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Sa, 08:36 Uhr
26.09.2020
Aktuelle Umfragen von tlv und VBE:

Verstärkte Gewalt gegen Lehrer

Mehr als jede dritte Lehrperson, Erzieherin und sonderpädagogische Fachkraft (35 Prozent) hat in den wenigen Wochen seit der Wiederöffnung der Schulen bereits selbst seelische Gewalt erfahren, fast jede sechste (14 Prozent) körperliche...

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Dies geht aus einer aktuellen, nichtrepräsentativen Umfrage des tlv thüringer lehrerverband hervor, an der sich insgesamt 188 Personen beteiligt haben. Der Anteil derer, die entsprechende Fälle im Kollegium mitbekommen haben, liegt mit 42 Prozent für seelische und 17 Prozent für körperliche Gewalt noch höher.

Stark heterogene Ergebnisse
Besonders häufig werden der Umfrage zufolge Frauen Opfer schulischer Gewalt – es zeigen sich signifikante Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Während nur 2 Prozent der an der Umfrage teilnehmenden Männer von körperlicher und 17 Prozent von seelischer Gewalt betroffen waren, lagen diese Werte mit 17 bzw. 40 Prozent bei den Frauen um ein Vielfaches höher.

Mit Blick auf die Altersstrukturen zeigte sich: Die unter-50-Jährigen sind mit 16 bzw. 44 Prozent deutlich öfter betroffen als ihre älteren Kollegen (11 bzw. 26 Prozent).

Und auch bei den Schularten werden erhebliche Unterschiede deutlich: Körperliche Gewalt haben an den Grundschulen 21 Prozent, an den Regelschulen 17 Prozent und an den Gymnasien 0 Prozent der Kollegen erlebt. Seelische Gewalt meldeten 36 Prozent der teilnehmenden Grundschulen, 43 Prozent der Regelschulen und 9 Prozent der Gymnasien.

Die Corona-Pandemie als Verstärker?
Der tlv hat sich in seiner nichtrepräsentativen Umfrage auch mit den möglichen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Auftreten schulischer Gewalt bezogen. Offenbar ist diese besondere Zeit nicht spurlos an den Kindern und Jugendlichen vorbeigegangen: Mehr als jede fünfte Lehrperson, Erzieherin und sonderpädagogische Fachkraft in Thüringen (21 Prozent) sieht nach den wochenlangen Schulschließungen bei den Schülern eine stärkere Neigung zu seelischen Übergriffen als vorher. 13 Prozent, also fast jeder sechste Teilnehmer, hat zudem eine stärkere Neigung zu körperlichen Übergriffen festgestellt. Besonders stark schätzten die Kollegen an den Regelschulen die Zunahme von körperlicher (17 Prozent) und seelischer (23 Prozent) Gewalt ein.

Und selbst während der Schulschließungen gab es offenbar Gewalt. Insgesamt 12 Prozent der Teilnehmer haben in dieser Zeit Zwischenfälle erlebt: 2 Prozent körperliche Angriffe in der Notbetreuung, 5 Prozent seelische Gewalt in der Notbetreuung, sechs Prozent seelische Gewalt in schriftlicher Form, also per Mail, Textnachricht o.ä. und 3 Prozent seelische Gewalt per Telefon. Hierbei waren die Eltern fast doppelt so häufig Täter wie die Schüler, während sonst vor allem die Schüler für die Vorfälle verantwortlich sind.

Gewalt belastet die Betroffenen stark
Der Gedanke, am Arbeitsplatz Schule Opfer von seelischer oder körperlicher Gewalt zu sein oder vielleicht zu werden, belastet mehr als jeden dritten Umfrageteilnehmer stark: Auf einer Skala von 1 bis 10, wobei 1 für „überhaupt nicht“ und 10 für „extrem“ stand, wählten 35 Prozent einen Wert von 7 oder mehr.

Erschreckende Ergebnisse auch bei bundesweiter forsa-Studie
Die Ergebnisse in Thüringen bestätigen das, was der VBE Verband Bildung und Erziehung, dessen Landesverband der tlv ist, in einer bundesweiten repräsentativen forsa-Umfrage unter 1302 Schulleitungen herausgefunden hat: Schulische Gewalt hat seit der letzten bundesweiten Erhebung im Jahr 2018 noch einmal signifikant zugenommen. 61 Prozent der Schulleitungen geben 2020 an, dass es in den letzten fünf Jahren an ihrer Schule Fälle gab, in denen Lehrkräfte direkte psychische Gewalt erlebten. 2018 sagten dies 48 Prozent. Eine ähnliche starke Steigung gibt es auch bei der psychischen Gewalt über das Internet. Gaben 2018 noch 20 Prozent der Schulleitungen an, dass diese aufgetreten sei, berichten es nun 32 Prozent. Auf diesem Niveau liegt auch das Erleben körperlicher Gewalt. 34 Prozent der Schulleitungen geben an, dass es an ihrer Schule in den letzten 5 Jahren Lehrkräfte gab, die dies erlebten. 2018 waren es noch 26 Prozent.

„Wir brauchen keine Faltblätter!“
Als „absolut erschütternd“ bezeichnet der tlv-Landesvorsitzende Rolf Busch die Ergebnisse beider Umfragen. „Wir beschäftigen uns jetzt seit 2016 mit dem Thema schulische Gewalt. Aber außer Betroffenheit hat das offenbar nichts bewirkt. Wir brauchen keine Faltblätter und keine gutgemeinten Reden aus der Politik, sondern konkrete Hilfen vor Ort – und zwar in Form von multiprofessionellen Teams, die flächendeckend und ständig zur Verfügung stehen. Um die Kolleginnen und Kollegen zu stärken und zu schützen, sind Schulpsychologen und Schulsozialarbeiter, aber auch Schulgesundheitsfachkräfte und ein enger Draht zu den Behörden unverzichtbar.“ Darüber hinaus, so Busch, müssten alle in den Schulen Beschäftigten die volle Unterstützung des Dienstherrn erhalten. Dazu zählten neben der unbürokratischen Meldung und schnellen Hilfe nach einem Vorfall auch die konsequente Erfassung sämtlicher Übergriffe in den Statistiken.
Autor: red

Kommentare
Lotterfee
26.09.2020, 09.24 Uhr
Ursachen?
Sind meines Erachtens mangelnder Respekt. Wenn Kinder nicht mal Respekt vor den eigenen Eltern haben, wie sollen sie dann Respekt vor anderen Personen haben.
Kobold2
26.09.2020, 10.17 Uhr
Nachhaltige und Konsequenzen
Hat man ja auch kaum zu befürchten....
Wenn dann doch mal, kommt Mama und Papa mit dem Anwalt....
ottilie
26.09.2020, 11.46 Uhr
Verstärkte Gewalt gegen Lehrer
Schon wenn die Kinder klein sind, sollte man die Kindern schrittweise und dem Alter entsprechend mit den wichtigen Dingen des Lebens vertraut machen, ihnen auch gutes Benehmen beibringen. Natürlich sollten die Eltern als erstes Vorbild sein. Die Wörter "Danke und Bitte" sollte es immer
in ihrem Sprachgebrauch geben. Man sollte ihnen lernen, andere Menschen zu achten, wenn man sie kennt, zu grüssen. In Verkehrsmitteln auch älteren Menschen einen Platz anbieten.
Wenn wir mit unseren Kindern spazieren gingen oder andere Wege erledigten, hatten wir immer ein Tütchen mit, wo ihre Abfälle hinein kamen, schmissen sie etwas auf den Geweg oder Strasse, mussten sie dies aufheben und so kamen diese Dinge in diese Tüte, die dann zu Hause geleert wurde. Die Kinder lernen das sehr schnell, macht man sie darauf aufmerksam. Wir hatten nie Ärger, weder in der Schule noch anderswo mit unseren Kindern.
Meine Kinder hielten das dann genauso mit ihren Kindern und ich erfreue mich an den Enkelkindern, dass diese ebenso ein gutes Benehmen und Achtung vor anderen Menschen haben.
Erziehung und Vorbild des Elternhauses ist eben alles und zahlt sich im Leben aus.
Und meine Enkelkinder haben auch durch die Pantemie kein schlechteres Benehmen, sondern ihr gutes Benehmen beibehalten.
Aber viele Leute heute nehmen sich oft gar nicht die Zeit für ihre Kinder. Sie haben eigene Dinge im Kopf und die Kinder laufen eben so ganz nebenbei.
Psychoanalytiker
26.09.2020, 13.41 Uhr
Was Hänschen nicht lernt ...
... dieser Spruch, den viele heute gar nicht mehr ergänzen können, hat noch immer große Bedeutung.

Da wundert es den Autor des Artikels, dass Frauen mehr "Gewalt" erfahren, als Männer?
Mich wundert es nicht !!! Wenn Schüler (ich mache den Mist mit gendergerechter Sprache nicht mehr mit) auf Grund ihrer Herkunft zu Hause keinen wirklichen Respekt vor Frauen erleben, (auch junge) Männer den Frauen, Müttern, Hilfegebenden den Handschlag verwehren, wie sollen diese Personen Respekt in der Schule erfahren oder erlernen. Hinzu kommt der "Trieb" anderer es nachzuahmen. "DER" macht die Lehrerin klein, DAS kann ich auch ...

Es muss ein anderes, wirkliches Umgehen miteinander wieder einziehen. Der Lehrer hat die Respektperson zu sein, nicht ein herangezogener Anwalt (der nur Geld damit verdient), nicht (in der Schule) die Eltern, nicht andere Schüler.

Respekt verliert zunehmend an Bedeutung. Wenn Polizisten bedroht werden, die sich dann verbal wehren (aktuell: "Schubs mich und Du fängst Dir 'ne Kugel") mag "unfein", vielleicht auch etwas "daneben" sein, es aber staatsanwaltlich zu verfolgen, halte ICH für übertrieben und sogar lächerlich. Der Demonstrant darf provozieren, beleidigen, treten, der Polizist darf sich nicht wehren ??? muss kuschen, bekommt eine drauf, weil er Ordnung schaffen und Gesetze durchsetzen will? Wenn sich dies durchsetzt, kann man Polizei (oder Lehrer, Erzieher ...) abschaffen, dann regieren Schüler, Demonstranten, Chaoten, und Clans, die unser Land überhaupt nicht respektieren. Wo sind wir in diesem, unseren Land nur hingekommen ???

Und für alle, die Gäste unseres Landes sind oder sein wollen, UNSER GRUNDGESETZ aber nicht respektieren (wollen) ..... Abschiebung als konsequente Erziehungsmethode. Nur das schärft das Bewußtsein von so manchem, der nicht lernen will ...

Frau Merkel: SO, wie Sie es glauben, schaffen wir es NICHT ...
Buellfahrer
26.09.2020, 14.31 Uhr
Gewalt gegen Lehrer/innen
Hallo Ottilie,
ich bin voll ihrer Meinung!!
Wir haben unsere 4 Jungs auch so erzogen, mittlerweile sind sie erwachsen sie arbeiten alle in guten Jobs und machen keinen Blödsinn. Ok, ich weiß vielleicht nicht alles, so wie meine Eltern auch, aber die Polizei war noch nicht da.
Aber die Eltern die ihre Hände über ihre ,,lieben" Kleinen halten sollte man einen grundhaften Lehrgang über Erziehung zuteil werden lassen.
MfG Holger
N. Baxter
26.09.2020, 18.03 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert – Gehört nicht zum Thema des Beitrages
Kama99
26.09.2020, 18.53 Uhr
Ich habe ...
dieser Tage erst gelesen, das in manchen Schulen mit hohen Migrationsanteil, der Respekt ggü. Lehrerinnen absolut inakzeptabel sei. Nur was will man erwarten, in deren Ländern sind Frauen deren Männern vollkommen unterworfen. Wenn man jetzt noch mehr von denen hier her holt, wird sich daran auch nichts ändern.
DonaldT
26.09.2020, 20.41 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert – Verstoß gegen AGB
DonaldT
26.09.2020, 20.42 Uhr
Der Beitrag wurde gespeichert und die Freigabe beantragt.
DonaldT
26.09.2020, 20.43 Uhr
Der Beitrag wurde gespeichert und die Freigabe beantragt.
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