Do, 20:00 Uhr
22.03.2018
Eine Ära ging heute offiziell zu Ende
Hans-Jochen Einenckel offiziell verabschiedet
Und wieder geht einer von "Bord", dessen Name für mich immer mit dem Produkt verbunden war und sein wird, das einst für den Reichtum in dieser Stadt und später für viele Arbeitsplätze sorgte. Jochen, genauer geschrieben, Hans-Jochen Einenckel wurde heute in seinen wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Dazu ganz persönliche Anmerkungen…
Hans-Jochen Einenckel verabschiedet (Foto: nnz)
Ich, der einen sachsen-anhaltinischem Migrationshintergrund habe, verknüpfe auch heute noch Namen wie Michael John oder Hans-Joachim Junker mit dem hochprozentigen Genuss. Der Job brachte es einfach mit sich und bei den beiden auch die gemeinsame "Liebe" zu einem Sportverein.
Bei Hans-Jochen Einenckel war das Annähern etwas anders. Er hatte zu Beginn etwas Unnahbares, fast Preußisches für mich und er hatte Zeit seines Lebens seine Brennerei, denn in den Besitz der Seidels wurde er vor mehr als 65 Jahren hineingeboren. Aufgewachsen an der Grimmelallee, studiert bei Humboldts in Berlin (natürlich Gärungstechnologie), erlebte er von Kindesbeinen an auch, wie eine Ideologie alles Private kaputtmachte.
Doch Einenckel blieb dem doppelten Korn und Nordhausen treu, arbeitete bei Nordbrand und zog hinter den damaligen Kulissen die Strippen für das, was seit Jahren zu den Perlen der Nordhäuser Museumslandschaft gehört. Die "Tradi". An den Name "Echter Nordhäuser Traditionsbrennerei" musste ich mich lange gewöhnen. Oftmals was das "r" bei Echter verschwunden. Ist eigentlich nicht schlimm, geblieben ist bis heute das Museum, das mit Abstand die meisten Besucher in die Rolandstadt zieht. Und das nicht nur Ort von Führungen für Reisegruppen ist, sondern de facto eine Außenspielstätte des Theaters, ein Raum für Ausstellungen und Freiluft-Theater.
Gemeinsam angestoßen (Foto: nnz)
All das ist mit seinem Namen verbunden. Und mit dem Unternehmen, dem er jahrzehntelang diente und dass sich ob der Kraft des Mutterkonzerns einen Totalumbau leisten konnte, der heute noch seinesgleichen sucht.
Jochen Einenckel, wie sie ihn fast alle einfach nennen, und ich - wir kamen uns näher, tauschten mal gleiche Meinungen und Ansichten aus, mal konträre. Im vergangenen Jahr bot er, der Ältere, mir, dem Jüngeren das Du an. Das hatte irgendwas, fühlte ich und das Unnahbare war verschwunden, das Preußische blieb.
Der Dank des Teams (Foto: nnz)
Und so kamen sie denn auch heute noch einmal zusammen: seine Weggefährten, seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie alle wollte ihm nicht nur Tschüss, sondern auch Danke sagen. Und das, das tat ihm richtig gut, dem Einenckel von der "Tradi".
Danke sagten am Abend musikalisch Daniela Heise mit ihrer Gitarre und Peter O. Clausen, der ehemalige Direktor für Unternehmenskommunikation bei Rotkäppchen-Mumm. Der würdigte die 42 Jahre, die Jochen Einenckel für diese Marke in zwei Wirtschaftssystemen gewirkt hatte. Beide eine die gleiche Sichtweise auf die Geschichte und die Tradition. Jochen Einenckel zeichnete dann einen Teil seiner Vita, die unglaublich lang mit dem Brennen den feinen Doppelkorns verbunden ist.
PS: Bei der Aufzählung eingangs dieses Beitrages ist ein Mann nicht verloren gegangen. Robert Becke, der jetzt die Geschicke von Nordbrand lenkt und in wenigen Tagen seinen 60. Geburtstag feiert, der heute als Einlader für die Verabschiedungsfeier fungiert und der bekannt gab, dass die Position des Leiters der Tradi ausgeschrieben wurde.
Peter-Stefan Greiner
Autor: redHans-Jochen Einenckel verabschiedet (Foto: nnz)
Ich, der einen sachsen-anhaltinischem Migrationshintergrund habe, verknüpfe auch heute noch Namen wie Michael John oder Hans-Joachim Junker mit dem hochprozentigen Genuss. Der Job brachte es einfach mit sich und bei den beiden auch die gemeinsame "Liebe" zu einem Sportverein.
Bei Hans-Jochen Einenckel war das Annähern etwas anders. Er hatte zu Beginn etwas Unnahbares, fast Preußisches für mich und er hatte Zeit seines Lebens seine Brennerei, denn in den Besitz der Seidels wurde er vor mehr als 65 Jahren hineingeboren. Aufgewachsen an der Grimmelallee, studiert bei Humboldts in Berlin (natürlich Gärungstechnologie), erlebte er von Kindesbeinen an auch, wie eine Ideologie alles Private kaputtmachte.
Doch Einenckel blieb dem doppelten Korn und Nordhausen treu, arbeitete bei Nordbrand und zog hinter den damaligen Kulissen die Strippen für das, was seit Jahren zu den Perlen der Nordhäuser Museumslandschaft gehört. Die "Tradi". An den Name "Echter Nordhäuser Traditionsbrennerei" musste ich mich lange gewöhnen. Oftmals was das "r" bei Echter verschwunden. Ist eigentlich nicht schlimm, geblieben ist bis heute das Museum, das mit Abstand die meisten Besucher in die Rolandstadt zieht. Und das nicht nur Ort von Führungen für Reisegruppen ist, sondern de facto eine Außenspielstätte des Theaters, ein Raum für Ausstellungen und Freiluft-Theater.
Gemeinsam angestoßen (Foto: nnz)
All das ist mit seinem Namen verbunden. Und mit dem Unternehmen, dem er jahrzehntelang diente und dass sich ob der Kraft des Mutterkonzerns einen Totalumbau leisten konnte, der heute noch seinesgleichen sucht.
Jochen Einenckel, wie sie ihn fast alle einfach nennen, und ich - wir kamen uns näher, tauschten mal gleiche Meinungen und Ansichten aus, mal konträre. Im vergangenen Jahr bot er, der Ältere, mir, dem Jüngeren das Du an. Das hatte irgendwas, fühlte ich und das Unnahbare war verschwunden, das Preußische blieb.
Der Dank des Teams (Foto: nnz)
Und so kamen sie denn auch heute noch einmal zusammen: seine Weggefährten, seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie alle wollte ihm nicht nur Tschüss, sondern auch Danke sagen. Und das, das tat ihm richtig gut, dem Einenckel von der "Tradi".
Danke sagten am Abend musikalisch Daniela Heise mit ihrer Gitarre und Peter O. Clausen, der ehemalige Direktor für Unternehmenskommunikation bei Rotkäppchen-Mumm. Der würdigte die 42 Jahre, die Jochen Einenckel für diese Marke in zwei Wirtschaftssystemen gewirkt hatte. Beide eine die gleiche Sichtweise auf die Geschichte und die Tradition. Jochen Einenckel zeichnete dann einen Teil seiner Vita, die unglaublich lang mit dem Brennen den feinen Doppelkorns verbunden ist.
PS: Bei der Aufzählung eingangs dieses Beitrages ist ein Mann nicht verloren gegangen. Robert Becke, der jetzt die Geschicke von Nordbrand lenkt und in wenigen Tagen seinen 60. Geburtstag feiert, der heute als Einlader für die Verabschiedungsfeier fungiert und der bekannt gab, dass die Position des Leiters der Tradi ausgeschrieben wurde.
Peter-Stefan Greiner
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