eic kyf msh nnz uhz tv nt
Do, 10:45 Uhr
11.03.2021
Sprecherkabine des Albert-Kuntz-Sportplatzes ist gefallen:

Zum Abschied weint sogar der Himmel

Es war eine stattliche Zahl an Schaulustigen, die sich heute Vormittag im altehrwürdigen Fußball-Stadion zu Nordhausen versammelten, um dem Baubeginn mit einem symbolträchtigen Abriss der Sprecherkabine auf der Tribüne beizuwohnen. Auch für die nnz ein wehmütiges Ereignis …

Hier fällt die Sprecherkabine (Foto: oas) Hier fällt die Sprecherkabine (Foto: oas)

Nicht nur die Presse und Politiker zog es für dieses denkwürdige Ereignis in den Albert-Kuntz-Sportpark, wo Landrat Jendricke mit Gunnar Reuter, dem Chef seiner Servicegesellschaft noch kurze Ansprechen hielten, ehe es zur Sache ging. Auch Wacker Nordhausens Präsident Torsten Klaus, Vereinsmitglieder, der Fanbeirat, Sportfunktionäre und ältere Fußballfreunde wollten das Spektakel erleben. Pünktlich zur Beendigung einer jahrzehntelang bewährten Einrichtung öffneten sich die Himmelsschleusen in der Parkallee und tauchten das Areal in heftigen Regen. „Gut für den Abriss, dann staubt es nicht so“, stellte Reuter pragmatisch fest, doch der eine oder andere alte Haudegen, der in diesem Umfeld das Einmaleins des Fußballspiels erlernte, verdrückte sich ein Tränchen unter der Mund-Nasen-Schutzmaske.

Anzeige symplr
Die aktive Fanszene des FSV Wacker 90 hatte bereits vorgestern Abend mit einer zünftigen Pyroshow Abschied genommen und selbst Vertreter der Stadtverwaltung Nordhausen, die das Objekt nach langen Verhandlungen an den Landkreis abtrat, waren gekommen. Wenn auch nicht der Oberbürgermeister persönlich, wie der Landrat bedauerte.

Bevor hier ein modernes Fußballstadion aus Bundes- und Landesfördergeldern unter der Regie der kreiseigenen Service Gesellschaft entstehen kann, müssen die alten Elemente weichen. den Beginn macht die Tribüne, die einst 1 000 Zuschauern einen Sitzplatz bot. Dem langjährigen Stadionsprecher Peter Stefan Greiner bleib es vorbehalten, eine letzte verabschiedende Ansage für die Zuschauer zu sprechen, ehe der Bagger sich an sein Vernichtungswerk machte, das wir Ihnen in unserer folgenden Galerie für die Ewigkeit dokumentiert haben.

Kurzes Video
So wird im beginnenden Jahr 2021 ein Kapitel Stadiongeschichte zugeschlagen, das viele erfreuliche aber auch schmerzliche Episoden bereithielt. Möge das neue Stadion wieder eine Heimstätte für attraktiven Fußball in unserer Kreisstadt werden und den vielen Kindern, Eltern und ehrenamtlichen Übungsleitern, die in den nächsten Jahren die Plätze bevölkern sollen, eine funktionale und bequeme Arena.
Olaf Schulze

Hintergrundinformationen der Servicegesellschaft des Landkreises Nordhausen
Albert-Kuntz-Sportpark
Nach der Übertragung des Albert-Kuntz-Sportparks von der Stadt Nordhausen an den Landkreis saniert die Service Gesellschaft die Anlagen nun für insgesamt rund 10 Mio. Euro, gefördert mit 7 Mio. Euro von Land und Bund. Dabei werden u.a. die Haupttribüne, Funktions- und Sozialgebäude umfassend saniert bzw. neu gebaut sowie Spiel- und Trainingsflächen ausgebaut. Anfang 2021 wird im ersten Schritt die Haupttribüne abgerissen, im Frühjahr 2021 beginnt der Neubau des Hauptgebäudes.

Vorhaben
Der Landkreis und die Stadt Nordhausen haben mit einem öffentlich-rechtlichen Vertrag vom 08.09.2018 bestimmt, dass ein einheitliches politisches Interesse der Gebietskörperschaften daran besteht, sowohl den Albert-Kuntz-Sportpark (AKS) erforderlichenfalls zur Erfüllung der Lizenzbedingungen der 3. Fußball-Liga aus- und umzubauen, zu modernisieren und zu sanieren, als auch für den gesamten Landkreis als zentrale, überörtliche Sport- und Spielanlage zu entwickeln. In diesem Zusammenhang hat der Landkreis den AKS in seine Trägerschaft übernommen und seine Eigengesellschaft beauftragt die Sanierung und Entwicklung zu übernehmen.

Die Sanierung des AKS besteht aus einzelnen, aufeinander aufbauenden Teilprojekten:
Funktionsgebäude mit Haupttribüne Nordtribüne (Landesförderung)
Nordtribüne, Sanierung Sozialgebäude und Trainingsplätze (Bundesförderung)
Spielfeld (Förderung noch offen)
Heimbereich (Förderung noch offen)
Gegengerade (Förderung noch offen)
Beschreibung und Kosten des ersten Bauvorhabens
Funktionsgebäude mit Haupttribüne
Mit Übernahme des AKS wurde die Service Gesellschaft des Landkreises Nordhausen mbH beauftragt, konkrete Planungsunterlagen und die notwendigen Genehmigungen vorzubereiten. In diesem Zusammenhang wurden der Verein, Behörden und die Auschüsse des Kreistages in die Planungen aktiv einbezogen. Nach Abschluss der Abstimmungen erfolgte am 07.07.2020 die Freigabe der Planung und Finanzierung durch den Nordhäuser Kreistag.


Die Haupttribüne verfügt über 1.158 Zuschauerplätze.
Das zweigeschossige Funktionsgebäude besteht aus Funktions- und Nebenräumen (z.B. Leitstelle, Büros und Lagerräumen) sowie Multifunktionsräumen (zur optimalen Auslastung des Gebäudes und modularen Anpassung an den jeweiligen Bedarf).
Ein wichtiger Bestandteil zur Liga-Lizensierung ist die integrierte Polizeiwache im Erdgeschoss mit einer verdeckten Vorfahrt für Polizeifahrzeuge unter der Haupttribüne.
Besuchertoiletten und Kioske wurden im Gebäude so integriert, dass sie auch die später zu errichtende Südtribüne (Heimbereich) mit erschließen können.
Ablaufplan
11. März 2021: Start Abriss alte Westtribüne (Haupttribüne)
Juni – August 2021: Gründung und Verlegung Grundleitungen, Grundsteinlegung
Ende Oktober 2021: Fertigstellung Rohbau
Ende Dezember 2021: Fertigstellung Montage Tribünendach
November 2021: Beginn der Ausbaugewerke
Ende November 2022: voraussichtliche Übergabe des Gebäudes
Kosten und Finanzierung der Errichtung
Im ersten Bauabschnitt wurden durch den Planer Erschließungskosten von 85.000 Euro (Bauvorbereitung etc.) kalkuliert. Die Kosten der Herstellung inkl. der technischen Gebäudeausstattung belaufen sich nach den vom Kreistag freigegeben Planungsunterlagen auf 5.298.000 Euro zzgl. Baunebenkosten in Höhe von 1.607.000 Euro. Die im zweiten Bauabschnitt geplante Herstellung der Außenanlagen wurde mit insgesamt 564.000 Euro kalkuliert und beinhaltet auch die Wegeführung und Neugestaltung des Eingangsbereichs zur Haupttribüne.

Die Finanzierung des Vorhabens erfolgt über einen Zuschuss des Freistaats Thüringen in Höhe von 6.000.000 Euro und eines Investitionszuschusses des Landkreises Nordhausen in Höhe von 1.564.000 Euro.
Abriss der Sprecherkabine im AKS (Foto: oas)
Abriss der Sprecherkabine im AKS (Foto: oas)
Abriss der Sprecherkabine im AKS (Foto: oas)
Abriss der Sprecherkabine im AKS (Foto: oas)
Abriss der Sprecherkabine im AKS (Foto: oas)
Abriss der Sprecherkabine im AKS (Foto: oas)
Abriss der Sprecherkabine im AKS (Foto: oas)
Abriss der Sprecherkabine im AKS (Foto: oas)
Abriss der Sprecherkabine im AKS (Foto: oas)
Abriss der Sprecherkabine im AKS (Foto: oas)
Abriss der Sprecherkabine im AKS (Foto: oas)
Abriss der Sprecherkabine im AKS (Foto: oas)
Abriss der Sprecherkabine im AKS (Foto: oas)
Abriss der Sprecherkabine im AKS (Foto: oas)
Abriss der Sprecherkabine im AKS (Foto: oas)
Abriss der Sprecherkabine im AKS (Foto: oas)
Abriss der Sprecherkabine im AKS (Foto: oas)
Abriss der Sprecherkabine im AKS (Foto: oas)
Abriss der Sprecherkabine im AKS (Foto: oas)
Erinnerungsfoto für den langjährigen Stadionsprecher (Foto: oas)
Abriss der Sprecherkabine im AKS (Foto: oas)
Abriss der Sprecherkabine im AKS (Foto: oas)
Autor: osch

Kommentare
echter nordhäuser54
11.03.2021, 14.29 Uhr
Zum Abschied weint sogar der Himmel Sprecherkabine des Albert-Kuntz-Sportplatzes ist gefallen:
Was ist denn so Interressant,das man 21 Fotos von den Abriss der alten Sprecherkabine machen muß,anstatt derer die von diesen Abschied genommen haben.?
diddi72
11.03.2021, 15.13 Uhr
Nordhäuser Eiffelturm
Ich hatte das bisher auch nicht so wahrgenommen. Aber diese Sprecherkabine war wohl für Nordhausen sowas wie der Eiffelturm für die Pariser. Das wird der Grund für die vielen Fotos sein.

Schade um dieses Stück Geschichte Nordhausens. ;)

Gruß
Diddi
Flitzpiepe
11.03.2021, 15.17 Uhr
Das Desinteresse
des OBs Buchmann an seiner eigenen Stadt ist scheinbar unendlich...
Sportfreund
11.03.2021, 20.51 Uhr
Wie einst im alten Stadion?
Hoffentlich passiert nicht das selbe wie einst im alten Stadion an der Darre. Dort wurde auch der Turm umgestoßen und später alles platt gemacht.
Wobei meiner Meinung nach damals an der Darre der richtigere Platz für ein Ordentliches Stadion gewesen wäre, schon allein Infrastruktur mäßig. Bahnhof in der Nähe, später dann Autobahn, Platz ohne Ende..... , aber nein, es musste ja weichen.
Bin ja nur mal gespannt, wie das Verkehrstechnisch mal werden wird rund ums „neue“ Stadion. Ob die Parkallee dann wieder bei jeder „größeren“ Veranstaltung zum Parkplatz wird und Anwohner stundenlang nicht nach Hause kommen bzw. Kleingärtner nicht in ihre Gärten?
Nur mal drüber nachgedacht!
Kommentare sind zu diesem Artikel nicht mehr möglich.
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Anzeige symplr
Anzeige symplr