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Mo, 22:00 Uhr
16.09.2019
Neues aus dem Stadrat in Ellrich

Ellrich will Straße zum Jägerfleck bauen

Der alte NKD soll verschwinden und die Straße zum Jägerfleck wieder aktiviert werden. Was sonst noch im Ellricher Stadtrat besprochen und beschlossen wurde, hat die nnz erfahren…

Als „Ehrenstadträte“ wurden Andreas Dresler (BBE), Klaus-Dieter Drick (FDP), Ulrich Franke, Wolfgang Krug (beide CDU), Manfred Schminkel und Winfried Ehrhold (beide Die Linke) ernannt.  (Foto: Susanne Schedwill) Als „Ehrenstadträte“ wurden Andreas Dresler (BBE), Klaus-Dieter Drick (FDP), Ulrich Franke, Wolfgang Krug (beide CDU), Manfred Schminkel und Winfried Ehrhold (beide Die Linke) ernannt. (Foto: Susanne Schedwill)
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Die Stadt Ellrich wird das alte NKD-Gebäude in der Ellricher Innenstadt abreißen. Einheitlich stimmte der Stadtrat am Montagabend dafür, das Haus und Nebengebäude in der Nordhäuser Straße 24 und 26 zurückzubauen. Auch das Gutachten eines von der Stadt beauftragten Ingenieurbüros empfiehlt den Abriss des vor Jahren durch einen Brand geschädigten Hauses.

„Die Standsicherheit ist nicht mehr gewährleistet ist“, sagte Bürgermeister Henry Pasenow (CDU). Die Kosten für den Abriss der beiden seit Jahren leerstehenden Gebäude belaufen sich in diesem Jahr auf 66.000 Euro, im nächsten Jahr auf bis zu 17.000 Euro. Geht es nach der Verwaltung soll an dem Standort ein Modellprojekt entwickelt werden, das alle Generationen mit einbezieht.

Ehrentitel verliehen
Der langjährige ehrenamtliche Beigeordnete Rudolf Mörschel ist jetzt „Ehrenbeigeordneter“. Einstimmig votierte der Rat dafür, dass der SPD-Politiker diesen Titel tragen darf. Mörschel war von 1994 bis 2019 erster Beigeordneter.

„Ehrenortsteilbürgermeister“ darf sich fortan Jens
Schlichting (SPD) nennen, der ebenso von 1994 bis 2019 Ortsteilbürgermeister von Gudersleben war. Als „Ehrenstadträte“ wurden Andreas Dresler (BBE), Klaus-Dieter Drick (FDP), Ulrich Franke, Wolfgang Krug (beide CDU), Manfred Schminkel und Winfried Ehrhold (beide Die Linke) ernannt.

Laut Hauptsatzung sind die Ehrentitel für Beigeordnete, Ortsteilbürgermeister und Stadträte möglich, sofern diese mindestens 15 Jahre oder drei Wahlperioden ihr Amt ausgeübt haben. Der Ehrensold beträgt jeweils ein Drittel der zuletzt bezogenen Aufwandsentschädigung.

Stadt will Straße zum Jägerfleck bauen
Eine Straße von Sülzhayn zum Jägerfleck bei Rothesütte? Nach 14 Jahren Planfeststellungsverfahren hatte das Straßenbauamt Nordthüringen diesen Traum im Jahr 2010 platzen lassen, das Verfahren beendet. Jetzt will die Stadt Ellrich es selbst in die Hand nehmen.

Mittlerweile ist die alte L 1014 Eigentum der Stadt und zu einer kommunalen Straße und sonstigem Weg abgestuft. Geht es nach der Verwaltung soll die Straße, die in unterschiedlicher Ausbauqualität bereits vorhanden ist, reaktiviert werden. Vorrangig, um eine kurze Verbindung nach Rothesütte zu schaffen. In der Ellricher Stadtverwaltung präferiert man eine abgespeckte Ausbauvariante auf der alten Trassenführung, nur 4,75 Meter breit und für Schwerlastverkehr gesperrt. „Das wird keine Landesstraße und auch keine Kreisstraße, ohne Berufs- und Schwerlastverkehr“, sagte Pasenow.

Zwischen dem Abzweig Sülzhayn und dem einstigen Sanatorium reicht eine Deckensanierung, auf der restlichen Strecke soll die Straße grundhaft ausgebaut werden.

Ein Rechtsgutachten, das die Stadt Ellrich in Auftrag gegeben hatte, kommt zu dem Schluss, dass hierfür weder ein Planfeststellungsverfahren noch ein Bauleitplanverfahren nötig ist.

Das Thüringer Landesverwaltungsamt sieht das jedoch anders und machte Ellrich einen Strich durch die Rechnung. Dort hatte die Stadt einen Antrag gestellt, auf ein Planfeststellungsverfahren, das oft jahrelang dauert, zu verzichten. Das Verwaltungsamt lehnte das ab. In Weimar befürchtet man „erhebliche Beeinträchtigungen von Natur und Umwelt“.

Allerdings: Das Landesverwaltungsamt habe die
Straße wie eine Landesstraße betrachtet, sprich den Antrag nicht formgerecht beschieden, erklärte Sachgebietsleiter Ronald Kuß. Gegen den Bescheid aus Weimar wird die Stadt jetzt klagen. Der Stadtrat votierte einstimmig dafür, diesen Schritt zu gehen. Geschätzte Kosten: rund 20.000 Euro.

Einige Anwohner aus Sülzhayn stellten die Aktivierungspläne der Stadt jedoch in Frage. „Für mich macht das wirtschaftlich keinen Sinn. Das ist eine sinnlose Investition“, sagte Stefan Seichter im Namen mehrerer Anlieger. Winterdienst und Unterhaltung der kommunalen Straße verursachen hohe Kosten, so seine Befürchtungen. Auch einen Nutzen für den Tourismus sieht der Sülzhayner entgegen der Verwaltung nicht. Die Verbindung sei nicht sinnvoll, Touristen würden die Trasse lediglich zur Durchfahrt in den Oberharz nutzen.

Eine Mehrzweckhalle auf dem Lindenplatz
Einen Saal für Schulabschlussbälle oder Vereinsveranstaltungen vermisst Robert Hoffmann aus Ellrich. Seine Idee: Eine Mehrzweckhalle auf dem Lindenplatz. In der könnten sowohl die Schützen als auch die Karnevalisten ihre Veranstaltungen abhalten. Der Lindenhof ist seit einiger Zeit geschlossen, lediglich für den Karneval öffnet das Haus noch. „Außerdem ist der Lindenhof kaum noch zu sanieren“, so das Urteil des Ellrichers, der seine Idee in der Einwohnerfragestunde vorstellte. Der Bauausschuss soll sich jetzt des Themas annehmen.

Haushaltssperre verhängt
Darüber hinaus musste Pasenow am Montagabend rückwirkend zum 6. September eine Haushaltssperre anordnen. Als Ursache nannte der Stadtchef mehrere Gründe: Die Verwaltung erwartet zum einen geringere Steuereinnahmen als im Haushaltsplan veranschlagt, zum anderen wegen nicht erfolgter Grundstückverkäufe. Außerdem werden die Kosten für die Holzfällarbeiten im Stadtwald deutlich teurer als angenommen, unter anderem weil mehr Schadholz aus dem Wald geschafft werden muss.

Pasenow informierte den Rat, dass aktuell drei Orte in der Einheitsgemeinde untersucht werden, die als mögliche Wohnmobilstellplätze in Frage kämen. Dazu sei man in Kontakt mit Privatpersonen. „Die Gemeinde wird das nicht realisieren“, so Pasenow. Näheres wolle er zu einem späteren Zeitpunkt öffentlich machen.

Feste in Ellrich
Am 3. Oktober feiern Ellrich und Walkenried wieder das Rotbuchenfest an der einstigen innerdeutschen Grenze. Im 30. Jahr der Deutschen Einheit wird es einen musikalischen Marsch aus West und Ost in Richtung Festplatz an der Rotbuche geben.

Darüber hinaus kündigte Pasenow an, dass am 27. September die Siegesfeier der MDR-Mach-Dich-Ran-Tour in Ellrich auf dem Marktplatz gefeiert wird. Die Ellricher hatten 200 000 Euro für den Wiederaufbau der Kirchtürme gewonnen. FDP-Stadtrat Ingmar Flohr appellierte an alle Stadträte die Euphorie, die dieser Wettstreit in die Stadt gebracht habe, für die Arbeit des Gremiums mitzunehmen.

Einen Tag später, am 28. September, steigt dann die Dankeschön-Veranstaltung für die Feuerwehrleute ab 15 Uhr, ebenso auf dem Marktplatz.
Susanne Schedwill
Autor: sul

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