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Sa, 12:11 Uhr
13.03.2021
Aus der Geschichte

Die Reichsradiumreserve im Kohnstein

Immer wieder kommen interessante Details ans Licht, werden diskutiert, sogar Bücher zur Atombombe in Thüringen sind als unzutreffend gekennzeichnet worden. Aber, gab es im Mittelbau Material zur Kernspaltung des dritten Reiches?, fragt Tim Schäfer...

Er war Bauleiter, Manager und Direktor. Der Wifo und später im Mittelwerk Nazideutschlands. Herr Oberingenieur Karl-Wilhelm Neu. Herr Neu wirkte nach Kriegsende sogar als Beauftragter der Inter-Alliierten, um die Abwicklung des Mittelwerks „treuhänderisch“ bis 1946 auszuführen. Später wurde er als Unternehmer auch in Nordhausen bekannt. Ihm und auch seinen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen verdanken wir sehr viele Informationen, die uns heute Auskunft geben können. Wurde an der Atombombe im Kohnstein gearbeitet?

Um es gleich vorweg zu nehmen, zur Atomforschung, gar einer schmutzigen Nazi-Atombombe habe ich keinerlei Hinweise gefunden. Es kann aber sein, dass es aus dem Volksmund heraus zu Missverständnissen gekommen ist. Herr Neu gab mehrfach zu Protokoll, dass er einen Zweitschlüssel für die Reichsradiumvorräte in einem Stollen besaß.

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Dieses Radium war demnach in einem Panzerschrank im Stollen im Kohnstein b. Nordhausen verwahrt worden. Das Material diente physikalischen und Forschungszwecken. Es handelt sich aber nicht direkt um eine Art bombentaugliches Material. Tatsächlich soll es sich um die Radiumvorräte von Nazideutschland, einer strategischen Reserve des Reiches, gehandelt haben.

Genau ging es um 21,8 Gramm Radium. Das Radium wurde für die Herstellung von Leuchtfarben, das Uranprojekt und die Forschung benötigt. Radium ist ein wertvolles Material, auch weil es über bestimmte Eigenschaften verfügt. Es ist bspw. ein Ausgangselement in der Zerfallsreihe radioaktiver Elemente und dient in der Kernforschung als Normal für radioaktive Messungen, dient heute ferner als Bestandteil der wichtigsten Neutronenquellen zur Untersuchung der Kernspaltung und zum Anfahren von Atomreaktoren.

Diese Radiumreserve wurde nur vorübergehend im Kohnstein gelagert und wurde dann dem Verbringungsort der damaligen PTB in Thüringen übergeben.
Tim Schäfer
Autor: red

Kommentare
Alex Gösel
13.03.2021, 20.23 Uhr
Quellenangabe wäre interessant
Grundsätzlich interessant, aber wurde dies auch schon von anerkannten, seriösen Historikern niedergeschrieben?

Falls nicht, hat sowas einen Anstrich von Verschwörungstheorie ala Kopp-Verlag...
Envites
13.03.2021, 21.08 Uhr
Quelle Archiv KZ-Gedenkstätte
Mittelbau Dora oder als Kopie auch im Sammelband Hitlers Mittelwerk & V-Waffen b. Nordhausen a. Harz. Oder Wikipedia. Und... Ein Besuch der Gedenkstätte lohnt auch immer...
grobschmied56
13.03.2021, 23.41 Uhr
Radium ist extrem rar...
... und deshalb natürlich als 'Bomben - Material' nicht relevant. Sehr richtig. Auch wissenswert sind die Forschungen des 'Uranvereins', die Rolle Werner Heisenbergs und die Forschung an der ersten deutschen 'Uranmaschine' in Haigerloch.
Oft und kontrovers diskutiert. Für mich lassen alle bisherigen Nachforschungen nur einen Schluß zu:
Die nach der Austreibung der jüdischen Physiker aus dem 'Dritten Reich' verbliebenen Wissenschaftler mochten die Nazis nicht und hatten keine Lust, denen irgendwelche handgreiflichen und praktisch umsetzbaren Forschungsergebnisse zur Verfügung zu stellen.
Sie spielten auf Zeit, hielten den Ball flach und stupsten die Nazis nicht allzu sehr mit der Nase auf die Machbarkeit von Bomben.
Eher entwickelte man an der Theorie der Uran - Maschine herum, also eines Kernreaktors, welcher für die Nazi-Führung und ihr unter Energie- und Rohstoffmangel permanent leidendes System ja auch schon ein ganz interessant wirkendes Projekt gewesen wäre.
Der Verwirklichung standen allerdings Mängel bei der Rohstoffbeschaffung und konkurrierende Projekte im Wege.
Allgemein wird man das Gefühl kaum los, daß Werner Heisenberg und seine Mitarbeiter nur sehr zögerlich und halbherzig - gewollt oder ungewollt - für die Nazis gearbeitet haben. Mit keinem nennenswerten Erfolg.
Für mich ein voller Erfolg!
Im übrigen bin ich der Meinung, daß die völlig überflüssige Zeitumstellung abgeschafft werden muß!
Alex Gösel
14.03.2021, 00.54 Uhr
Nochmals Quellen...
Herr Schäfer / Einvites, sich selber als Quelle anzugeben hat schon etwas sehr Verschwörungstheoretisches an sich. Da hätten Sie auch gleich ein Buch aus dem Koppverlag als Quelle angeben können...

Genauso ist es mit Wikipedia: Das ist keine zitierfähige Quelle! (Sagt sogar Wikimedia von sich selber!) Auch da hätten sie den "Brockhaus" oder ähnliche, ebenfalls nichtzitierfähige Werke angeben können.

Eine Quelle bestünde beispielsweise, da Sie die Gedenkstätte angeben bzw. deren Archiv, aus Archivnummer, Standort, Datum/Stand der Ausgabe usw. usf.. Vielleicht hätten sie vorher mit einem studierten Historiker sprechen sollen oder wenigstens mal den einen oder anderen Fachabend des Nordhäuser Geschichtsvereins besucht, auch hier gibt es einige studierte Historiker und Geschichtslehrer, ja selbst Doktoren gibt es dort!

Einfach mal nachdenken und bitte keine weiteren eventuellen Verschwörungstheorieen säen. Davon gibts schon genügend!

Übrigens: Geschichte als Hobby ist eine tolle Sache, aber dann bitte auch vernünftig! Nur mit einer Sache haben Sie recht: Ein Besuch der Gedenkstätte und Besuche von Museen lohnen grundsätzlich immer!
DDR-Facharbeiter
14.03.2021, 07.49 Uhr
Es gab kein Uran und kein Projekt "Kernspaltung"im Mittelwerk Dora
Gab es im Mittelbau Material zur Kernspaltung des dritten Reiches?, fragte Tim Schäfer...Die Reichsradium-Reserve war tatsächlich eine Zeitlang in einem Stollen bei Niedersachswerfen. Das kann man nachlesen im Internet in Texten bei "focus" und "Der Zeit", um glaubhafte Quellen zu erwähnen. Aber weder Uran noch Schweres Wasser, die Hauptbestandteile einer Kernspaltungsbombe, waren je in den zahlreichen Lagerstätten Nordthüringens.
Es gab auch kein Entwicklungsprojekt "Kernspaltung" im Entwicklungsbüro Wernher von Brauns im Bereich Nordthüringen.
desolat
14.03.2021, 08.31 Uhr
Das "Archiv" der Gedenkstätte...
besteht größtenteils nur aus Kopien von Unterlagen die aus anderen echten Archiven stammen. Eigentlich müsste die Zitation dahingehend erfolgen wo sich die originalen Unterlagen befinden. Zumindest sollte man dies erwähnen. Ansonsten kann ich dem Heimathistoriker mit seiner Aussage nur beipflichten.
Envites
14.03.2021, 10.51 Uhr
Quelle heimatforscher
Quelle lautet Aufzeichnungen betr. LAGER Dora, Konvolut S. 002, 2. ABSCHNITT. DDR. Ich habe dies konkret beigefügt. Wie andere Doku auch, von der SS, aus dem Führerhauptquartier usw.. Ihre despektierlichen Äußerungen weise ich zurück. Sie sollten sich belesen und nicht meckern. Melden Sie sich doch einfach mal mit Namen. Anonym ist feige. Gern stelle ich einen Beleg zur Verfügung. Sie werden von mir keine Information finden, die nicht belegt ist. Auf Ihre hochnäsigen Belehrungen ohne Substanz verzichte ich gerne.
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