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Di, 18:44 Uhr
16.10.2018
DAK-Gesundheitsreport 2018

Weniger Muskel-Skelett-Erkrankungen in Nordthüringen

Fehltage liegen insgesamt über dem Landesschnitt – Sonderanalyse zeigt: So leiden Erwerbstätige unter Rückenschmerzen Dazu diese Meldung der DAK Krankenkasse...

Der Krankenstand im Landkreis Nordhausen und im Kyffhäuserkreis ist 2017 gesunken. Die Ausfalltage aufgrund von Krankheiten nahmen um 0,6 Prozentpunkte ab. Mit 5,4 Prozent hatte die Region einen höheren Krankenstand als der Landesdurchschnitt (4,9 Prozent). Laut DAK-Gesundheitsreport waren an jedem Tag des Jahres von 1.000 Arbeitnehmern 54 krankgeschrieben. Der höchste Krankenstand in Thüringen wurde mit 5,8 Prozent in Eisenach und dem Wartburgkreis verzeichnet, der niedrigste mit je 4,7 Prozent in der Stadt Jena sowie in den Landkreisen Eichsfeld, Greiz und Saalfeld-Rudolstadt.

Die aktuelle Analyse der DAK-Gesundheit für den Landkreis Nordhausen und den Kyffhäuserkreis zeigt die wichtigsten Veränderungen bei der Zahl und Dauer der Krankschreibungen: Die Fehltage bei den Muskel-Skelett-Erkrankungen wie beispielsweise Rückenschmerzen nahmen um neun Prozent ab. Sie lagen aber über dem Landesdurchschnitt. Ihr Anteil am gesamten Krankenstand beträgt mittlerweile 23 Prozent.

Damit führt die Diagnose die Liste der Krankheitsursachen in der Region an. Bei den Atemwegserkrankungen wie Bronchitis nahmen die Fehlzeiten um 20 Prozent zu. Sie landeten auf dem zweiten Platz. An dritter Stelle folgten psychische Erkrankungen, zu denen Angstzustände und Depressionen zählen. Die Ausfalltage hier nahmen um 22 Prozent und damit am stärksten in der Region zu.

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„Wir informieren regelmäßig über den Krankenstand im Landkreis Nordhausen und im Kyffhäuserkreis, um so Impulse für die Gesundheit der Beschäftigten zu geben“, sagt Jörn Sola, Chef der DAK-Gesundheit in der Region. „Die fundierten Analysen helfen uns, noch gezielter beim Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) ansetzen zu können und Arbeitgebern konkret Hilfe anzubieten. Damit soll beispielsweise längeren Ausfallzeiten durch Rückenleiden oder seelische Probleme vorgebeugt werden.“

740.000 Thüringer leiden unter Rückenschmerzen

Die DAK-Gesundheit untersucht in ihrem aktuellen Gesundheitsreport mit dem Schwerpunkt „Rätsel Rücken – warum leiden so viele Thüringer unter Schmerzen?“ auch, wie verbreitet Rückenleiden bei den Arbeitnehmern im Osten sind. Die Kasse wirft dabei einen Blick auf Ursachen und Risikofaktoren. Für das Schwerpunkthema wertete das IGES Institut die Fehlzeiten aller erwerbstätigen Mitglieder der DAK-Gesundheit in Thüringen aus. Es wurden zudem bundesweit mehr als 5.000 Beschäftigte im Alter von 18 bis 65 Jahren befragt und zahlreiche Experten eingebunden.

Das Fazit: Trotz Prävention und zahlreicher Gesundheitskurse leiden in Thüringen rund 740.000 Erwerbstätige unter Rückenschmerzen. Nach Ergebnissen der Umfrage hatten 70 Prozent aller Beschäftigten im vergangenen Jahr „Rücken“. Jeder Vierte hat aktuell Beschwerden. Auf 100 Erwerbstätige in Thüringen entfielen rund 114 Fehltage wegen Rückenschmerzen. Zum Vergleich: Im Bundesdurchschnitt sind es mit rund 87 Tagen deutlich weniger.

Im Landkreis Nordhausen und im Kyffhäuserkreis war die Zahl der Ausfalltage mit 173 höher als im Landesschnitt. Die durchschnittliche Dauer je Krankschreibung lag mit rund 16 Tagen ebenfalls über dem Landesdurchschnitt (gut 13 Tage). „Leider zeigt sich auch bei uns im Landkreis Nordhausen und im Kyffhäuserkreis, dass es trotz eines verstärkten Engagements im Betrieblichen Gesundheitsmanagement noch keine signifikante Verbesserung gibt“, so Jörn Sola. „Deshalb müssen wir gemeinsam mit Unternehmen das individuelle Arbeitsumfeld noch rückenfreundlicher gestalten.“

Risikofaktoren für Rückenschmerzen

Die große Mehrheit in Thüringen meldet sich mit Rückenschmerzen allerdings nicht krank. 90 Prozent gehen mit Schmerzen zur Arbeit. Die Wahrscheinlichkeit, sich wegen der Rückenschmerzen krank zu melden, steigt jedoch mit der Stärke der empfundenen Schmerzen und dem Chronifizierungsgrad. Entscheidend ist auch, ob Beschäftigte häufig in unbequemer Körperhaltung arbeiten müssen, einem hohen Termin- und Leistungsdruck ausgesetzt sind oder ihren Job mit wenig Freude erledigen. All diese Faktoren machen eine Krankmeldung wahrscheinlicher.

Knackpunkte Lendenwirbelsäule und Nacken

Der DAK-Report zeigt, unter welchen Beschwerden Betroffene in Thüringen konkret leiden: So schmerzt bei 76 Prozent die Lendenwirbelsäule. 49 Prozent haben Probleme mit dem Nacken. Fast jeder Dritte (31 Prozent) gibt Schmerzen an mehreren Bereichen der Wirbelsäule an. Jeder achte Rückenschmerz-Geplagte hat dabei starke bis sehr starke Schmerzen.

Mehrheit geht nicht zum Arzt

Die große Mehrheit der Thüringer versucht zunächst allein mit den Schmerzen zurechtzukommen. Nur etwa jeder vierte Betroffene (28 Prozent) war laut eigenen Angaben im vergangenen Jahr wegen der Rückenbeschwerden beim Arzt. Von ihnen suchten rund 76 Prozent bei einem einzigen Mediziner Hilfe. 19 Prozent konsultierten zwei, vier Prozent drei Ärzte wegen ihrer Beschwerden. Gefragt nach der konkreten Rückenschmerz-Behandlung gaben 69 Prozent der Betroffenen an, eine Physiotherapie bekommen zu haben.

Jeder Vierte erhielt Schmerzmittel, ebenso viele eine Spritze. Bildgebende Untersuchungen wie CT oder MRT kamen bei jedem Fünften zum Einsatz. Der Zusammenhang von Stress und Rückenschmerzen wurde in Thüringer Praxen hingegen nur sehr selten thematisiert (drei Prozent). „Da sich Stress und psychische Belastungen stark auf die Rückengesundheit auswirken können, sollte dieser Aspekt stärker bei Diagnose und Behandlung berücksichtigt werden“, fordert Sola.

Neues individuelles Rücken-Coaching der DAK-Gesundheit

Als erste Reaktion auf die aktuelle Studie bietet die DAK-Gesundheit ihren Versicherten ab sofort ein neues onlinebasiertes Rücken-Coaching an. Unter dem Titel Rücken@Fit erhalten Betroffene eine verhaltensorientierte individuelle Hilfe bei akuten und chronischen Rückenschmerzen. „Dieses moderne Coaching geht sehr persönlich auf die Rückenprobleme ein“, erläutert Jörn Sola. Auch im Internet finden Schmerzgeplagte viele Infos und praktische Tipps rund um das Thema „Gesunder Rücken“: www.dak.de/ruecken

Die DAK-Gesundheit ist eine der größten Krankenkassen Deutschlands. Sie hat mehr als 135.000 Versicherte in Thüringen, davon rund 10.000 in Nordthüringen.
Autor: khh

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