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Do, 12:41 Uhr
23.01.2020
Neujahrsempfang in Erfurt:

VdK warnt vorPflegenotstand

Auf dem Neujahrsempfang des Sozialverbands VdK Hessen-Thüringen im Augustinerkloster zu Erfurt forderte der stellvertretende VdK-Landesvorsitzende Gottfried Schugens deutliche Verbesserungen bei der Gesundheitsversorgung und der Pflege in Thüringen...

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„Vor allem muss die ärztliche Betreuung der Bevölkerung auch in ländlichen Regionen sichergestellt werden“, betonte Schugens bei dem traditionellen Jahresauftakt vor rund 100 Gästen aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und sozialen Organisationen.

Alarmierende Zahlen liefert beispielsweise der „Thüringen Monitor 2019“: Demnach sehen in ländlichen Regionen des Freistaats lebende Menschen signifikant häufiger Defizite bei der medizinischen Betreuung als Stadtbewohner, vor allem hinsichtlich der Erreichbarkeit von Fachärzten und Krankenhäusern. „Um diese Lücken zu schließen, sollten Ärzte, die sich auf dem Land niederlassen, verstärkt finanziell unterstützt werden. Das ‚Förderpaket Thüringen‘ der Kassenärztlichen Vereinigung muss deshalb unbedingt aufrechterhalten werden“, sagte Gottfried Schugens.

Erforderlich sei darüber hinaus die verstärkte Ausbildung von Ärzten. „Im Fachbereich Medizin müssen mehr Studienplätze geschaffen werden. Bei deren Vergabe darf nicht allein der Notendurchschnitt entscheidend sein, sondern es sollten auch andere Kriterien wie etwa ein persönlicher Eignungstest berücksichtigt werden“, so der stellvertretende Landes- vorsitzende. Kritik übte Schugens an dem Vorstoß von Klinikkonzernen in den ambulanten Versorgungsbereich in Thüringen. „An Medizinische Versorgungszentren verkaufte Arztsitze werden nicht mehr vom Zulassungsausschuss der Kassenärztlichen Vereinigung gesteuert und müssen dann nicht mehr fachgleich besetzt werden“, erläuterte Schugens.

Dringenden Handlungsbedarf in der Pflege signalisiert die jüngste Prognose des Thüringer Landesamts für Statistik, das bis 2040 einen Anstieg der Zahl pflegebedürftiger Menschen im Freistaat im Vergleich mit 2017 um rund 30 Prozent erwartet. Insgesamt werden demnach voraussichtlich 8,1 Prozent der Thüringer – 150.000 Frauen und Männer – Pflegeleistungen in Anspruch nehmen, 2017 waren es noch 5,4 Prozent. „Um dem gerecht zu werden, brauchen wir unter anderem den umfassenden Ausbau der Pflegestützpunkte sowie mehr qualifiziertes und angemessen bezahltes Personal in den Pflegeeinrichtungen“, sagte Schugens. „Erforderlich sind außerdem mehr Entlastungsangebote für Pflegebedürftige und pflegende Angehörige sowie ein Personalschlüssel in Pflegeeinrichtungen, der dem Pflegegrad und Bedarf der Bewohner entspricht.“
Autor: red

Kommentare
Micha123
23.01.2020, 12.58 Uhr
Unterstützung für pflegende Angehörige
Der Pflegenotstand ist doch nicht erst seit heute bekannt. Darüber wird schon seit 10 Jahren debattiert und relevante Dinge haben sich kaum geändert, bzw. verbessert.
Die pflegenden Angehörigen sind doch die, welche die meiste Arbeit in der Pflege machen.
Zwar gibt es für die eine Unfallversicherung und einige Rentenpunkte aber warum bietet man denen nicht mehr? Warum übernimmt man keine Sozialleistungen, wie, dass man den pflegenden Angehörigen zum Beispiel eine Krankenversicherung bezahlt. Entweder müssen sie sich freiwillig versichern und die Krankenversicherung selbst bezahlen oder sie haben gar keine.
Warum zahlt man den pflegenden Angehörigen, welche 24 Stunden am Tag, 7 Tage in der Woche und 365 Tage im Jahr ihren "Dienst" machen keinen Lohn?
Pflege, welche in der häuslichen Umgebung stattfindet, die ist in den meisten Fällen für den Betroffenen viel besser als in Heimen oder Massenabfertigungsanstalten, wo die "Würde des Menschen" nicht mehr gegeben ist.
Wann verstehen endlich unsere Politiker so etwas...? Dann würde so mancher Pflegebedürftige nicht in ein Heim abgeschoben werden müssen und könnte zu Hause betreut werden. Dies würde dann auch bedeuten, dass man weniger Heime und auch weniger Personal benötigt. Aber so ein Heim ist ja auch ein Wirtschaftsunternehmen... wo viele, sehr viele noch daran verdienen...
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