Im Ausschuss zur Stadtentwicklung ging es gestern nicht ausschließlich um das Parkhaus auf dem August-Bebel-Platz, auch die grundhafte Sanierung der Riemannstraße stand auf der Tagesordnung. Das zuständige Ingenieurbüro stellte gleich mehrere Varianten vor…

Die Riemannstraße sieht nicht gut aus: die Fahrbahn ist reine Flickschusterei, die Beleuchtung veraltet, der Grünstreifen zu schmal für den Bewuchs und auch Wasserleitungen und Kanalisation könnten eine Generalüberholung vertragen. Eine grundhafte Sanierung der 380 Meter langen Straße soll die Probleme abstellen.

Ingenieur Ulrich Nebel stellte gestern im Ausschuss für Stadtentwicklung gleich acht mögliche Varianten vor, die sich vor allem in der Abmessung von Fahrbahn, Grünstreifen, Rad- und Fußgängerwegen unterscheiden.

Auch die Stadtverwaltung und die Nordhäuser Fahrradfreunde vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub steuerten je eine Ausbauvariante bei. Bevor die Bagger rollen wird aber noch einige Zeit ins Land gehen, unter der im April verhängten Haushaltssperre liegt das Projekt Riemannstraße fürs Erste auf Eis. Dennoch sei es notwendig sich jetzt Gedanken über den Ausbau zu machen, unterstrich Nebel, die planerischen Vorläufe würden noch mindestens sechs weitere Monate in Anspruch nehmen.

Neben den oberirdischen Arbeiten stehen auch zahlreiche Tiefbauarbeiten an den Leitungssystemen unterhalb des Asphalts an, 70 bis 90 cm müsse man „abschachten“, erläuterte der Ingenieur. Unter anderem wird der Wasserverband eine der zentralen Hauptwasserleitungen der Stadt auf Vordermann bringen und eine weitere Leitung verlegen, die perspektivisch die Versorgung des Industriegebiets Goldene Aue sicherstellen soll.

Die Kosten der Maßnahme werden auf rund eine Million Euro geschätzt. Da es sich um eine grundhafte Sanierung handelt, entfällt der Kostenanteil für Anlieger.
Angelo Glashagel