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So, 16:13 Uhr
31.03.2019
NUV und Traditionsbrennerei mit neuem Format:

„Auf einen Korn!“

Der Nordthüringer Unternehmerverband hatte am Vormittag zu einer Art Premiere eingeladen. „Auf einen Korn“ nennt sich das Format und soll eine Art Stammtisch sein, bei dem aktuelle politische und wirtschaftliche Themen diskutiert werden sollen. Zum heutigen Auftakt stand…

Premiere für "Auf einen Korn!" (Foto: nnz) Premiere für "Auf einen Korn!" (Foto: nnz)
… die Beantwortung der Frage „Gibt es genug Wohnungen und Bauland in und um Nordhausen?“ im Mittelpunkt. Antworten darauf finden sollten zum Beispiel die Geschäftsführerin der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft, Inge Klaan, und der Unternehmer Axel Heck.

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Niels Neu, der gemeinsam mit Tradi-Chef Thomas Müller den Stammtisch moderierte, begrüßte die Gäste, die einen bunten Mix aus Politik und Wirtschaft repräsentierten. So waren unter anderem einige kommunale Wahlkämpfer – von AfD bis Linke – zu sehen. Aber auch Landrat Matthias Jendricke und sein Vize Stefan Nüßle oder Harztor-Bürgermeister Stephan Klante waren gekommen, Fehlanzeige gab es bei der Spitze des Nordhäuser Rathauses.

Inge Klaan erinnerte an die Wohnungssituation kurz nach der Wende, als es Mitte der 90er Jahre einen Wohnungsüberhang gab und die beiden großen Vermieter (SWG und WBG) Hunderte Wohnungen zurückbauen mussten. Klaan sieht defacto derzeit in Nordhausen einen gesunden Wohnungsmarkt, allerdings gebe es Segmente mit Problemen.

Für Axel Heck gibt es eine Besonderheit in Nordhausen, die ihre Ursache in der historischen Situation habe. Letztlich aber konstatiert auch Heck einen gesunden Markt, für den Wohnungsinteressent gibt es aber Probleme, wenn er eine qualitativ hochwertige Wohnung oder ein Eigenheim sucht.

Steffen Loup, Vorstand der Wohnungsbaugenossenschaft Südharz, geht davon aus, dass es in den nächsten zehn Jahren einen weiteren Rückbau von Wohnungen geben werde. Das ist die eine Seite, die andere sei die Anpassung der Wohnungen an gestiegene oder notwendige Bedürfnisse. Zum Beispiel die größere Wohnfläche pro Person oder den barrierefreien Umbau von Wohnungen.

Axel Heck mach darauf aufmerksam, dass zum Beispiel Studenten nach ihrem Studium eventuell einen Arbeitsplatz bekommen könnten, aber nicht den passenden Wohnraum finden würden. Zwischenfazit: Nordhausen braucht einen weiteren größeren Standort für klassische Einfamilienhäuser.

Harztor Bürgermeister Klante will die gesamte Diskussion nicht auf ein Gegenspiel zwischen Stadt und Umland reduziert haben. Letztlich gehe es um den gesamten Landkreis. Klante möchte mit seiner Landgemeinde nicht zweite Wahl für einen Eigenheimstandort sein. Heike Umbach, Geschäftsführerin der Sollstedter Wohnungsbaugesellschaft sieht den Sog in die Stadt auch als Chance für die Weiterentwicklung ihres Wohnungsbestandes. So habe das Unternehmen zwei leerstehende Blöcke gekauft, um daraus barrierefreie Wohnungen zu „machen“. 30 sollen es sein und bereits nach einigen Tagen musste die Warteliste dafür geschlossen werden.

Eigenheim und/oder Mietwohnung? Was aber, wenn es in Nordhausen die Ansiedlung eines Unternehmens gibt und es besteht der Bedarf von 100 oder 200 neuen Wohnungen für neue Arbeitskräfte? Konkrete Antworten konnten an diesem Vormittag nicht gegeben werden. Eine Mitarbeiterin der Stadtverwaltung gab zu bedenken, dass zwischen der Verkündung einer Ansiedlung in der Goldenen Aue und dem tatsächlichen Produktionsbeginn doch einige Monate vergehen würden. Und da könne man reagieren.

Landrat Jendricke sagte, dass es ihm egal sei, ob die Menschen in der Kreisstadt oder auf dem Land leben. Als eine Frechheit bezeichnete Jendricke, dass die Stadt Nordhausen selbst keine Eigenheimstandorte anbietet, aber Harztor die Erschließung eines Eigenheimstandortes verbietet. Gern hätte er heute die Meinung der Rathausspitze gehört, aber… siehe oben.

Jörg Prophet hätte sich gewünscht, dass der Mieterschutzbund heute seine Meinung hätte sagen können. Er mahnte an, die Rolle der kommunalen Politik mehr in den Fokus zu nehmen, die müsse die Rahmenbedingungen setzen und planerische Ziele vorgeben. Auch solle sich die Politik darum kümmern, wie mehr Arbeitsplätze in der Nordhäuser Region geschaffen werden könnten.

Zum Ende der Korn-Runde wollte Niels Neu ein Statement der Fraktionsvorsitzenden hören. Andreas Wieninger (SPD) konstatierte mit der OB-Wahl von Kai Buchmann eine besseres Verhältnis unter den Fraktionen aber eine zunehmende Frostigkeit zwischen der Rathausspitze und dem Stadtrat. Er gab den Rat, dass der OB erst einmal „Ordnung in seinen Laden bringen müsse“. Für Steffen Iffland (CDU) ist es wichtig, eine Balance zwischen der Stadt und den Ortsteilen zu generieren, auch und vor allem wenn es um Wohnraum gehe.

„Auf einen Korn“ ist ein neues Format, es war ein vielversprechender Anfang, der neugierig auf die Fortsetzung macht.
Peter-Stefan Greiner
Autor: red

Kommentare
A.kriecher
31.03.2019, 19.55 Uhr
Keine Ahnung...
...aber was soll OB Buchmann bei dieser ,, besonderen '' Gruppenveranstaltung? Ist die Stadt nicht gut durch SWG Leiterin Inge Klaan vertreten? Was stichelt, das haben wir gemacht, Winninger gegen OB Buchmann oder interpretiere ich das falsch. Kommt mir so vor, als ob OB Buchmann alles richtig macht und sich ein bisschen von gewissen Veranstaltungen und Cliquen fernhält um seine Glaubwürdigkeit zu unterstreichen. Immerhin war das ja auch ein Versprechen von ihm vor Amtsantritt.
Wininger
31.03.2019, 20.32 Uhr
OB Buchmann und Versprechen vor dem Amtsantritt
Hallo Herr A. Krichner ,

wenn sie der Meinung sind, dass Bauland für junge Familien und bezahlbarer Wohnraum keine Themen für einen Bürgermeister sind, dann haben sie wohl eine falsche Vorstellung von den Aufgaben eines Stadtoberhauptes.
Viel schlimmer finde ich, dass der OB auch bei Veranstaltungen der vielen zahlreichen ehrenamtlich tätigen Vereine in Nordhausen fehlt.
War das auch ein Versprechen vor seinem Amtsantritt??
DDR-Facharbeiter
31.03.2019, 22.33 Uhr
Fachkräfte durch attraktive Arbeitsplätze und Wohnungen ins Land holen.
Wie macht man das?
Ich darf die Geschichte eines jungen Ingenieurs nach erfolgreichem Studienabschluss mit Familie und Kleinkind erzählen:
1. Er suchte einen gut zahlenden Arbeitgeber mit seinem Fach- und Interessengebiet.
2. Er suchte eine bezahlbare Wohnung für seine Familie.

Ergebnisse:
1. Alle interessanten Arbeitgeber fand er in einem
westdeutschen Bundesland.
Er musste den liebgewordenen Studienort verlassen.
2. Er und seine Familie entschieden sich für den Arbeitgeber, der - zum gleichen Lohn wie ein zweiter Arbeitgeber- zusätzlich eine preiswerte Neubauwohnung und einen Kindergartenplatz anbot.
3. Sein Sohn blieb nach dem Studienabschluss auch nicht im Ostblock, obwohl er der Liebe halber gern dort geblieben wäre .
Er fand keinen angemessen zahlenden Arbeitgeber.

FAZIT: Nordthüringen mit Nordhausen sollte sich aufraffen
ohne Eifersüchteleien von unproduktiven Politikern
- attraktive Bedingungen für Niederlassungen von Arbeitgebern zu entwickeln und
- lebenswerte Wohnumgebung und Baugrundstücke zu erschliessen.
Kilian Baltres
01.04.2019, 07.04 Uhr
Dazu fehlt im Rathaus jegliche Strategie, Eichsfeld boomt
@facharbeiter - zu beiden Themen fehlt, im Rathaus, aber offenbar jegliche Strategie. Ganz oben auf dem Wahlsprechen des OB stand das Industriegebiet zu entwickeln. Er selbst, sagt das er im Rathaus sitzt und auf die Investoren wartet. So geht das wohl nicht!!! Im Eichsfeld wird gerade das nächste Gewerbegebiet erschlossen und dort ist Nachfrage.
Aber auch um die bestehenden Firmen scheint man sich, wenig zu kümmern. Man vermeidet, offenbar jeden Kontakt zur Unternehmerschaft. Auch das ist nicht richtig. Zusammenarbeit muss keine Kumpanei sein, nochdazu wo alle diese Firmen ihre Gewerbesteuer hier bezahlen. Man ist vielleicht in NDH auf, dem komplett falschen Weg. K. Baltres
A.kriecher
01.04.2019, 08.07 Uhr
Winninger
Das haben wir gemacht! Was hat der kleine Mann von dieser Veranstaltung? Günstiges Bauland? Günstigen Wohnraum? Nein. Meinen Sie das eine Firma wie WARESA oder Heck an bezahlbaren Wohnraum für den kleinen Geldbeutel interessiert sind oder gar günstiges Bauland an die kleinen Leute überlassen? Allein SWG und WBG sind hier höchstens Ansprechpartner für dieses Problem. Aber dafür braucht es keine solche Veranstaltungen, die maximal als Werbeveranstaltung eines ihrer Parteifreunde gewertet werden kann. Tun sie mal was für Nordhausen und unterstützen Sie Ihren OB und leisten Sie nicht nur Lobbyarbeit für ein paar große Nordhäuser. Leisten Sie mal was sinnvolles für die vielen kleinen Leute in Nordhausen. Sorry, ich vergaß. Mindestlohn und Leiharbeit das haben sie ja schon gemacht.
DDR-Facharbeiter
01.04.2019, 10.32 Uhr
Woher kennt A.Kricher die Bedürfnisse der kleinen Leute ?
Sie reden daher, als ob Sie es wüssten.#

Nennen wir ein paar Beispiele aus dem nnz- Forum:

Eine kleine Frau ist die Tochter vom nnz-Forums-Autor "Katzengreis", die nach einem Einser-Abi und gutem Studien-Abschluss in Nordhausen nur einen schlecht bezahlten Arbeitsplatz findet. In Erfurt fand sie einen besser zahlenden Arbeitgeber.
Ein kleiner Mann ist der Facharbeiter, der nach 17 Jahren beim Schachtbau entlassen wurde und keinen seiner Qualifikation angemessenen Arbeitsplatz findet.

Kleine Leute sind - ausgenommen gesundheitlich Beeinträchtigte - die trotz Arbeitswille und Arbeitsfähigkeit - ihre primären Bedürfnisse wie Essen, Trinken und ein Dach über dem Kopf nur
mit schlecht bezahlter und/oder gefahrennaher Arbeit mangels Arbeitgebern decken.
Die brauchen kein Bauland, A.Kricher.
Die brauchen für ihre gute Arbeit einen gut zahlenden Arbeitgeber, damit sie ihre wichtigsten Bedürfnisse befriedigen und die evtll. vorhandene Familie über die Runden bringen.
Sie schreiben:
"Meinen Sie dass eine Firma wie WARESA oder Heck an bezahlbaren Wohnraum für den kleinen Geldbeutel interessiert sind oder gar günstiges Bauland an die kleinen Leute überlassen?"

Woher wissen Sie das?
Haben Sie jemals in einer kleinen Handwerksbetrieb gearbeitet, wo jeden Tag Ebbe in der Kasse sein kann?

Das A und O für die kleinen Leute in und um Nordhausen sind florierende und angemessen zahlende Arbeitgeber.
Gut gehende Firmen tun alles, um Mitarbeiter zu gewinnen und bei der Stange zu halten.

Es ist die verdammte Pflicht der Politiker, florierende Arbeitgeber nach Nordhausen zu holen und zu halten.
Auch dafür wurden sie von den Wählerinen und Wählern gewählt.

Daran werden sie bei der nächsten Wahl gemessen !
Fönix
01.04.2019, 11.28 Uhr
Diese Selbstbeweihräucherungsorgien diverser
institutioneller Verbünde zwischen Politik und Wirtschaft verabscheue ich zutiefst. Es wird viel geredet und nichts bewegt und das seit vielen Jahren. Regelmäßig vor anstehenden Wahlen laufen die Akteure (es sind oft die Gleichen bei verschiedenen Veranstaltungen !) zu Höchstform auf, wohlgemerkt beim Reden, nicht beim Tun, und schon gar nicht, wenn es darum geht, etwas für die Menschen und nicht nur für das eigene Bankkonto zu tun.

Im Ergebnis werden die Bedingungen immer schlechter. Ein Beispiel habe ich jetzt in der eigenen Familie, wo ein junges Paar im besten Alter mit zwei kleinen Kindern von Ilmenau nach Niedersachsen ziehen muss. Selbst im Hochtechnologiestandort Ilmenau fand sich für die beiden hochqualifizierten und schon gut berufserfahrenen Spezialisten keine zukunftsfeste berufliche Perspektive, die für die kleine Familie tragfähig hätte sein können. Auch nicht in Erfurt (wo studiert wurde) und auch nicht in Jena, wo es zumindest für einen von den beiden mal eine befristete Stelle gab, die dann aber, als diese Position als Festanstellung ausgeschrieben wurde, nach politischen Kriterien vergeben wurde.

In Nordthüringen, wo die Wurzeln der Familie liegen und wo sie sich im Kreis der Familie so oft es geht, gerne aufhalten, fand sich nicht mal ansatzweise eine Option, obwohl sie diese liebend gern gezogen hätten. So leisten sie jetzt ihren nicht unerheblichen Anteil an der Wertschöpfung in Niedersachsen und nicht mehr in Thüringen. Das wird auf absehbare Zeit so bleiben und ist damit auch für die beiden hochambitionierten und hochtalentierten Kinder vorprogrammiert. Die Berufsfelder der Eltern liegen übrigens im Industrie-IT-Bereich bzw. im Bereich der Hochschulbildung, also in absolut zukunftsfesten und breit aufgestellten Branchen.
Im Freundeskreis gibt es ganz ähnlich gelagerte Schicksale.

Noch Fragen ?

Lösungsansätze für Thüringen ?

Lösungsansätze für Nordthüringen ???

.............
geloescht.20220913
01.04.2019, 14.17 Uhr
Viel Korn, wenig Kompetenz
Dieses "neue Format" hätte man auch am Rande einer der legendären Ballveranstaltungen im Autohaus Peter oder einem x-beliebigen Neujahrsempfang veranstalten können. Denn auch dort ist diese Clique von wichtigen und prominenten Leuten stets unter sich. Der einfache Bürger (um den es eigentlich gehen sollte) ist, wie so oft, außen vor.

Wie bereits weiter oben erwähnt: Herrn Heck oder Herrn Wagner geht es in erster Linie um Gewinnmaximierung und nicht darum, ob junge Familien mit niedrigen oder mittleren Einkommen sich vielleicht auch ein Häuschen oder eine Eigentumswohnung leisten können. In der Goldenen Aue kann man sich überzeugen, von welchem "Format" diese illustre Gesellschaft wirklich ist.
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