viele Leute gibt, die mit harter Arbeit ihr Geld verdienen müssen. Die interessieren solche Luxusprobleme, ob die oder die andere Internetseite freigeschaltet ist, nicht.

Die SPD ist leider keine Partei der arbeitenden Menschen mehr. Ihre Bonzen sitzen in den Regierungen, den Verwaltungen, den städtischen oder kreislichen Betrieben und versuchen dort ihre Pfründe zu sichern. Damit kommt eine ursprüngliche Arbeiter- und Angestelltenpartei aber nicht weiter Schorsch. Ihr seid keine Arbeiter - oder Angestellten Partei mehr, ihr seid in euren gebauten Nestern wesentlicher Teil des Problems.
Flitzpiepe
09.06.2021, 22.06 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert – Gehört nicht zum Thema des Beitrages
Herr Taft
09.06.2021, 22.20 Uhr
was tut ihr da ?
"tumbir.com" könnte "tumblr.com" heißen (kleines L = großes i) - das ist irgendeine social-media-Seite ... eher unbedeutend und deswegen erstaunlich, dass es bei den Seitenaufrufen im Rathaus soweit oben sein sollte.

gstatic.com - ist ein Dienst von google. Der hohe rank in der Aufruf-Statistik rührt wohl daher, dass ggf. kein popup-blocker aktiviert ist. zur Info...und wen es interessiert, einfach mal googeln.

Ich bin ja kein IT-Profi... und wenn ich in der Lage bin sowas zu recherchieren, kann es die nnz doch bestimmt auch, bevor sie es veröffentlicht.
Kontrapost
10.06.2021, 09.37 Uhr
nnz sanktionieren?
Bleiben wir realistisch:

1. Hier sollte direkt die nnz "abgewatscht" werden wegen wohl zu kritischer Berichterstattung über das Rathaus. Wenn ich recht erinnere, war der Begleittext zur Sperrung mit derben Unterstellungen gegenüber der nnz gespickt, das er später gesperrt werden musste

denn

2. andere Medien sind ja wohl weiter direkt zugänglich

3. keiner kann realistisch glauben, das, egal wo, Mitarbeiter auch während der Arbeitszeit Nachrichten aufrufen (dass online shopping, Reisebuchung u. ä während der Arbeitszeit tabu sein müssen, versteht sich von selbst)

4. es wäre interessant, was die Datenschutzbeauftragten zu dieser "modernen" Art der Unternehmens und Mitarbeiterführung sagt.
Eckenblitz
10.06.2021, 12.05 Uhr
Beispiel
Das ist ein Beispiel, was man in Deutschland unter Demokratie und Transparenz versteht. Aber das wollen die politischen ELITEN nicht wahrhaben. Aber wie sie sehen können, geht es auch ohne DEMOKRATIE.
Herr Taft
10.06.2021, 12.50 Uhr
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geloescht.20220103
10.06.2021, 12.53 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert – Gehört nicht zum Thema des Beitrages
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